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MordLust

Titel: MordLust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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Papierkram – da ist auch noch dieser Nähkorb. Wenn Jackson White noch eine Quittung hat oder sich erinnert, könnte er uns ins Gefängnis bringen.« Jackson White hatte ihnen den Nähkorb verkauft. »Ich hätte besser nach dem Nähkorb suchen sollen statt nach dieser verdammten Spieldose. Die Spieldose hat uns reingerissen.«
    »Wenn wir nun noch einmal in das Haus von Coombs gehen, die Spieldose irgendwo hinstellen, wo sie nicht gleich ins
Auge fällt, und den Korb mitnehmen? Damit wäre zumindest dieses Problem gelöst«, sagte Leslie.
    »Und was ist mit Davenport?«
    »Da ist immer noch Jesse Barth«, erwiderte Leslie. »Amity könnte recht gehabt haben.«
    »Sehr gefährlich«, sagte Jane. »Sehr gefährlich.«
    »Wir müssten den Van holen und noch ein Nummernschild klauen.«
    »Das ist kein Problem. Ein Nummernschild klauen dauert fünfzehn Sekunden«, sagte Jane. Sie dachte darüber nach.
    »Davenport hat gesagt, er könnte ein bis zwei Wochen daran arbeiten. Wenn wir ihn uns noch eine Woche vom Hals halten können, wären wir vielleicht aus dem Schneider«, erklärte Leslie. »Er ist der Gefährliche. Smith will den Fall bereits abhaken, Davenport ist derjenige, der daran festhält.«
    »Er könnte darauf kommen«, sagte Jane. »Er riecht die Verbindung.«
    »Ja, aber je weiter die Dinge zurückliegen, desto verschwommener … Bei Jackson White könnte vielleicht ein Feuer ausbrechen«, sagte Leslie. »Und wenn sie die Spieldose finden, gäbe es keine Verbindung zu Coombs mehr. Wenn er außerdem nach Jesse Barth suchen muss, wird das viel Zeit in Anspruch nehmen. Und alles, was wir brauchen, ist ein bisschen Zeit.«
    »Sehr gefährlich, sich an Jesse Barth ranzumachen«, sagte Jane. »Wir müssten es eigentlich noch heute Abend tun.«
    »Das können wir auch. Sie ist kein Mädchen, das früh ins Bett geht. Und sie geht zu Fuß. Sie ist gestern zu Fuß zu ihrem Freund gegangen. Vielleicht läuft sie wieder draußen herum.«
    »Wir hätten sie gestern umlegen sollen«, sagte Jane.
    »Wir hatten doch keine einzige gute Gelegenheit, sie zu erwischen, und es schien auch noch nicht unbedingt notwendig zu sein.«

    »O Gott …« Jane rieb sich ihre taube Stirn. »Ich kann nicht mal mehr klar denken.«
    »Wäre einfacher, Davenport vor seinem Haus abzupassen und zu erschießen. Wer sollte das rauskriegen?«, sagte Leslie. »Es muss Dutzende oder gar Hunderte von Leuten geben, die ihn hassen. Kriminelle. Wenn er erschossen wird …«
    »Zwei Probleme. Erstens ist er keine alte Frau und auch kein junges Mädchen, und er ist bewaffnet und von Natur aus misstrauisch. Wenn wir ihn verfehlen, wird er uns umbringen. Denk doch nur an diese ganzen Geschichten über ihn«, sagte Jane. »Zweitens wissen wir nur von zwei Fällen, an denen er gerade arbeitet. Einer davon ist so gut wie erledigt. Wenn die Polizei glaubt, dass die Mörder von Bucher einen Cop getötet haben, und besonders einen wie Davenport, der schon so lange dabei ist … nehmen sie alles auseinander. Sie werden niemals lockerlassen. Sie würden, wenn es sein muss, jahrelang daran arbeiten.«
     
    Sie fuhren eine Weile schweigend weiter. Dann sagte Jane: »Jesse Barth.«
    »Nur wenn alles perfekt ist«, erwiderte Leslie. »Wir machen es nur, wenn alles genau hinhaut. Wir brauchen erst im allerletzten Moment zuzuschlagen, wenn wir neben ihr anhalten. Wenn wir es so machen, sind wir etwa eine Stunde in Gefahr, bis wir sie unter der Erde haben. Braucht ja niemand zu wissen, dass sie tot ist. Die sollen ruhig glauben, dass sie weggelaufen ist. Dann wird Davenport ewig nach ihr suchen.«
    »Nur wenn alles perfekt ist«, sagte Jane. »Nur wenn die Sterne richtig stehen.«

DREIZEHN
    L ucas brütete immer noch über Buchers Papieren, als Sandy zurückrief. »Ich habe mit Clayton Toms gesprochen. Das ist der Enkel von Jacob Toms – dem Ermordeten«, erklärte sie. »Er hat gesagt, es wären mehrere Quilts im Haus gewesen, aber die wurden als Bettdecken benutzt und wären nicht sehr viel wert gewesen. Einen davon hat er noch. Aber diese Armstrong-Quilts waren auf keinen Fall dabei. Und sie waren auch nicht an den Wänden aufgehängt. Er will nachsehen, ob er irgendetwas findet, was darauf hindeutet, dass sein Großvater Mrs. Bucher, Mrs. Donaldson oder Mrs. Coombs gekannt hat.«
    »Danke«, sagte Lucas. Vielleicht waren die Quilts ja doch nicht die Patentlösung.
     
    Gabriella Coombs beschloss, die Recherche über die Quilts ihrer Großmutter auf den nächsten Tag

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