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MordLust

Titel: MordLust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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auf dem Sofa zu sitzen und miteinander zu reden, als Sie in Handschellen auf dem Boden liegen zu haben, während wir Ihre Bude auseinandernehmen.«
    »Was soll der Scheiß? Ist das eine Drohung?« Seine Stimme war eine Oktave höher geworden.
    »Wer ist das, Ron?«, rief eine Frauenstimme hinter Stack.
    »Die Polizei«, sagte Stack.
    »Was wollen die?«, fragte die Frau.
    »Halt die Klappe. Ich muss nachdenken.« Stack kratzte sich am Kinn, dann fragte er: »Werde ich verdächtigt?«
    »Absolut«, sagte Lucas.
    Shrake spielte den netten Bullen. »Hören Sie, wir versuchen doch nur, Gabriella zu finden. Wir wissen nicht, wo sie hin ist. Sie ist in einen anderen Fall verwickelt, und jetzt …«

    »Okay«, sagte Stack. »Ich zieh die Tür nur ein Stückchen zu, damit ich die Kette abnehmen kann.«
    Das tat er und ließ sie herein.
     
    Der Loft war ein offener Kubus, dessen offene Seite vom Boden bis zur Decke aus einem Fenster bestand. Die übrigen drei Wände waren aus Beton und mit knapp zwei Meter breiten Ölgemälden von einzelnen Körperteilen vollgehängt. Es roch nach Terpentin, Broccoli und Tabak.
    Links war ein Küchenbereich, erkennbar an einem Herd, einem Kühlschrank und einer Spüle, die auf einem Boden aus Plastikfliesen standen. Und noch weiter links befand sich, gekennzeichnet durch einen Orientteppich, der Wohnbereich. Eine große blonde Frau, die wie Gabriella Coombs aussah, es aber nicht war, saß auf einer scharlachroten Couch und rauchte.
    Auf der anderen Seite des Kubus stand eine Tür offen, und durch die Tür konnte Lucas einen Handtuchständer sehen. Das Badezimmer. Über ihnen hing eine Plattform an Stahlstangen von der fünf Meter hohen Decke, zu der eine Wendeltreppe hinaufführte. Das Schlafzimmer.
    Im Zentrum des Kubus stand eine Staffelei auf einem etwa anderthalb Quadratmeter großen Stück blauen Teppich. An der rechten Wand befanden sich drei lädierte Schreibtische mit einer nagelneuen Computeranlage von Macintosh.
    Shrake spazierte gefolgt von Lucas hinein, schnupperte ein paar Mal, neigte den Kopf zur Seite und betrachtete die Gemälde. »Wow. Was ist das denn?«
    »Mein Projekt«, sagte Stack und blickte von einem Bild zum anderen. Es waren insgesamt dreißig Gemälde, die an einer Seitenwand und am größten Teil der Rückwand bis zur Decke hingen. Auf einem war eine Handfläche zu sehen, auf einem anderen der Handrücken. Eins zeigte einen Oberschenkel, ein anderes eine Hüfte und wieder ein anderes die
untere Hälfte eines Frauengesichts. »Ich habe eine Frau ausgepackt.« Er hielt inne. »Sie dekonstruiert«, fügte er dann zögernd hinzu.
    »Ist das so was wie ein Puzzle?«, fragte Shrake.
    Stack nickte. »Aber konzeptionell ist es viel mehr. Das sind Ansichten, die man bei einer wirklichen Frau niemals haben könnte. Ich habe hochauflösende Fotos von ihrem gesamten Körper aufgenommen, damit man möglichst jedes Haar und jede Pore sehen konnte, und die dann hier in einem sehr viel größeren Format reproduziert, damit man tatsächlich jedes Haar und jede Pore sehen kann. Das könnte man nicht, wenn man jemanden nur betrachtet. Ich nenne das Außenansicht einer Frau. Letzten Monat stand was darüber im American Icarus.«
    »Wow, das ist, als wär man direkt dran«, begeisterte sich Shrake und zeigte auf ein Bild. »Hier zum Beispiel, da ist man mitten in ihrem Arschloch.«
     
    Total peinlich, dachte Lucas und sagte zu Stack: »Wir können Gabriella nicht finden. Ihre Mutter hat uns erzählt, dass Sie gestern Abend zusammen aus waren, und Gabriella hätte mit Ihnen Schluss gemacht.«
    »Wer ist Gabriella?«, fragte die Frau.
    »Geht’s Ihnen gut?«, fragte Shrake, zwinkerte ihr zu und zeigte auf die Bilder. »Sind Sie das?«
    »Nein«, sagte sie mit eisiger Stimme.
    »Gabriella ist ein potenzielles Modell«, erklärte Stack ihr. Dann an Lucas gewandt: »Hören Sie, sie hat nicht Schluss gemacht, denn da war nichts, was man hätte beenden können. Wir sind zum Baker’s Square gegangen und haben ein Sandwich gegessen, und als wir uns nicht über mein neues Projekt einigen konnten, hab ich gesagt: ›Okay‹, und sie hat gesagt: ›Okay‹, und das war’s. Dann ist sie gegangen.« Er zuckte mit den Schultern und schob die Hände in seine Jeanstaschen.

    »Sind Sie zusammen dorthin gegangen?«, fragte Shrake.
    »Nein, wir haben uns dort getroffen.«
    »Wo waren Sie letzte Nacht?«, fragte Lucas.
    »Hier«, antwortete Stack und wandte sich zu der Frau um. »Mit ihr.«
    »Das

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