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Mordsmäßig fit

Mordsmäßig fit

Titel: Mordsmäßig fit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. K. Cambray
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sie nicht sprechen wollte. Detective Morgan gehörte nicht dazu. »Dawn, wollen Sie die guten oder die schlechten Neuigkeiten zuerst hören?«
    »Ich - die guten, denke ich.«
    »Wir haben Zachery Keyman abgeholt und ihn ausführlich verhört.«
    »Oh, Gott sei Dank! Endlich! Und, er hat gestanden, oder?«
    »Vergessen Sie nicht die schlechten Nachrichten.«
    »Wie lauten die?«
    »Er hat für alle drei Tatzeiten ein Alibi. Sogar für die Stunden vor und nach jedem unerfreulichen Ereignis. «
    Dawns Herz setzte aus. »Er lügt. Er muß -«
    »Wir haben sie alle überprüft. Er hat Zeugen.«
    Sie fiel auf ihren Schreibtischstuhl. »Aber - das glaube ich nicht!« Sie verkniff sich, drauflos zu reden Und versuchte, ihre Gedanken zu sammeln.
    »Wir werden die ersten beiden Todesfälle erst mal auf Eis legen«, fügte er hinzu. »Vielleicht waren sie ja doch Unfälle. Wir fangen mit der Carson an. Schauen, wer sie aus dem Weg haben wollte. Liebhaber, Drogenkumpel, ein irrer Freund. Sie wissen schon.«
    »Ich verstehe.«
    »Tut mir leid, daß wir Ihnen das mit Keyman mitteilen müssen. Wenn es Sie beruhigt, er ist verrückt. Wollen Sie wegen der Autogeschichte Anzeige erstatten?«
    »Vergessen Sie’s, Detective Morgan.«
    »Ja, ist wahrscheinlich besser, wenn Sie sie fallenlassen. Sie sind vernünftig, Lady. Ich mag Sie. Tut mir leid, daß ich nicht alle Ihre Probleme auf einmal lösen kann. Und ich glaube nicht, daß Sie sie alleine lösen können. Als Detective muß ich sagen, Sie machen sich gut als Clubbesitzerin. Ciao.«
    Sie legte auf und sah Jeff aufs Büro zusteuern. Seine schlanke Gestalt war ein angenehmer Trost, wenn man bedachte, wie sehr sie sich durch die Mangel gedreht fühlte. Ihre Knie waren zu weich, als daß sie hätte aufstehen können. Zack hatte niemanden umgebracht! Selbst wenn die ersten beiden Tode Unfälle gewesen waren, was war mit Chantelle? Warum hatte ihr Mörder nicht irgendwo anders zugeschlagen? Sich in einer dunklen Gasse gerächt oder in ihrem Appartement? Das hätte Dawns und Peters Leben um so vieles einfacher gemacht. Jeff gegenüber platzte sie sofort heraus, was sie gerade erfahren hatte. Sie hatte seine Sympathie erwartet, nicht aber seinen geistesabwesenden Ausdruck, der sich wie Nebel in seinen Blick legte. »Viel zum Nachdenken«, murmelte er.
    »Was meinst du damit, Jeff Bently?«
    »Warum so viele Tote? Wer hat das getan? So was.«
    Sie sah ihn abschätzend an. »Wenn dir irgendeine Idee kommt, sag mir Bescheid. Okay?« Sie blickte ihn mit zusammengekniffenen Augen an. Er hatte seine merkwürdigen Seiten. Das war sicher. Aber das machte ihn nur noch charmanter.
    »Dawn, ich glaube, ich werde über die Situation meditieren«, sagte er. »Entschuldige mich.« Seine Stimme war heller geworden, beinahe träumerisch. Dann ging er. Wahrscheinlich, um auf dem Futon im Massagestudio die Lotusposition einzunehmen.
    Zacks Unschuld — oh, sie hatte solche Schwierigkeiten, das zu akzeptieren! - wurmte sie, den ganzen Tag. Das und die leicht gespannte Beziehung zu Peter machten sie nervös. Als sie mit ihm eine Stunde lang die Offenbarungen Detective Morgans diskutierte, und was das für den Club hieß, versuchte sie der ausgeglichene Partner zu sein. Aber sie wußte, daß sie verstimmt auf seine unbewußte Selbstherrlichkeit reagierte. Sie haßte die Rolle der launischen Frau, aber heute konnte sie sich nicht helfen.
    »Unsere einzige Hoffnung ist, daß die Bullen herausfinden, wer Chantelle getötet hat - und zwar schnell«, sagte er. Sie war anderer Meinung, schwieg aber. Sie schmiedete einen Plan, den Peter nicht gutheißen würde. Sie würde nach ihrem besten Wissen handeln, trotz seiner Mißbilligung. Und sie hatte auch schon eine Idee.
    Da diese Angelegenheit, wenigstens für den Moment, geklärt war, freute sie sich auf einen Abend, um Papierkram zu erledigen, ohne innere Ablenkung. Sie Wurde enttäuscht. Die Ereignisse der letzten zwei Wochen ließen sie nicht los.
    Ihr Verstand war damit beschäftigt, einiges unterbewußt hin und her zu schieben, wie ein Spieler, der einen neuen Satz Karten mischt. Sie trödelte mit ihrer Arbeit und gab endlich auf. Während ihres Zehn-Uhr-Trainings nahmen die Gedanken, die den ganzen Tag nur zusammenhanglos herumgewirbelt waren, so plötzlich feste Formen an, daß ihr die Beine auf dem Fahrrad festfroren. Das Tachometer fiel auf Null. Obgleich ihr von der Übung warm war, quälte sie eine eisige innere Kälte. Ihre neuen Gedanken ließen sie

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