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Mordsmäßig fit

Mordsmäßig fit

Titel: Mordsmäßig fit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. K. Cambray
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überflog sein schmales Gesicht. Er nahm seine Brille ab, putzte sie. »Und wenn schon?«
    »Warst du’s?« Dawn wich unwillkürlich zurück.
    »Ich sagte und wenn schon?«
    »Halt mich nicht zum Narren, Jeff Bentley! Du kannst dir ja wohl vorstellen, was ich denke.«
    »Nicht genau. Was denkst du?«
    »Daß du in die Morde verwickelt bist.« Ihre Kehle war plötzlich rauh geworden.
    Er schaute sie lange an. Seine kurzsichtigen Augen waren groß und feucht. »Ich weiß, du stehst unter Druck, Dawn. Aber das tut weh.«
    Sie schüttelte ihren Kopf. »Eh-eh! Versuch’ bloß nicht, den Spieß rumzudrehen. Warum hast du dich heimlich im Club herumgedrückt, wenn du problemlos zu normalen Zeiten ein- und ausgehen kannst?«
    Er ging im Zimmer umher, betrachtete einen Stuhl, setzte sich aber nicht. Er hatte immer noch seinen Mantel an. »Ich habe nach etwas gesucht.«
    »Wonach? Warum mitten in der Nacht?« kreischte sie.
    »Darüber möchte ich jetzt lieber nicht sprechen.«
    »Willst du es lieber der Polizei erzählen?«
    Er setzte seine Brille wieder auf. »Mach dich nicht noch lächerlicher. Ich bin nicht dein Mörder, Dawn.«
    »Wer denn?«
    »Darüber habe ich viel nachgedacht. Ich habe meine eigene Theorie.« Sie warf ihm einen mißtrauischen Blick zu. »Ist noch nicht vollkommen klar. Und wenn, dann würde ich jetzt nicht darüber sprechen. Es gefällt mir nicht, daß du so schnell das Schlechteste von mir denkst. Was für eine Frau bist du eigentlich. Insbesondere nach... dem Skilaufen.«
    Sie zögerte, kämpfte gegen ihre Gefühlswallungen. Sie standen sich gegenüber, schweigend. Die Klingel zerriß die Stille. Sie ging zum Türtelefon. »Wer ist da?«
    »Hector. Laß mich rein - sofort!« Sein Ton war unfreundlich. Sie drückte auf den Knopf. Einen Moment später zweifelte sie daran, ob es richtig gewesen war. »Kung-Fu-Bruder«, höhnte Hector.
    »Unser Kriegsgewinner.« Jeff drehte sich zu Dawn. »Ich verschwinde.« Weg war er.
    »Jeff...« Dawn schüttelte den Kopf. Ihr Gesicht sprach Bände über ihre Verwirrung und ihr inneres Durcheinander. Sie hatte kaum die Tür geschlossen, als Hector sie an der Schulter packte - heftig. Sie wimmerte. Versuchte, sich loszureißen.
    »Du törichtes Kind!«
    »Jeff ist mein - Freund und -«
    »Er kann dahin gehen, wo der Pfeffer wächst - und du mit ihm!«
    Sie griff nach seiner Hand, zuckte vor Schmerz zusammen. Er ließ sie los. »Weißt du, wie ich den größten Teil meines Nachmittags verbracht habe, Dawn Gray? Weißt du das’?«
    Erst jetzt wurde ihr klar, wie wütend er war. Sein Gesicht war weiß. Seine Augen schossen Blitze. »Ich weiß nicht.«
    »In der erfreulichen Gesellschaft der Polizei. Besonders in der Gesellschaft von Detective Morgan!« Er setzte sich auf einen Stuhl. »Sie haben die Person, mit der sie zu tun hatten, erheblich unterschätzt. Und natürlich ebenso das Ausmaß meiner Finanzen und die meines Unternehmens. Trotz allem hat mich der Detective vor und nach dem Aufkreuzen meiner Anwälte mit den ungeheuerlichsten Fragen bombardiert - um nicht zu sagen Anschuldigungen. Es hat eine Weile gedauert, bis ich merkte, was er mit den Fragen bezweckte. Aber als mir dämmerte, daß sie mich wegen der Morde in deinem Club verdächtigen, war ich außer mir. Ich habe es ihnen gegeben, soweit es der Anwalt zuließ. Dann habe ich den Auslöser ihrer Verdächtigungen und himmelschreienden Anschuldigungen erkannt.« Dawn stockte der Atem. »Du. Du warst es! « Hector stand auf, ballte seine Hände. Die Wut, die eben noch zu verrauchen schien, kam mit größerer Wucht zurück. Sein Gesicht war vor Zorn entstellt. Sie betete um ihretwillen, daß er sich nicht fortreißen ließ. »Erst als der Detective deinen Namen erwähnte, verstand ich, was du dir für einen Irrsinn ausgedacht, was für Phantasien du dir zusammengesponnen und den kleinkarierten Hütern des Gesetzes eingeredet hast. Weiß der Himmel, was für ein Bild du von Liebe, Romantik, Leidenschaft, Neid und Rache gemalt hast! « Er faßte sie an den Schultern und zog sie vom Schaukelstuhl. Sie schrie auf vor Schmerz. »Ich will es aus deinem Mund hören, Dawn. Diese Farce, an der ich teilhaben mußte - es war alles deine Idee, oder etwa nicht?«
    Sie faßte all ihren Mut zusammen. »Und? Warum auch nicht? Du warst doch verrückt nach mir. Oder hast du das schon vergessen? Ich weiß genau, auch wenn du dich nicht erinnerst, welch hohen Preis du zu zahlen bereit warst. Warum nicht noch einen Schritt

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