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Mordsmäßig fit

Mordsmäßig fit

Titel: Mordsmäßig fit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. K. Cambray
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habe die ganze Woche an dich gedacht, anstatt mich auf sie zu konzentrieren. Oh, ich habe viel nachgedacht, Hector! Und genau auch! Ich habe es von allen Seiten betrachtet, es immer wieder gedreht und gewendet. Meine Antwort ist und bleibt: Nein.« Er sah sie schweigend an. Sie merkte, wie er versuchte, eine Flut von Gefühlen zu verbergen, während Schuberts Streichquartett ihr eigenes Herz zerriß. Musik für Momente der Qual.
    »Warum?« fragte er.
    »Hector, ich will einfach nicht, daß mein Leben eine solche Richtung nimmt.« Er fragte sie, welche Richtung sie sich vorstelle. Sie sagte ihm, daß sie mehr Selbstbestimmung und Eigenständigkeit anstrebe. Die Worte kamen ihr nicht mit derselben Gewandtheit über die Lippen wie bei den Proben, die sie in Gedanken durchgespielt hatte. Sie sprach in Halbsätzen und stotterte, erstickte fast an ihren Gefühlen. Je länger sie sprach, desto schwächer wurde ihre Hoffnung, seine Macht über sie zu durchbrechen. Um alles mit einer gewissen Nachdrücklichkeit zusammenzufassen, stieß sie hervor: »Der Club ist mir das Wichtigste in meinem Leben.«
    »Der Club! Was für eine Genugtuung gibt dir denn der Club, meine Liebe? Verantwortung? Hast du Spaß daran, daß zwei Frauen dort ermordet wurden? Hast du -«
    »Warum sagst du, daß sie ermordet wurden, Hector?«
    Er zog überrascht seine Brauen hoch. »Naja... Ich bin doch kein Idiot. Es ist doch ganz offensichtlich. Wie auch immer, die Tode sollten doch ein Zeichen sein.«
    Sie runzelte die Stirn. »Ein Zeichen?«
    »Daß sich für dich nie irgend etwas aus dem Club ergeben wird. Daß du dich anderweitig nach einer erfüllten Zukunft umschauen sollst.«
    »Anderweitig?«
    »Natürlich. Wie dem auch sei, erfreust du dich der /Vergnügens die dir die Verantwortung für den Club bietet?«
    »Das gehört mit dazu, wenn man etwas besitzt.«
    »Wenn du mich um dich kümmern lassen würdest, wäre deine einzige Verantwortung, uns Freude zu machen.«
    »Hector -«
    »Hast du Spaß an der Geldknappheit, die dein hastiges Überengagement mit sich gebracht hat? Wenn du dich mit mir zusammen tust, sind deine Geldprobleme aus der Welt. Wahrscheinlich für den Rest deines Lebens. Wieviel Geld wirft SHAPE denn monatlich für dein persönliches Leben ab, Dawn?« Sie sagte es ihm.»Ich verzehnfache die Summe, meine Liebe, und gebe sie dir am letzten Tag eines jeden Monats. So eine Art Zahltag, wenn das deinem Stil entspricht.« Er deutete mit seiner Hand auf alles in seinem Penthouse. »Du wirst hier mietfrei wohnen, ohne Sorgen um das, was du zum Leben brauchst. Und Miss Nello wird ebenso gern für zwei wie für einen kochen. Wir werden auf Reisen gehen - Geschäft für mich, Vergnügen für dich. Du wirst das Bürgenstock-Hotel oben auf dem Berg am Luzerner See genießen -«
    »Hör auf, bitte!« Sie sprang auf und drehte sich herum. Sie marschierte auf das breite Fenster zu, blickte
    auf die Häuserdächer. Sie preßte ihre Hände an ihr Gesicht und atmete aufgeregt. Die Musik tat ihr weh.
    Hector gab nicht auf. »Und vielleicht wird der Tag kommen, an dem du endlich ein wenig Gier entwickelst und ich die Freude haben werde, sie zu befriedigen.« Er stand hinter ihr, seine Hände auf ihren Schultern. Seine Lippen waren an ihrem Ohr. »Und wenn du willst, ist auch eine Heirat drin.«
    Sie entzog sich ihm. »Nein! Ich will nicht mehr darüber sprechen. Ich werde es nicht tun. Ich will gehen. Jetzt sofort!« Sie durchquerte den Raum in Richtung Garderobe.
    »Dawn!«
    Zögernd drehte sie sich wieder zu ihm um. Sein Gesicht wurde rot. Ein unerfreulicher Anblick. Sie hatte es noch nie vorher an ihm gesehen. »Du verhältst dich wie ein Dummkopf! Du wirfst etwas fort, wofür andere Frauen töten würden, um es behalten zu können«, zischte er.
    »Das ist mir egal!«
    Er näherte sich ihr. Seine Schultern bebten vor Wut. Er erinnerte sie vage an Zack Keyman. Hector hatte eine geballte Faust erhoben. Sie warf zum Schutz ihre Arme in die Höhe. Panik überkam sie. Dann war er bei ihr - aber, o Gott, nicht, um ihr weh zu tun. Er schlang seine Arme um sie, küßte sie. Sogar jetzt noch weckte das in ihr süße Erinnerungen, gleich einem entfernten Echo. Mit all ihrer Willenskraft drehte sie ihr Gesicht weg, konnte sich aber nicht aus seiner Umarmung befreien.
    »Dawn, Dawn. Du süßer junger Dummkopf«, flüsterte er, »siehst du denn nicht, daß ich dich liebe?«
    Das hatte er noch nie gesagt! Nie. Nicht in ihren intimsten Momenten. Nicht einmal,

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