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Mordsmäßig fit

Mordsmäßig fit

Titel: Mordsmäßig fit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. K. Cambray
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Haus zu verlassen. Sie rannte vor ihm davon. Nein! Das würde sie nicht tun! Sie würde nicht davonlaufen! Sie würde bleiben. Ihm die Stirn bieten, obwohl sie ihn noch nie so außer sich erlebt hatte. Ja, er war hoffnungslos in sie verliebt. Und er schien auf den Club eifersüchtig zu sein. Diese zwei Gefühle konnten jeden dazu treiben, sich verrückt zu benehmen. Sogar Hector Sturm. Sie rief Beth an, fragte sie, ob sie ihr helfen könne, die Akten auf den neuesten Stand zu bringen. Das war Dawns Priorität. Es mußte erledigt werden, allen jüngsten Ereignissen in SHAPE zum Trotz. Sie und Beth breiteten die Ordner im ganzen Büro aus. Wenn sie erst einmal in der richtigen Reihenfolge waren, konnte eine Aushilfskraft die Daten in den Computer eingeben.
    Es gab noch einen Grund, die Arbeit zu erledigen. Darlene Sopht, die Protokollführerin der Polizei, hatte die Akten, nachdem sie sie kopiert hatte, nachlässig wieder eingeordnet. Wenn sie Zack erst verhaftet hatten, konnten sie ihretwegen die Kopien im Kreis anordnen. Irgendwann schaute Dawn auf. Natürlich! Sie sah Hector die Lobby zum Fahrstuhl durchqueren. Sie sah ihn noch zweimal danach und erwartete, daß er sich einen Weg an ihre Seite bahnte. Sie und Beth arbeiteten weiter. Sie schaute auf die Uhr. Drei Stunden waren vergangen. An der Rezeption ging sie die Liste der Mitglieder durch, die gerade trainierten. Hector war bereits gegangen. Er ist also verschwunden, ohne mit mir zu reden. »Ich hatte befürchtet, daß Hector mich belästigt«, sagte sie zu Beth. »Aber das hat er nicht. Vielleicht bist du mein Glücksbringer.«
    »Ich habe ihm gründlich die Meinung gesagt. Er weiß, was ich von ihm halte.«
    »Ich habe dir gesagt, daß das nicht nötig war.«
    »Es hat funktioniert. Kein Hector mehr«, sagte Beth.
    Dawn überlegte, ob sie nicht doch ein wenig enttäuscht war, daß Hector nicht zu ihr gekommen war. Sie ertappte sich dabei, daß sie noch an ihn dachte, als sie die lokalen Abendnachrichten im Fernsehen sah. Sie seufzte, SHAPE bestimmte das Programm. Aufgrund eines sorgfältig gewählten Kamerawinkels sah es aus wie die Bastille oder das Gefängnis des Grafen von Monte Cristo. Der Sprecher erklärte, das Management des Todesclubs habe keinen Kommentar abgeben wollen und »Fakten suchende« Reporter, die nur herausfinden wollten, ob die scheinbaren Unfälle nicht doch tatsächlich Morde waren, wie viele Clubmitglieder es annahmen, abgewimmelt. Sie griff zum Telefon und rief Peter zu Hause an. Sie wollte ihm sagen, daß sie ihm genau das vorausgesagt hatte. Sie erwischte nur seinen Anrufbeantworter und legte frustriert auf. Wo trieb er sich herum, daß er so selten zu Hause war?
    Am nächsten Morgen fand sie heraus, daß der Dispatch nicht geneigt war, zu vergessen. Reporter hatten zwei Mitglieder ausfindig gemacht, die dem Club gestern gekündigt hatten. Ihre angstvollen Aussagen erschienen auf der ersten Seite des lokalen Nachrichtenblatts. Das einzig Positive war, daß der aggressive Milton Glassman öffentlich erklärt hatte, SHAPE würde eine Verleumdungsklage gegen die Medien wegen »übler strafbarer Verzerrung« vorbereiten.
    Sie ging zu Jeffs Massagestudio. Er hatte gerade mit einem Kunden zu tun. Ein Anrufbeantworter war an seine neue Telefonleitung angeschlossen. Sein Geschäft belebte sich, hoffte sie. Sie lächelte. Wie unterschiedlich er und Hector waren! Es lagen nicht nur Jahre zwischen ihnen. Jeff war idealistisch, hatte eine einfache Art; ein abstrakter Denker, der sich nicht um materielle Dinge kümmerte. Er war ein reizender, sanfter Mann - es sei denn, man provozierte ihn. Und dann war da Hector mit seinem barocken Geschmack. Einer, der wirklich Macht ausübte. Einer von der Sorte, die Vermögen scheffelten und das Leben anderer bestimmten. Erst hatte sie ihn für beherrscht gehalten, für ausgeglichen. Und nun, da er seine Scheidung einleitete und sich mehr auf die Beziehung mit Dawn konzentrierte, gerade als sie versuchte, sie zu beenden, erkannte sie in ihm einen leidenschaftlichen Mann voller unerwartet rücksichtslosem Verlangen. Irgendwo in ihrem Hinterkopf schwirrte eine wahrscheinlich aufschlußreiche Idee, die sich noch weigerte, sich zu offenbaren. Diese schwer zu definierende Idee war eine, das hatte sie im Gefühl, der sie mehr Aufmerksamkeit schenken sollte. Aber sie verschwand immer wieder.
    Kurz vor Mittag kam ein Anruf für sie. Sie zögerte, fragte in der Zentrale, wer es sei. Es gab einige Menschen, mit denen

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