Mordsmäßig fit
Ihr Partner hat SHAPE ein nettes Geschäft eingebracht - wenn auch ohne Ihr Zutun. Auch einige Leute von Signal haben das ihrige getan, um eine Einigung zu erzielen.« Pause. »Ich hoffe sehr, Sie... Sie stören die Verhandlungen nicht.«
Also darauf war er aus. Das konnte sie ihm wohl nicht übelnehmen. Seine Dollarzeichen-Manschettenknöpfe taten nichts zur Sache. Er war scharfsinnig genug, um zu wissen, womit er es zu tun hatte: mit den verletzten Gefühlen einer Frau auf der einen Seite, mit einem cleveren Geschäftsabschluß auf der anderen. Er erniedrigte sie nicht wegen ihrer Gefühle. Er wußte, die waren so echt wie die Dollars, die von Signal zu SHAPE fließen würden. Sie gestand sich ein, daß er seine Arbeit gut machte. Er konnte nicht wissen, wie schwierig die Dinge lagen. Was würde mit dem Vertrag geschehen, wenn Peter als Mörder entlarvt und verhaftet wurde? Sie wußte, daß Anwälte die Dinge erschweren konnten. Verzögerungen und Spesen waren ihr Handwerkszeug. Der Vertrag trat vielleicht niemals in Kraft. Sie nahm an, daß Peter Milton Glassman konsultiert hatte. Sie würde Milt rausschmeißen, sobald Peter verhaftet war. Sie würde Milt nicht verzeihen, ihr alle wichtigen Entwicklungen vorenthalten zu haben. Ganz gleich, wie sehr Peter sie bat. Höchste Zeit, zu handeln. Das war klar. Sie sagte Berman, sie brauche Zeit, um alles, was sie erfahren hatte, zu verdauen. Aber sicherlich würde sie keine Steine in das Getriebe eines, wie es schien, gut konstruierten, auf Gesundheit ausgerichteten Mechanismus werfen. Sein Lächeln entblößte seine kosmetisch gerichteten Zähne. Er berührte ihre Schulter leicht, als sie aus dem Büro gingen. Hinterließ die richtige Note Respekt und Aufrichtigkeit. »Ich werde mit Mr. Faldo sprechen, Dawn. Und ich schlage vor, Sie stecken Ihre Köpfe zusammen. Es ist ein großes Geschäft. Sie sollten nicht zu lange warten. Seien Sie versichert, daß Signal darauf vorbereitet ist, Vorschläge von Ihrer Seite zu berücksichtigen. Sogar zu diesem späten Termin. Und ich entschuldige mich für die Verwirrung und den Ärger, der durch Signals unwissentliches Handeln entstanden ist. Hätten wir die Fakten gewußt, wären Sie nicht ausgeschlossen worden. Ich hoffe, Sie glauben mir.«
»Das tue ich.« Sie bedankte sich bei ihm für seine Aufrichtigkeit. Er versicherte, sie würden in Kontakt bleiben.
Auf dem Weg zurück zum Club erzählte sie Beth, was Berman gesagt hatte. Sie gingen ins Büro. »Gott sei Dank, Peter ist nicht da! « sagte sie zu Beth. »Ich möchte nicht mit ihm sprechen. Ich möchte nicht mal in seiner Nähe sein. Er hat die Leute im Club umgebracht, bedroht mich und trachtet mir nach dem Leben.« Ihre Gefühle waren aufgewühlt wie eine Sturmbrandung. »Für mich ist er eine scheußliche, widerliche Kreatur! Für das, was er getan hat, wird er hoffentlich zum Tode verurteilt!« Tränenverschmiert blickte sie in Beths besorgtes Gesicht.
»Glaubst du, du bist solange sicher, bis er verhaftet wird?« fragte Beth nervös.
»Ich muß mich von ihm fernhalten. Und ich werde dafür sorgen, daß ich nicht allein bin, bis er im Gefängnis sitzt.«
Sie eilte hinauf zum Massagestudio. Jeff saß in einer Yogastellung. »Würde es dir gefallen, die Nacht mit einer schönen Frau zu verbringen?« fragte sie.
»An welche schöne Frau hattest du denn gedacht?«
»Mich, Mr. Neunmalklug. Wen sonst?«
»Muß meinen Kalender einsehen.« Jeff schloß für eine Minute die Augen. »Alles klar. Habe ihn eingesehen. Abgemacht.«
Auf dem Weg nach Hause erzählte sie ihm von dem nächtlichen Anruf und von Peters erstickter Morddrohung. »Ich bin nicht so erschrocken, daß ich verlernt habe zu zählen. Der heutige Tag ist fast vorbei. Das heißt, ab Mitternacht werden sie versuchen, mich umzubringen!«
»Die Sache hat nur einen Haken, Dawn«, sagte Jeff. »Wer sind >wir Mit wem steckt er unter einer Decke? Ich kann mir nicht vorstellen, wer. Und du?«
»Ich habe noch nicht richtig darüber nachgedacht. Aber... irgend jemand muß es sein.«
Er zuckte mit den Schultern. »Dann habe ich meinen eigenen Verdacht.«
»Ich kann mir nicht vorstellen, daß das jetzt noch wichtig ist. Peter ist der Schuldige. Peter und... noch jemand.«
»Ich sehe die Dinge etwas anders.«
Dawn schlug mit der Faust gegen das Lenkrad. Oooh, er konnte so irritierend sein. »Tja, ich warte schon lange darauf, daß du mir erzählst, wie?«
»Ich habe keine Beweise.«
»Das hier ist nicht das
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