Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Mordshunger

Titel: Mordshunger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Schätzing
Vom Netzwerk:
ein eigenes, undurchschaubares Spiel gespielt haben. Sagen wir, er hat sich mit von Barnecks italienischen Feinden verbündet, um der Liaison schließlich selbst zum Opfer zu fallen.«
    »Weiter, Rabenhorst. Ich komme mir vor wie einer, der im Moor versinkt.«
    »Auf jeden Fall spielt dieser Italiener eine entscheidende Rolle.«
    Cüpper dachte an Astrid Hasling.
    »Dreißig Jahre«, murmelte er.
    »Was?«
    »Es ist zu blöde! Wir zerbrechen uns den Kopf über diesen Italiener, und der Schlüssel zu dem ganzen Fall liegt im Koma.«
    »Astrid Hasling? Naja. Sie ist zumindest nicht mehr auf der Liste. Übrigens, die Alibis von Holger Renz und Ulrich Stoerer haben sich als lückenlos erwiesen. Es gibt kaum einen Grund anzunehmen, dass sie etwas mit Hartmanns Tod zu tun haben.«
    »Bleiben wir also in der Familie«, seufzte Cüpper.
     
    3. MARION RIED
    Motiv für beide Morde:
    Geld.
    Hass.
    Alibi: Im Fall Inka von Barneck Kino, kein e Z eugen. Im Fall Max Hartmann noch nicht nachgeprüft.
     
    4. EVA FELDKAMP
    Motiv: Rache. Sie hatte herausgefunden, das s M ax und Inka ein Verhältnis hatten.
    Alibi: Im Fall Inka von Barneck angeblich mi t M ax zusammen.
     
    »Wo war sie denn gestern Abend?«, fragte Rabenhorst.
    »Zu Hause«, erwiderte Cüpper. »Behauptet sie jedenfalls. Wieder keine Zeugen.«
    »Halten Sie sie für fähig, Max zu töten?«
    »Nein«, sagte Cüpper, ohne zu zögern. »Aber das muss nichts heißen.«
    »Dann bleiben uns nur noch zwei.«
     
    5. INKA VON BARNECKS LETZTER LIEBHABER
    Identität, Motiv und Alibi: Unbekannt.
     
    5. DIE PAILLETTE
    Identität, Motiv und Alibi: Unbekannt.
     
    »Womöglich derselbe«, knurrte Cüpper.
    »Oder dieselbe«, meinte Rabenhorst. »Vielleicht sollten wir mal die Kleiderschränke unserer weiblichen Verdächtigen unter die Lupe nehmen.«
    »Drei Durchsuchungsbefehle? Die werden uns was husten.«
    »Wir sind keinen Schritt weiter.« Rabenhorst wirkte entmutigt. »Eher im Gegenteil.«
    Cüpper zog eine Grimasse. Rabenhorst hatte recht. Mit jeder neuen Spur wurde alles nur noch rätselhafter. Er stand auf, durchmaß das Büro mit langen Schritten und schlug mit der Faust gegen die Wand. »Da ist einfach von allem zu viel, Rabenhorst! Inszenierte Morde. Mafia. Mysteriöse Notizbücher. Fotos von Drogengeschäften. Sex! Geld! Hass!«
    Er umrundete seinen Schreibtisch, gab dem Drehstuhl einen Tritt und ließ sich wütend gegen die Wand fallen.
    »Ah«, sagte Rabenhorst. »Der Stuhl war’s.«
    »Reden Sie was Schlaues für Ihr Geld!«
    »Reden Sie was Schlaueres. Sie verdienen mehr als ich.«
    »Mir fällt nichts ein.« Cüpper stapfte zum Fenster und brütete vor sich hin, während er hinaus in den Regen starrte. Zäh verstrich die Zeit.
    »Billard«, sagte er leise.
    Rabenhorst hob träge den Kopf. »Sprechen Sie nicht immerzu in Rätseln.«
    Cüpper ging zurück zu seinem Schreibtisch und legte imaginäre Kugeln in die Mitte, bis er ein gutes Dutzend beisammen hatte.
    »War’s zu viel die letzten Wochen?«, fragte Rabenhorst voller Mitleid.
    »Käsekuchen! Was tun Verbrecher? Sie laufen weg. Schützen sich, verstellen sich. Hinterlassen irgendwelche Spuren. Sagen wir mal, unser Mörder ist eine Kugel. Welche, wissen wir nicht.«
    Er nahm eine der unsichtbaren Kugeln und hielt sie hoch über die anderen. Dann ließ er sie fallen.
    »Sie wissen, was passiert? Die Formation wird gesprengt. Alle Kugeln rollen gleichzeitig in unterschiedliche Richtungen, bewegen sich voneinander weg. Fliehen, wenn Sie so wollen. Welcher laufen Sie nach?«
    Rabenhorst überlegte.
    »Schwierig«, sagte er schließlich. »Laufe ich einer nach, entwischen mir die anderen. Solange ich die richtige Kugel nicht kenne, müsste ich jeder folgen.«
    »Wie lösen Sie das Problem?«
    »Ich nehme mir genug Leute, bis ich jeder Kugel folgen kann.«
    »Gut. Das bedeutet?«
    »Aufwand. Zeit und Geld. Worauf wollen Sie eigentlich hinaus?«
    »Auf den Mörder. Welche Kugel ist der Mörder?«
    »Keine Ahnung. Ich muss ja erst mal allen hinterher, dann muss ich sie fangen und einbuchten, verhören und so weiter.«
    Cüpper lächelte dünn. »Sehen Sie, das ist die Crux. Unser Mörder ist nämlich gar nicht weggelaufen. Er ist die Kugel, die ich habe fallen lassen. Er liegt seelenruhig auf dem Tisch und hat ein Dutzend falscher Fährten gelegt. Keine führt zum Ziel, aber Sie rennen jeder hinterher. Und genauso kommt mir das hier vor.«
    Rabenhorst betrachtete den Tisch, als lägen dort tatsächlich viele

Weitere Kostenlose Bücher