Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mordsmäßig fit

Mordsmäßig fit

Titel: Mordsmäßig fit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. K. Cambray
Vom Netzwerk:
ein paar einführende Worte und blickte dabei häufig und zuversichtlich lächelnd Miss DiNotello in ihrem schicken Kostüm an.
    Es seien schwierige sechs Wochen für den Club gewesen, fing sie an. Sie ging nicht weiter auf die schrecklichen Ereignisse der jüngsten Vergangenheit ein. Noch griff sie ihren armen, toten Partner an. Sie versuchte, eine Erklärung für sein Handeln zu finden und für die Äußerung der Polizei, er sei nicht zurechnungsfähig gewesen. Nur ein Wahnsinniger konnte hoffen, in solch einer engen Arena davonzukommen. Miss DiNotello ließ sich nicht so einfach überzeugen. Als Dawn ans Ende ihrer Rede kam, kritisierte die Reporterin die Polizei, die keinen Vertreter geschickt hatte. Warum hatten sie so lange gebraucht, um herauszufinden, wer der Mörder war? Konnte der Abschiedsbrief nicht eine Fälschung sein? Befand sich der Mörder noch auf freiem Fuß? All das fragte sie freundlich und ernst. Dawn hatte keine Antwort. Und weil sie keine hatte, würde Miss DiNotellos Artikel wahrscheinlich Schatten auf das neue, sichere SHAPE werfen. Oh, wie haßte Dawn in diesem Moment die Presse! Man hatte keine Chance. Trotzdem hielt sie sich professionell, wann immer die Kameras in ihre Richtung schwenkten. Heute abend in den Nachrichten würde sie sehen, wie überzeugend sie aufgetreten war. Als die Presseleute zusammengepackt hatten und verschwunden waren, polterten die Ereignisse des Morgens auf sie ein wie ein Haufen Steine. Sie taumelte in die Lobby, sank auf eine Couch. Am schlimmsten war, sie wollte glauben, Peters Selbstmord hatte die Tür hinter den Wochen voller Gefahr und Anspannung zugeschlagen. Aber sie konnte Torsten Bermans Andeutungen und
    Miss DiNotellos hartnäckige Fragen nichtvergessen. Im Moment war sie zu aufgewühlt, um zu spekulieren. Sie ließ ihre Gedanken einfach ruhen, war zu müde, um noch einmal alles zu durchdenken. Sie zog ihre Knie an. Genug! Sie schloß die Augen. Wenn sie doch einen Moment lang einnicken könnte... Sie war gerade eingeschlafen, als sie jemanden pfeifen hörte. Sie kannte die Melodie. Schlagartig saß sie gerade, ihre Augen weit aufgerissen. Sie drehte sich um. Am Fuß der Couch stand Dinah, mit geschürzten Lippen das Leitmotiv von Schuberts Quintett pfeifend. Sie brach ab. Ihr Gesicht verfinsterte sich. »Hector hat also Schubert für Sie gespielt«, sagte Dawn. »Ich begrüße Sie als neuestes Mitglied in seinem Club der Verführten und Verlassenen.«
    »Ohne, daß Sie was dazu beigesteuert hätten!«
    »Herzliche Glückwünsche auch zu Ihrem feinen musikalischen Ohr.«
    »Die Spitzen können Sie für sich behalten!«
    Dawn merkte, wie wütend die Frau mit den roten Haaren war. »Was liegt Ihnen denn auf der Seele?«
    »Das wissen Sie immer noch nicht, nachdem Hector Sie gestern abend besucht hat?«
    Dawn winkte müde ab. »Hector und Sie sind mein geringstes Problem.«
    »Ich bin hier, weil ich nicht gestatte, daß Sie mit Ihrer Geschichte unsere Beziehung ruinieren. Von wegen er ist hinter einer anderen Frau her!« Sie beugte sich zur Couch nieder, schaute auf Dawn. Wut färbte ihre blassen Wangen. »Ich sage Ihnen die Wahrheit, Dawn Gray. Heute morgen bin ich hierher gekommen, um Sie zur Rede zu stellen. Ich hätte Sie eher abgefangen, aber Ihr Killer-Partner mußte sich ja eine Kugel in den Kopf jagen. Sie waren ungeheuer beschäftigt.«
    Dawn richtete sich auf. Ihre Geduld war nicht besser als ihre Nerven. Und die waren bis zum Zerreißen gespannt. Sie merkte, daß Wut in ihr hochstieg. Sie brachte sich in eine Positur, aus der sie Dinah direkt in die Augen blicken konnte. »Sie haben die Wahl. Sie können glauben, was Hector Ihnen erzählt, oder Sie können glauben, was ich Ihnen erzähle - die Wahrheit nämlich. Hector springt von einer gutaussehenden Frau zur anderen. Ich, Sie, jemand nach Ihnen, okay?«
    »Er verläßt seine Frau.«
    Dawn warf ihren Kopf in den Nacken. »Bis jetzt hat er es noch nicht getan. Während er hinter Ihnen her war, hat er gleichzeitig einer anderen imponieren wollen - als unbekannter Verehrer, damit es nicht an die Öffentlichkeit kommt und Sie es herausfinden.«
    »Das hat er nicht! Er hat mir gesagt -«
    »Er hat Sie angelogen. Er hat auch gestern abend gelogen, als er mich warnte, mich von Ihnen fernzuhalten. So ein Typ ist er. Er hat Charme, das gebe ich zu. Deshalb fällt es auch schwer, ihn zu durchschauen.«
    »Er hat geschworen, daß er nicht hinter meinem Rücken einer anderen den Hof macht! «
    »Ich habe

Weitere Kostenlose Bücher