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MordLust

Titel: MordLust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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und sagte zu Anderson: »Entschuldigen Sie. Ich muss das annehmen …«
    Er entfernte sich ein paar Schritte von ihr in Richtung Haustür und wandte ihr eine Schulter zu, wie das Handybenutzer unbewusst tun, weil sie glauben, dadurch seien sie ungestört. Es war Flowers. »Ich bin gerade mit Susan Conoway bei den Barths. Haben Sie schon mit ihr gesprochen? Sie ist vom Dakota County.«

    »Nein, ich hab mit jemand anders gesprochen. Lyle Pender?«
    »Okay, das ist jemand anders. Jedenfalls sollte Susan die Barths instruieren, aber Kathy hat inzwischen erfahren, dass sie die Aussage verweigern kann, wenn sie glaubt, dass sie ein Verbrechen begangen haben könnte. Oder wegen eines Verbrechens angeklagt werden könnte. Deshalb sagt sie jetzt, dass sie nicht mit Susan reden will, und Susan hat ein Date, das sie nicht versäumen will. Diese ganze beschissene Angelegenheit wird sich in Rauch auflösen. Ich könnte hier ein bisschen Unterstützung gebrauchen.«
    »Verdammt. Was sagt denn der Anwalt der Barths dazu?«
    »Der ist nicht da. Und Kathy ist nervös. Ich glaube nicht, dass diese Sache von ihrem Anwalt kommt. Das könnte ganz woanders herkommen.«
    »Aber Kline würde doch bestimmt nicht … Verflucht. Sie meinen, Burt jr. könnte mit ihr gesprochen haben?«
    »Kann schon sein. Der Gedanke ist mir jedenfalls gekommen. Dieses fette Arschloch«, sagte Flowers. »Wenn er das getan hat, bring ich seinen fetten Arsch in den Knast. Ich habe Kathy erklärt, dass die Grand Jury ihr Immunität geben könnte und dass sie dann aussagen müsste – oder sie wandert ins Gefängnis. Das hat ihr bisher niemand gesagt. Aber wenn sie die Aussage verweigert, wird das den Zeitplan durcheinanderbringen, und das könnte zu einigen Problemen führen. Wenn Cole kalte Füße kriegt oder falls sich Klines Kumpel aus der Legislative einmischen … Wir müssen das so schnell wie möglich über die Bühne bringen.«
    »Warum redet Conoway denn nicht mit ihr?«, fragte Lucas.
    »Sie sagt, das kann sie nicht. Sie sagt, die Barths haben einen Anwalt, und wenn dieser Anwalt nicht dabei ist, hat sie ein ungutes Gefühl, mit einer unwilligen Zeugin zu reden. Das hat sie zwar nicht genau so gesagt, aber sie hat es so gemeint.«

    »Hören Sie, ich kann frühestens in zehn bis fünfzehn Minuten dort sein. Ich muss zu Fuß nach Hause gehen, das heißt, ich brauche sechs bis sieben Minuten bis zu meinem Auto«, erklärte Lucas. »Was sagt denn Jesse? Überlässt sie Kathy das Reden? Können Sie die beiden vielleicht trennen?«
    »Die sitzen beide auf der Couch. Denen geht es nur ums Geld, Mann.«
    Lucas stöhnte. »Ich verstehe nicht, warum die Klines das so lange hinziehen. Man sollte doch meinen, die würden versuchen,’nen Deal zu machen. Aber zu versuchen, eine Zeugin zu beeinflussen … die müssen verrückt geworden sein. Die können doch nicht ernsthaft glauben, dass sie damit durchkommen?«
    »Burt sitzt in der verdammten Legislative, Lucas«, sagte Flowers.
    »Ich weiß, aber ich bin immer optimistisch.«
    »Okay«, sagte Flowers. »In zehn Minuten?«
    Lucas sah zu Anderson, die gerade in diesem Moment ihr Handgelenk drehte, um auf die Uhr zu sehen. »Ich brauche noch ein, zwei Minuten, um das hier zu beenden, dann geh ich nach Hause. Also geben Sie mir fünfzehn Minuten.«
     
    Er ging zurück ins Wohnzimmer, zog eine Karte aus der Tasche und gab sie Anderson. »Ich muss weg. Danke, dass Sie sich Zeit für mich genommen haben. Wenn Ihnen noch irgendetwas einfällt … über Mrs. Donaldson, über Mrs. Bucher oder über mögliche Verbindungen zwischen den beiden, würde ich das gerne wissen.«
    Sie nahm die Karte und sagte: »Ich ruf Sie an. Ich muss jetzt zu einem Grapsch-und-grins-Event, wie wir das nennen, und versuchen, etwas Geld abzustauben. Deshalb muss ich mich beeilen.«
    »Es scheint sich ja alles nur noch ums Geld zu drehen«, erwiderte Lucas.

    »Immer mehr«, sagte Anderson. »Und ich find das ehrlich gesagt immer widerlicher.«
     
    Lucas eilte nach Hause, winkte einem Nachbarn zu und steckte kurz den Kopf in die Küche. »Es hat Ärger gegeben. Ich erzähl’s dir, wenn ich zurückkomm«, rief er Weather zu und verschwand wieder. »Wann?«, rief Weather hinter ihm her. »In’ner halben Stunde«, rief er zurück. »Wenn’s länger dauert, ruf ich an.«
    Es war relativ viel Verkehr auf der Straße, doch die Barths wohnten nur drei Meilen entfernt, und er kannte jede Straße und jede Gasse in der Gegend. Indem er den Verkehr ein

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