Mordsmäßig fit
bekam sie im Club Besuch: Detective Morgan. Er hatte die Telefonprotokolle eingesehen und war dabei auf ihren Namen gestoßen.
»Dieser Keyman ist der, von dem Sie schon mal erzählt haben, oder, Dawn?«
Nach dieser aufregenden Nacht war sie in keiner geduldigen Stimmung. »Genau der, von dem sie behaupten, Sie würden eine Ewigkeit brauchen, bis sie ihn befragen, Detective Morgan.«
»Das ist nicht genau das, was ich gesagt habe.« Sein säuerliches Gesicht erhellte sich durch ein grinsendes Zucken um seinen rechten Mundwinkel. »Warum erzählen Sie mir nicht, was gestern nacht vorgefallen ist?« Sie erzählte. Sein kleiner Rekorder lief. Als sie zu Ende war, nahm er sich einen Moment Zeit, um sich am Kopf zu kratzen. »Sehr nett, daß sie so schnell dabei sind, jemanden einen Mörder zu nennen. Insbesondere, wenn gar kein Mord vorliegt.«
»Meine Intuition sagt mir etwas anderes, Detective Morgan.« Und Hector hatte es auch getan, erinnerte sie sich.
»Sie können mich Monty nennen. Ich bin keiner von der formellen Sorte. Keyman hat sich also ziemlich aufgeregt wegen Ihrer Anschuldigung?«
»Er ist weggerannt.«
»Morgan nickte. »Wenn er noch mal in Ihrem Apartment oder Club auftaucht, sagen Sie mir Bescheid.«
»Sie fangen also an, mir zu glauben?« sagte Dawn.
Er stand auf. »Lassen Sie es mich so ausdrücken: Keyman treibt langsam an die Oberfläche der dunklen See polizeilicher Aufmerksamkeit.«
Dawn lächelte. »Sie haben ja sogar eine poetische Ader.«
Er verbeugte sich leicht. »Bin ein versteckter Dichter. Nach dem Gesetzbuch ist das nur ein leichtes Vergehen. Auf Wiedersehen.«
Kurz nach Mittag kamen Jeff und Beth im Büro vorbei. »Zweites offizielles Treffen der Dawn-Patrouille«, sagte Beth. »Wir sind hier, um nach dem Rechten in deinem Leben zu sehen und eine Ablenkung für heute abend vorzuschlagen.«
Dawn blickte sofort zu Jeff. Seit der frustrierenden Nacht mit den Blumen hatte er kein Wort mit ihr gesprochen. Er zwinkerte ihr zu. Sie war aber nicht sicher, was das bedeutete. Eine angenehme Wärme hatte ihre Brust erfüllt, als sie ihn sah. Mehr denn je wollte sie diese Beziehung vertiefen. Zur Hölle mit Hector und seinen dreihundert Blumen! Sie beschlossen, sich in Beths Wohnung zu ihrer ersten privaten Truffaut-Retrospektive zu treffen. Mit der Zeit wollten sie alle seine Filme anschauen, oder zumindest die Videos, die man an Ort und Stelle ausleihen konnte.
»Ich liebe französische Filme!« Beth lächelte. Ihre blauen Augen leuchteten in ihrem herzförmigen Gesicht. Es war Dawn, als habe ihre Freundin eine Schönheit, die auf Kommando sichtbar wird - sie schlich sich an einen heran, wenn man es am wenigsten erwartete.«
»Jeff holt dich um sechs Uhr von hier ab. Lange arbeiten ist heute nicht drin, Boß. Ich werde chinesisch kochen - kommt nicht jeden Tag vor, glaub mir.«
Als Peter kam, ging sie sofort zu ihm, um mit ihm zu sprechen. Bevor sie auch nur ein Wort sagen konnte, i erzählte er ihr, Glassman habe einen Blick in die Thurston-Klage geworfen. Er sei dabei geblieben, daß ihnen höchstwahrscheinlich nichts geschehen würde. Glücklicherweise habe die Presse die beiden Fälle ignoriert.
»Wir haben sturmfreie Bude, D.G.!« sagte er
»Nicht bevor Zack Keyman im Gefängnis ist«, murmelte sie. Sie berichtete ihm von Zacks furchterregendem Besuch in ihrer Wohnung. Er verstand ihre Angst, war aber sicher, daß weder von Zack noch von jemand anderem ein Mord begangen worden war. In den frühen Zeiten ihrer Partnerschaft hatte sie ihm ohne Unterbrechung zugehört, auch wenn sie nicht seiner Meinung war. Aber die Geschehnisse des gestrigen Tages und ihre neuentdeckte Selbsterkenntnis hatten ihr inneres Gleichgewicht ins Wanken gebracht. »Ach Peter, du bist wahrscheinlich der Schlauere-! Wirklich! Ich bin jetzt nur zu beschäftigt, um in Details zu gehen, warum.«
Seine Augen weiteten sich. »Hey! Was ist los?«
»Ich bin mir nicht sicher, Neunmalklug. Vielleicht das Ende der Geduld.«
»Sitzung vertagt«, sagte er.
Um sechs Uhr kam Jeff ins Büro. Er schlug vor, zu Beths Wohnung zu laufen, nur sieben Ecken weiter. »Die Nacht ist frisch und klar«, sagte er. Sie war einverstanden, froh über die Möglichkeit, mit ihm eine Weile alleine zu sprechen.
»Jeff, ich möchte dir gerne das mit den Blumen neulich Nacht erklären«, sagte sie.
»Das mußt du nicht. Wirklich.«
»Ich denke doch.« Sie fing an und merkte, daß sie ihm eine lahme Geschichte auftischte, mit so
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