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MordLust

Titel: MordLust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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einbuchten können, bevor die Presse es herausfindet. Anschließend wird er die Kaution hinterlegen und untertauchen. Erst dann erfolgt die Bekanntmachung.«
    »Klingt gut, finde ich«, sagte Lucas. »Fahren Sie heute noch in den Süden zurück?«
    »Ich bleibe diese Nacht hier und fahre morgen in aller Frühe los.«
     
    Am nächsten Morgen fuhr Lucas nach ein paar Telefonaten zu einer Besprechung im Haus von Mrs. Bucher. Er hatte Gabriella Coombs gebeten vorbeizukommen, um ebenfalls daran teilzunehmen.
    Die Widdlers waren fast fertig mit der Begutachtung des Inventars, und das mit einem negativen Ergebnis. »Mit anderen Worten«, sagte Smith, »es fehlt nichts.«
    »Eine paar Dinge fehlen schon, John«, erwiderte Lucas. »Zum einen das Reckless-Gemälde. Und zwei Stühle.«
    »Laut Aussage eines Jungen, der zugibt, dass er schon länger nicht mehr dort oben war und dass Bucher die Stühle vielleicht selbst weggegeben haben könnte.«
    »Die ganze Sache stinkt. Und jetzt haben wir auch noch weitere Fälle.«
    »Lucas, ich will ja nicht behaupten, dass du unrecht hast«, sagte Smith. »Ich meine nur Folgendes. Du hast da einen
Mord vor einigen Jahren in Eau Claire, wo eine Frau erschossen wurde und man nichts gestohlen hat außer etwas Geld. In Des Moines wurde ein Mann erdrosselt, aber der Fall wurde aufgeklärt. Eine weitere Frau ist nach Meinung des Gerichtsmediziners höchstwahrscheinlich gestürzt, bei allem Respekt für die hier anwesende Miss Coombs. Wir haben nichts, womit wir arbeiten können. Es ist schon eine Weile her, dass du für die Stadtpolizei gearbeitet hast, aber ich kann dir sagen, es ist alles viel schlimmer geworden. Ich stecke bis zum Hals in ungeklärten Fällen, und solange wir nicht mehr an der Hand haben …«
    »Das ist nicht in Ordnung«, sagte Coombs. »Meine Großmutter wurde ermordet, und es wurden Dinge aus ihrem Haus gestohlen.«
    »Das ist aber nicht, was …« Smith schüttelte den Kopf.
    Leslie Widdler kam mit einer weißen Papiertüte herein. »Wir haben Donuts von Frenchy’s mitgebracht«, sagte er. »Wer möchte einen?«
    Lucas hob die Hand, und Leslie gab ihm die Tüte. Lucas holte einen Donut heraus und reichte die Tüte an Smith weiter, der sich einen nahm und die Tüte Coombs gab, die sich ebenfalls einen nahm, und dann saßen sie alle kauend und schluckend da, und Lucas sagte: »Danke, Les … John hat mir gerade erzählt, Sie hätten kein einziges verdammtes Möbelstück gefunden, das fehlt. Ist das richtig?«
    »Wir sind die Fotografien eine nach der anderen durchgegangen und sind auf zwei Teile gestoßen, die tatsächlich nicht hier sind«, sagte Widdler. »Aber bei beiden konnten wir feststellen, dass sie weggegeben worden sind.«
    »Und was ist mit diesen geschwungenen Stühlen, von denen der Lash-Junge gesprochen hat?«
    Widdler zuckte mit den Schultern. »Davon können wir uns kein Bild machen. ›Geschwungen‹ reicht als Beschreibung nicht. Er kann uns noch nicht mal sagen, welche Farbe
die Polster hatten oder ob die Sitze aus Stoff oder Leder waren. Er hat immer nur die Beine gesehen.«
    »Nun ja … wenn er recht hat, wie viel würden die wohl wert sein?«
    »Das kann ich Ihnen auch nicht sagen«, erklärte Widdler. »Das hängt davon ab, was das genau für Stühle waren und in welchem Zustand. Ein sehr gut erhaltener geschwungener Stuhl eines bestimmten Typs könnte durchaus tausend Dollar wert sein. Der gleiche Stuhl in schlecht erhaltenem Zustand ist vielleicht nur fünfzig wert. Oder es könnte sich um eine Fälschung handeln, was sehr häufig vorkommt, und dann wäre er gar nichts wert. Wie gesagt, ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass es hier eine Menge Mobiliar gibt, das gutes Geld wert ist, und das haben die nicht mitgenommen. Es gibt ein paar richtig alte Orientteppiche – insbesondere der in Buchers Schlafzimmer -, die auf dem offenen Markt fünfzigtausend Dollar bringen könnten. Im zweiten Stock liegen einige zusammengerollte Teppiche. Wenn diese Leute wirklich raffiniert gewesen wären, hätten sie einen von diesen Teppichen runtergeholt, ihn in Buchers Schlafzimmer gelegt und den guten mitgenommen. Meinen Sie, das hätte einer gemerkt?«
    Sie kauten eine Weile schweigend, dann sagte Smith: »Es ist noch ein Donut da. Wer will ihn? Ich hab genug.«
    »Ich«, sagte Widdler. Smith reichte ihm die Tüte, Widdler holte den Donut heraus und biss hinein. »Was wir sonst noch mit Sicherheit wissen, ist, dass Mrs. Bucher von Zeit zu Zeit Sachen

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