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Mordshunger

Titel: Mordshunger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Schätzing
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Sie behauptete, Hartmann von einer Konferenz her zu kennen, auf der er in meiner Maske auf getreten war. Es ging um einen Abschluss. Ich erinnere mich an das Geschäft. Es lief glatt über die Bühne, kein Mensch kann etwas gemerkt haben.«
    »Was waren das für Geschäftspartner?«
    »Sagen wir mal, ehrenwerte Leute. Mit dem üblichen verschwommenen Hintergrund, bei dem man es besser belässt.«
    »Wo sollte das Treffen zwischen Max und dem Anrufer stattfinden?«
    »Im Foyer des Domhotels. Ich sagte Max, geh da nicht hin, vergiss es. Dann bat er mich, nach einem schwarzen Notizbuch zu suchen, das er glaubte, bei mir liegengelassen zu haben.« Von Barneck machte eine Pause und schüttelte den Kopf. »Ich kann einfach nicht glauben, dass sie ihm etwas angetan haben.«
    »Wer sind sie, von Barneck?«, drängte Cüpper.
    »Das ist doch jetzt unerheblich. Wenn ich es wüsste, würde ich selber Maßnahmen in die Wege leiten.«
    »Und das Notizbuch?«
    »Nicht gefunden. Max meinte, es stünde etwas Wichtiges darin, was ihm bei dem Treffen nützen könnte. Nicht, dass er wirklich Angst hatte. Er hielt das Ganze für ein Missverständnis.«
    Cüpper gewahrte eine Bewegung weiter hinten und hob den Kopf.
    Eva Feldkamp hatte die Baracke verlassen und kam zurück. Etwas in der Art, wie sie ging, erregte Cüppers Aufmerksamkeit. Steif, eine Hand hinter dem Rücken, lange Schritte.
    »Wir bekommen Besuch«, sagte er.
    Von Barneck runzelte die Stirn. »Oh, Eva. Wie hat sie es aufgenommen? Als ich fragte, was los sei, schien sie völlig weggetreten. Keine Reaktion.«
    »Ja. Es muss sie fürch…«
    Weiter kam er nicht. Eva Feldkamp war bei ihnen angelangt. Ohne in ihrem Schritt innezuhalten, schwang sie den verborgen gehaltenen Arm nach oben. Cüpper sah etwas aufblitzen, registrierte, wie von Barneck eine schnelle Drehung vollführte, während das dünne, glänzende Ding heruntersauste, und sprang vor. Im nächsten Moment hatte er ihren Arm gepackt und nach hinten gedreht. Sie schrie auf und sank in die Knie. Ein Schraubenzieher von mörderischer Größe entglitt ihren Fingern und blieb im Schlamm stecken.
    Von Barneck blickte ungläubig auf sie hinunter.
    »Bist du wahnsinnig?«, keuchte er.
    Cüpper lockerte den Griff, aber sie machte keine Anstalten aufzustehen. Ihr ganzer Körper zitterte. Dann richtete sie ihre Augen langsam auf von Barneck.
    »Du hast ihn umgebracht«, sagte sie leise.
    »Was?«
    »Du hast ihn umgebracht. Du hast ihn umgebracht. Du hast ihn umgebracht!!!«
    Spichernstraße
    »Wer hat ihn umgebracht?«, fragte der Mann im weißen Overall.
    Rabenhorst schreckte hoch und klappte hastig das Kochbuch zu. »Zweihundert Gramm Kartoffeln«, sagte er.
    »So? Wie ungewöhnlich.«
    »„Entschuldigung, ich hatte gerade … ich war …« Er legte das Buch weg und setzte die Miene des professionellen Skeptikers auf. »Haben Sie schon das Bad durchsucht? Bestimmt haben Sie noch nicht das Bad durchsucht.«
    »Wir sind dabei. Ihr könntet uns ruhig mal was erzählen. Wir von der Spurensicherung kriechen in die Unterhosen fremder Leute, verhören jede Teppichfaser, und das war’s dann.«
    »Jaja! Ich weiß nicht, wer ihn umgebracht hat.« Wie peinlich, dass man ihn dabei ertappt hatte, Hartmanns Kochbücher zu studieren, anstatt in der Mikrowelle nach Leichenteilen zu suchen. Aber die Versuchung war zu groß gewesen.
    Er räusperte sich.
    »Was von Bedeutung gefunden?«
    »Woher soll ich das wissen? Ihr erzählt uns ja nichts über den Fall, da kann alles von Bedeutung sein.«
    »Unterhosen sind nicht von Bedeutung«, ereiferte sich Rabenhorst.
    »Aber das hier.« Krüger lehnte im Türrahmen und winkte mit einem Stapel Fotos. Hinter ihm demontierten seine Leute fleißig Hartmanns Interieur. »Und«, fuhr er fort, »das.« In seiner anderen Hand tauchte etwas Schwarzes auf.
    Rabenhorst sah genauer hin. »Ein Notizbuch? Meinetwegen. Was ist auf den Bildern?«
    Krüger grinste.
    »Das verbindende Glied zwischen Inka von Barneck und Max Hartmann.«
    »Donnerwetter! Und das wäre welches?«
    Krüger reichte ihm die Fotos.
    »Seines«, sagte er.
    Cüpper
    Sie saßen vor ihm wie die zwei Affen, nachdem der dritte gestorben war. Eleonore Schmitz wischte sich immer wieder die Augen, während der Butler verschleierte Blicke in die Runde warf.
    »Ach, is dat furchbar«, lamentierte sie und zog sehr undamenhaft einen größeren Posten Rotz hoch. Sie sagte es zum fünften oder sechsten Mal. Cüpper versuchte es bei ihrem Mann.
    »Herr

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