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MordLust

Titel: MordLust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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vornehmen, doch ein St.-Paul-Cop hatte ihm gesagt, dass Mrs. Bucher den Computer nur selten benutzt hatte. Sie konnte zwar Microsoft Word aufrufen und damit Briefe schreiben, aber sonst nichts. Peebles hatte den Computer nie benutzt.
    Lucas hatte keine Ahnung, wonach er eigentlich suchte. Nach irgendetwas, das über das Haus hinauswies und eine Verbindung zu Donaldson, Toms oder Coombs herstellte. Er hatte bereits eine Stunde daran gearbeitet, als ihm auffiel, dass er bisher keine Unterlagen über Quilts gefunden hatte.
    Es gab zwar eine mit »Kunst« beschriftete Akte, die ein Bestandsverzeichnis für die Versicherung enthielt, doch die Quilts, die auf der ersten Etage an den Wänden hingen, wurden dort nicht erwähnt. Und Quilts spielten, soweit er wusste, in drei von den Morden eine Rolle. Er griff zum Telefon, rief in seinem Büro an und bekam Carol an den Apparat. »Ist Sandy frei?«
    »Wenn Sie das wollen.«
    »Sagen Sie ihr, sie soll mich anrufen«, verlangte Lucas.
    Er ging in den Flur, wo die Widdlers offenbar gerade ihre Sachen zusammenpackten. »Alles fertig?«
    »Bis zur Auktion«, sagte Jane Widdler und rieb sich die Hände. »Dank der Polizei werden wir gut hier dran verdienen.«
    »Wir kennen jetzt jedes einzelne Stück in Haus«, erklärte Leslie Widdler. »Wir werden als Beauftragte von Händlern aus anderen Staaten arbeiten, die nicht selber kommen können.«

    »Und eine Provision verlangen«, sagte Jane Widdler. »Die Familie will, dass die Auktion möglichst rasch stattfindet, nachdem sich alle ein paar Sachen genommen haben. Das wird lustig werden.«
    »Hmm«, brummte Lucas. »Meine Frau interessiert sich für Antiquitäten.«
    »Ist sie auch im Staatsdienst?«, fragte Leslie Widdler.
    Lucas war klar, dass Widdler nach dem Einkommen fragte. »Nein. Sie ist Ärztin für plastische und Mikrochirurgie am Hennepin General.«
    »Meine Güte, Lucas, solche Leute versuchen wir immer zu finden. Geben Sie ihr eine Karte von uns«, sagte Jane Widdler, zog eine Karte aus ihrer Handtasche und reichte sie ihm. »Sie kann sich jederzeit an uns wenden. Antiquitäten können eine sehr gute Investition sein.«
    »Danke.« Lucas schob die Karte in seine Hemdtasche. »Sagen Sie, haben Sie zufällig oben irgendwelche Unterlagen über die Quilts gesehen? Quittungen, Beschreibungen, sonst was? In all diesen Häusern … das heißt, bei Toms weiß ich es nicht …«
    Sein Handy klingelte, er sagte: »Entschuldigen Sie mich«, und trat zur Seite. »Hören Sie, Sandy, ich möchte, dass Sie Toms’ Verwandte ausfindig machen, oder wer auch immer geerbt hat, und sie fragen, ob Toms irgendwelche Quilts im Haus hatte. Besonders Sammlerstücke. Okay? Okay.«
    Er beendete das Gespräch und ging zu den Widdlers zurück. »Bei diesen Morden, die ich untersuche, da scheint sich ein Quiltfaden durchzuziehen. Klingt fast wie ein Witz, was? Jedenfalls scheinen da überall Quilts eine Rolle zu spielen.«
    Leslie Widdler schüttelte den Kopf. »Wir haben keine Quittungen oder so was gesehen. Außerdem sind diese Quilts da oben nicht gerade Sammlerstücke. Ich meine, so was wird natürlich gesammelt, aber es sind keine Antiquitäten. Die sind
sechshundert bis tausend Dollar das Stück wert. In diesen Läden, die sich ›Amish Shop‹ nennen, können Sie solche Quilts kaufen. Traditionelle Muster, aber modern und mit Maschine genäht und gesteppt.«
    »Aha. Die sind also gar nicht so viel wert.«
    Leslie Widdler schüttelte den Kopf. »In der Porzellanvitrine im Musikzimmer steht eine Vase, die ist zehnmal so viel wert wie alle Quilts zusammen.«
    Lucas nickte. »Okay. Jedenfalls danke für Ihre Hilfe. Und danke für die Donuts, Les. Die haben mir sozusagen den Morgen versüßt.«
     
    »Wir müssen ihn beseitigen«, sagte Leslie Widdler, nachdem sie das Haus verlassen hatten.
    »Gott, hoffentlich sind wir nicht zu weit gegangen«, erwiderte Jane. »Wenn wir nur zurückkönnten.«
    »Wir können nicht mehr zurück«, sagte Leslie.
    »Wenn die den Armstong-Quilts nachgehen, werden sie Quittungen finden, und sie werden Leute finden, die sich an bestimmte Sachen erinnern. Ich weiß nicht, ob das möglich ist, aber sie könnten vielleicht herauskriegen, dass Marilyn Coombs nicht so viel Geld bekommen hat, wie ihr zugestanden hätte. Und wenn sie einmal auf dieser Fährte sind, dann könnten sie sie eventuell zu uns zurückverfolgen.«
    »Das ist lange her«, sagte Leslie.
    »Papierkram ist ziemlich langlebig. Und es ist nicht nur der

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