Mordsmäßig fit
Pressekonferenz gebe, um alle wissen zu lassen, daß SHAPE endlich aus der Bredouille ist.«
»Dem kann ich nur zustimmen.«
»Mr. Berman, wird Signal, obgleich Peter ein Mörder ist, die Konditionen des Vertrages anerkennen? Werden wir trotzdem das kooperative Unternehmen in Angriff nehmen?« Dawns Atem stockte.
»Ich werde mit den Anwälten sprechen müssen. Ich nehme an, Sie reden mit Ihrem Rechtsberater Milton Glassman.«
»Ich werde mir jemand anderen suchen«, sagte sie kühl.
»Ich kenne den Vertrag ziemlich gut. Er behandelt nichts von dem, was in diesem Telefonat zur Sprache gekommen ist. Und natürlich sind wir eine Versicherungsfirma, geführt von konservativen Leuten. Die einzig richtige Einstellung für dieses Geschäft. Die oben haben vielleicht ihre Geduld mit SHAPE und seinen Problemen verloren. Es ist also für mich unmöglich, Ihnen im Moment auf Ihre Frage mit Bestimmtheit zu antworten.« Er lachte leise. »Fragen Sie mich nicht, was passiert, wenn die Polizei irrt. Vielleicht hat es ein mysteriöser Mister X noch immer auf Sie abgesehen. Und vielleicht war Peter Faldo nur das vorletzte Opfer.«
»Mr. Berman!«
»Wenn es so ist, werden Sie sich nicht mehr für den Vertrag interessieren, ja?«
»Ich finde das gar nicht so witzig, wie Sie es zu tun scheinen«, sagte sie.
»Wenn Signal SHAPES Probleme vorausgesehen hätte, dann hätten wir die Sache nie in Angriff genommen«, sagte Berman. »Dafür sind wir einfach zu konservativ. Ich hoffe nur für jedermanns Seelenfrieden, Sie haben recht, und der Ärger hat ein Ende.«
»Das hat er. Ich bin mir ganz sicher.«
Sie legte auf, wischte Bermans Spekulationen beiseite. Nach so vielen Wochen der Angst wußte sie, es würde eine Weile dauern, bis sich ihre Angst vollkommen legte. Am Telefon kam ihr der Gedanke, daß sogar Berman irgendwie in die Morde verwickelt sein könnte - Beweis dafür, daß ihr Verstand längst nicht in Ordnung war. Sie war dankbar, die Pressekonferenz vorbereiten zu müssen. Das letzte Mal, daß sie sich mit einem Toten im Club befaßte. Sogar dieser, der letzte, hatte seine Spuren hinterlassen. Ihre Nerven waren noch immer angespannt, zu wenig Schlaf. Ein Blick in den Spiegel bewies nur, was ihr Körper ihr schon sagte. Ihre Augen waren verquollen, ihre Haut war rauh und pickelig.
Sie bat Karl, die Klappstühle im unbenutzten Trainingsstudio aufzustellen. Die Medien rief sie persönlich an. Sie gab sich besondere Mühe, Miss DiNotello vom Dispatch zu erreichen, die SHAPE »Todesklub« getauft hatte. Oh ja, sie mußte kommen! Den von ihr angerichteten Schaden wieder gutmachen.
An diesem geschäftigen Morgen fragte sie sich von Zeit zu Zeit, wo Jeff steckte. Sie war ihm eine Erklärung schuldig. Letzte Nacht hatte sie sich total verrückt benommen! Naja, wer konnte ihr daraus einen Vorwurf machen. Es war ihr doppelt unangenehm, ihm nicht vertraut zu haben, daß sie beim kleinsten Anzeichen von Gefahr die Flinte ins Korn warf. Wie absurd, zu denken, er wolle sie erwürgen! Sie könnte verstehen, wenn er sie niemals Wiedersehen wollte. Es gefiel ihr nicht, aber sie würde es verstehen. Außerdem wollte sie mit ihm über die wichtige Angelegenheit, die er erwähnt hatte, sprechen. Sie hatte keine Ahnung, was er damit meinte. Nach Peters Selbstmord war es sicher nicht mehr wichtig. Mittags fuhr sie schnell mit Beths Auto nach Hause, um sich zurechtzumachen. Sie mußte gefaßt und professionell aussehen. Sie würde ihr bestes Kostüm anziehen. Sie hielt es ans Licht. Noch sauber und gebügelt. Sie mußte sich ein bißchen nachschminken. Es nutzte nicht viel. Die Ringe unter ihren Augen waren fast lila.
Wieder in SHAPE, eine Stunde später, war sie begeistert, daß das Trainingsstudio noch voller war als bei ihrer ersten Pressekonferenz. Flüsterpropaganda hatte jetzige und frühere Angestellte zurückgebracht, die wissen wollten, wie es um SHAPE stand. Sie sah Dinahs rote Mähne leuchten. Ach, sieh mal an! Die Viererclique. Die Clubtragödien waren für sie wie eine Ersatzbefriedigung gewesen. Jetzt waren sie da, verfolgten die Geschichte bis zu ihrem Ende. Lief alles so, wie sie es sich vorstellten, traten sie sicher wieder ein. Das Gute daran war, daß es noch mehrere gab, die wieder in den Club eintreten würden. Während sie darüber nachdachte, beschloß Dawn, mit ihrem Auftreten vor dieser Menge den Club wieder zu dem zu machen, was er einmal gewesen war - und darüber hinaus zu dem, was er werden sollte.
Sie sprach
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