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Mordsmäßig fit

Mordsmäßig fit

Titel: Mordsmäßig fit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. K. Cambray
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Expreßaufzug. Vor ihrer Wohnungstür fühlte sie eine unbestimmte Unruhe. So etwas wie Angst. Feierabendblues, sagte sie sich. Sie schloß auf tastete nach dem Lichtschalter, drehte eine Runde durch die Wohnung: Küche, Schlafzimmer, Bad und zurück ins Wohnzimmer. Zack Keyman stand zwischen ihr und der Wohnungstür - unrasiert, ungepflegt und bedrohlich.
    »Dawn, ich will —« Sie schrie, wirbelte herum und stürzte nach hinten. Scheußliche Angst gab ihren Beinen Kraft, aber seine Hand auf ihrem Mund erstickte ihren zweiten Schrei. Sein anderer Arm umfaßte ihre Taille. Er zog sie brutal von der Tür weg. In ihrem panischen Hirn explodierte die frische Erinnerung daran, daß er sie beinahe erwürgt hatte. Sie trat ihn und versuchte, ihr Gesicht zu drehen, wollte in seine Hand beißen. Er hielt sie fest, seine Arme so stark wie Stahlseile. Sie konnte nichts machen.
    »Hey, hab keine Angst«, hauchte er in ihr Ohr.
    Sie war sich sicher, dieser Mann hatte die beiden Frauen im Club ertränkt. Sie wehrte sich mit all ihrer Kraft. Sie konnte sich nicht befreien! Schwäche überfiel sie. Er hatte sie in seiner Gewalt! O Gott, was würde er tun?
    »Beruhige dich, Baby!«
    Ihr Herz hämmerte gegen ihre Rippen. Seine ekelhafte Hand quetschte die zarte Haut ihres Gesichts; hielt es wie eine Zange. Zur Seite spähend, blickte sie in ein verschwommenes, verärgertes Gesicht. Sie fing an zu zittern und haßte sich für ihre Schwäche.
    »Dawn, hab keine Angst. Ich will nur mit dir reden.«
    Sie stöhnte fragend. Ihr jagender Atem zischte feucht aus ihrer Nase durch die beengenden Finger.
    »Vergiß die Schreierei!«
    Sie stöhnte wieder. Sobald er ihren Mund freiließ, würde sie lauter schreien, als es je einer von beiden gehört hatte. Vorsichtig minderte er den Druck. Sie füllte ihre Lungen. Ihre Nasenflügel bebten.
    »Du denkst schon wieder ans Schreien«, flüsterte er. »Ich sage dir, es gibt keinen Grund dafür. Nicht einen. Alles, was ich will, ist, mich mit dir unterhalten.«
    Ihre Knie zitterten. In ihre Panik schlichen sich plötzlich einige klare Gedanken. Er hatte ihr nicht wirklich Weh getan - noch nicht. Falls er das wollte, konnte sie nichts tun, um ihn davon abzuhalten.
    »Kein Geschrei. Versprochen?« Sein Atem roch faulig. Sie nickte. Er ließ ihren Mund los, aber seine Hand lauerte noch nahe ihren Lippen.
    »Was willst du?« fragte sie. Ihre Stimme ein bebendes Flüstern.
    »Wie ich schon sagte, ich will mit dir sprechen.«
    »Worüber? Läßt du mich in Ruhe?«
    »Ich verspreche, mich zu benehmen, Dawn.«
    Sie wollte in dieser Situation energischer sein. Ihn nicht spüren lassen, wie sehr er sie erschreckt hatte. »Versprich mir, daß du mir nicht weh tun wirst.«
    »Versprochen.«
    »Fein. Gut, Zack.« Sie machte ein paar Schritte zurück, schaute ihn an. Auf seinem unrasierten Gesicht lag eine Spur von Verwirrung. Er hatte neue Kleider nötig - und eine Dusche. »Erst habe ich einige Fragen an dich.« Würde sie damit durchkommen, das Kommando zu übernehmen? Kühn zu sein, war nicht gerade eine ihrer Stärken. Langsam entfernte sie sich rückwärts von ihm, hielt aber Augenkontakt. Ihre Knie fühlten sich fast wieder normal an. »Ich werde ehrlich mit dir sein. Ich spiele mit dem Gedanken, sofort die Polizei anzurufen oder wieder zu schreien. Also lass’ deine Hände weg von mir.«
    »Du hast dich über nichts aufgeregt.« Sein gutaussehendes Gesicht versuchte sich in seinem normalerweise warmen Lächeln.
    Gut auszusehen, war nicht alles - bei weitem nicht. »Ich glaube nicht, daß nach Hause kommen und einen Mann in meinem Apartment zu finden nichts ist; noch dazu, wenn dieser Mann mich beinahe erstickt hat und, soweit ich weiß, mir die Kehle durchschneiden oder mich vergewaltigen wird.«
    »Dawn, an so was habe ich nie gedacht.«
    Sie winkte ab. »Woher wußtest du, wo ich wohne? Wie bist du hier hereingekommen?«
    »Ich verfolge dich, seit du mich gefeuert hast.« Sein schwaches Grinsen veränderte sich plötzlich zu einem finsteren Gesichtsausdruck.
    »Warum?«
    »Um herauszufinden, wo du wohnst und wann die beste Zeit ist, mit dir zu reden.«
    Dawn holte tief Luft, lehnte sich gegen die Spüle. »Das ist... nicht gerade... sensibles Verhalten. Wie bist du reingekommen?«
    »Bin letzte Woche bestimmt ein halbes Dutzend Mal die Kellertreppen raufgekommen. Habe das Schloß gecheckt. Habe verschiedene Schlüssel probiert, bis ich einen gefunden hatte, der funktionierte.«
    Eine bleierne Schwere

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