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MordLust

Titel: MordLust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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haben doch mit Conoway durchgesprochen, was Sie sagen sollen. Halten Sie sich daran, und es passiert Ihnen nichts.«
    Vor dem Haus trafen sie McGuire auf der Veranda im Gespräch mit einem großen jungen Mann mit Brille an. Er trug Jeans und ein Seal-T-Shirt. Mike. »Jesse, die haben geglaubt, die wärst entführt worden. Tut mir leid. Ich hatte solche Angst, weißt du, man sieht doch ständig so was in den Nachrichten.«
    »Schon okay«, sagte Jesse. »Ich bin bloß völlig am Arsch.«

    Lucas rief Kathy Barth an. »Ich hab sie gefunden. Sie hatte sich bei einem Freund versteckt. Sie haben immer noch genug Zeit, um nach Dakota County zu fahren.«
    »Ich muss mit Jesse reden«, sagte Barth.
    »Jesse ist bereit zu fahren. Sie halten nur’ne Menge Leute auf«, entgegnete Lucas.
    »O Gott.« Ein längeres Schweigen, als ob sie versuchte durchzuatmen. »Also, ich muss mich erst umziehen.«
    Lucas rief Flowers an, der gerade über die Mississippi-Brücke nach St. Paul hineinfuhr. Er würde noch zehn Minuten bis zu ihnen brauchen. »Mann, ich hab geglaubt, die ist tot«, sagte Flowers. »Ich hab mir allen möglichen Scheiß über die Klines ausgemalt und dass man ihre Leiche unter einer Brücke finden würde.«
    »Können Sie sie abholen? Das wäre das Einfachste. Ich bin mit dem Porsche da und muss noch jemanden mit zurücknehmen.«
    »Ich komm, so schnell ich kann. Wenn wir sofort zurückfahren, könnten wir’s gerade noch schaffen.«
    Er erklärte Flowers den Weg zu dem Haus, dann rief er bei der Polizei von St. Paul an und blies den Alarm ab. »Ja, ja, ich bring mich gleich um«, sagte er zu dem Cop, der ihm am liebsten den Pimmel abgerissen hätte.
     
    Die drei jungen Leute saßen auf der Veranda und warteten auf Flowers. Lucas versuchte derweil, Jesse psychologisch aufzubauen, erzählte ihr von diversen Pannen bei Grand Jurys und erklärte den Unterschied zwischen einer Grand Jury und einer normalen Jury. Jesse machte den Hund, dessen Name übrigens Screw war, von der Kette los. Dann legte sie ihm die Leine an. Als Jesse ihm den Bauch kraulte, drehte sich der Hund auf den Rücken, hechelte, leckte sich die Pfoten und winselte. »Du machst den ganz geil«, sagte Mike.
    »Nein …« Jesse wurde verlegen.

    Als Lucas sich bewegte, zuckte der Hund. »Ich glaube, der mag mich nicht.«
    »Er hat mal einen Zeitungsjungen gebissen«, sagte Mike. »Die wollten uns verklagen, aber Mom hat gemeint, wofür denn, und dann haben sie’s gelassen.«
    »Ist ja toll«, erwiderte Lucas.
    Flowers kam mit einem Boot auf dem Anhänger. Er stieg aus dem Auto, schlenderte kopfschüttelnd herüber und sagte zu Jesse: »Ich sollte dich übers Knie legen.«
    »Oh, mich bitte, mich bitte«, sagte McGuire.
     
    Im Auto meinte McGuire, er könnte sie jetzt auch direkt nach Hause fahren, da ihre Ballettstunde ohnehin gleich zu Ende wäre. »Ich hoffe, die Nachbarn sehen, wie ich in einem Porsche nach Hause gebracht werde. Dann meinen die, ich hätte’ne Affäre.«
    »Vielleicht sollte ich mir einen Sack über den Kopf ziehen«, sagte Lucas.
    »Das würde keinen Spaß machen. Die Leute sollen ruhig sehen, dass es ein großer, tougher, alter Kerl ist.«
     
    Lucas war von Flowers’ erstem Anruf immer noch aufgedreht und konnte nach wie vor nicht richtig fassen, dass sie Jesse so schnell gefunden hatten. Er setzte McGuire am Haus ihrer Eltern im Stadtteil Highland Park ab. Sie winkte ihm vom Bürgersteig zum Abschied zu, und er dachte, dass sie ein richtig nettes Mädchen war. Er sah auf seine Uhr. Wenn er sich noch ein bisschen Zeit ließ, den Ford Parkway gemütlich mit einem Arm aus dem Fenster hinunterfuhr, das schöne Wetter und die von Bäumen gesäumte Straße genoss und vielleicht dieser Corvette, die gerade direkt vor seiner Nase in den Parkway eingebogen war, die Türen wegpustete, würde er immer noch rechtzeitig zum Abendessen mit Frau und Kindern kommen.
    Er hatte die Schnauze voll von Kline und den Barths.

    Jetzt hatte er es nur noch mit einem Dreckskerl zu tun, der alte Leute umbrachte, und er würde ihn niedermachen wie einen Skunk auf dem Highway.
     
    Das Essen mit den Kinder war nett. Am Abend las er einen Thriller von Chuck Logan. Später am Abend rief Flowers an. »Wir haben die Anklage. Die werden sie morgen schriftlich fixieren, mit Klines Anwalt reden, für den späten Nachmittag die Übergabe der Anklageschrift ansetzen und übermorgen die Sache bekanntgeben. Cole hat es so eingerichtet, dass sie ihn verhaften und

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