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Mordskind: Kriminalroman (German Edition)

Mordskind: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Mordskind: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Mischke
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ruhigen Klang zu geben.
    »Monz«, zischte Jäckle verächtlich. »Staatsanwalt Monz glaubt, daß diese Theorie nicht ausreicht. Er meint, die Leiche könnte auch eine Weile auf Grund gelegen haben und ein, zwei Wochen später auf diese Weise aus dem See gelangt sein. Blöderweise hat dieser Saukerl von einem Wirt die Gitter auch noch die drei Wochenenden danach aufgemacht. Daß die Taucher am Samstag nach der Tat nichts gefunden haben, ist leider kein ausreichender Beweis, da muß ich dem Monz recht geben. Aber glaub mir, Paula, so wie ich es sage, genauso war es. Irgendwie werde ich das noch beweisen. Ich kriege sie dran, und wenn sie sich zehn Bertolamis nimmt!«
    Bosenkow hatte die Wahrheit gesagt. Paula hatte eigentlich nie daran gezweifelt. Jemand war in der Nacht am See gewesen. Eigentlich müßte ich Jäckle das jetzt erzählen. Ich müßte ihm noch viel mehr erzählen. Von der Perücke zum Beispiel. Aber Doris’ Erklärung, die sie Paula auf deren vorsichtige Frage hin geliefert hatte, klang durchaus plausibel: »Aus der Requisitenkiste natürlich. Weißt du nicht mehr? Ich habe nach der letzten Vorstellung drei Kartons Kostüme und Requisiten mit nach Hause genommen, zum Ausbessern und Aussortieren. Die Hälfte davon mußte ich wegwerfen. Das paßt aber nicht alles auf einmal in meine Mülltonne, und so packe ich jetzt jede Woche was von dem Plunder obendrauf. Sag’s mir doch bitte, wenn in deiner Tonne Platz übrig sein sollte.« Dabei hatte sie Paula ganz arglos angelächelt.
    »Was … was sagt denn Doris zu deiner Forellentheorie?«
    »Gar nichts. Sie läßt jetzt nur noch ihren Salami für sich sprechen, und der weiß genau, daß wir damit nicht durchkommen.«
    »Vielleicht hat er ja recht«, murmelte Paula in ihr Glas hinein. Der Duft des Brunello machte sie auf einmal schwindelig, sie verspürte das Bedürfnis, Jäckle alles zu sagen, endlich mit einem Menschen darüber zu sprechen. Und dann? Was passiert dann? Die Antwort wußte sie schnell: Alle – Polizei, Staatsanwalt, Richter, Anwälte – würden ihr immer wieder die eine Frage stellen, auf die sie keine Antwort wußte: Was taten Sie mitten in der Nacht draußen im Garten?
    Das Jugendamt! fiel ihr siedendheiß ein. Sie würden ihr Simon wegnehmen. Man kann ein Kind nicht bei einer Verrückten lassen. Einer Verrückten. Sie hörte die anklagende Stimme ihrer Mutter: »Es ist ein Kreuz mit dir, Paula! Du wirst einmal wie dein Vater enden.«
    »Paula!«
    »Ja? Was? Entschuldige, ich war gerade abwesend.«
    »Das habe ich gemerkt. Bitte versuch dich zu erinnern. Ist dir an diesem Abend an Doris etwas aufgefallen?«
    »Nein, gar nichts. Sie war wie immer. Sogar sehr gut gelaunt.«
    »Soso, sehr gut gelaunt.«
    »Ist das schon ein Verbrechen?«
    »Wann ist sie nach Hause?«
    »Das weiß ich nicht«, gestand sie. »Ich hatte ein wenig zuviel getrunken. Aber sie sagte, sie sei mit Siggi zusammen gegangen, als letzte. Frag doch den.«
    »Das werde ich. Mal sehen, ob sich seine Zeitangaben mit denen von Katharina decken.«
    »Katharina?« fragte Paula begriffsstutzig.
    »Katharina Lampert. Die Babysitterin. Stimmt was nicht damit?« hakte er sofort nach.
    »Was soll damit nicht stimmen«, gab Paula unwirsch zurück. »Ich hatte es nur für einen Moment vergessen. Was hat sie denn gesagt?«
    »Daß alles in Ordnung war, als Doris heimkam und sie selbst ging. Was immer passiert ist, es muß geschehen sein, nachdem das Mädchen fort war.«
    Sollte sie Jäckle von dem teuren Fahrrad erzählen? Sie brachte es nicht fertig, fragte statt dessen: »Warum bist du so sicher, daß Doris es war? Es könnte doch jemand anderer …?« Verlegen biß sie sich auf die Unterlippe. Halt den Mund, Paula, befahl sie sich energisch. Du redest dich um Kopf und Kragen. Denk gefälligst an Simon! Schon ein vager Verdacht wäre genau das, was dieser Schönhaar noch fehlt für ihre schwarze Liste.
    Aber Jäckle hatte schon angebissen. »Du meinst diesen Russen?«
    »Nein, den meine ich nicht!«
    »Warum schreist du denn so?«
    »’tschuldige. Ich meinte nicht Bosenkow. Er war das bestimmt nicht. Jemand, der so …«
    »Ja, der was?«
    »Ich glaube einfach nicht, daß er es war.«
    »Ich auch nicht«, sagte Jäckle, und Paulas Hände, die sich um ihr Glas gekrampft hatten, lösten sich wieder. »Hör zu«, sagte Jäckle mit lebhaftem Augenblinzeln. »Wenn Doris unschuldig wäre, warum sollte sie dann so tun, als ob Max morgens noch frisch und munter war?«
    Paula hob die

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