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Mordspech (German Edition)

Mordspech (German Edition)

Titel: Mordspech (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver G. Wachlin
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überhaupt den Namen dieses …?«
    »Er wurde so angesprochen«, antwortete Hünerbein, »sie kamen ja unserem Versteck sehr nah und benutzten es als Pissoir.«
    Matuschka und Beylich kicherten vernehmlich.
    »Tulfach trug ganz offiziell seine irakische Uniform und wurde außerordentlich respektvoll behandelt«, fuhr Hünerbein fort. »Er machte sogar Witze und bedankte sich für das praktische Hochwasser.«
    »Wieso bedankt er sich?« Palitzsch sah genervt auf. »Wieso praktisch?«
    »Weil man wegen des Hochwassers Orte wie Altgrieben evakuieren kann«, erwiderte Hünerbein. »So können sie ihr Zeug da in Ruhe verladen und ausfliegen. Ohne Zeugen. Und falls doch mal einer guckt, erklärt er sich das mit wichtigen Lieferungen für die Hochwasserfront.«
    »Mal angenommen«, meldete sich Beylich zu Wort, »die fliegen das Zeug aus, weil es vom Hochwasser bedroht ist. Heute zum Beispiel habe ich in den Nachrichten gehört, dass wieder ein Deich gebrochen ist. Vielleicht ist alles ganz einfach: Die schaffen das weg, damit es keine Umweltkatastrophe gibt.«
    »Und der irakische Offizier«, entgegnete Hünerbein, »was hat dann da der Tulfach zu suchen?«
    »Die schlagen zwei Fliegen mit einer Klappe«, meinte Matuschka, »die nutzen die alten Verbindungen zu den Russen und dem Irak, um diese gefährlichen Altlasten schnell loszuwerden, und kriegen womöglich noch einen Haufen Geld dafür.«
    »Das wäre aber höchst illegal«, stöhnte Palitzsch, »und stünde konträr zum Kriegswaffenkontrollgesetz der Bundesrepublik.«
    »Deshalb machen sie’s ja geheim«, erwiderte Hünerbein. »Und weil Kawelka davon Wind bekam, musste er sterben.«
    »Wer steckt dahinter?« Palitzsch machte einen sehr niedergeschlagenen Eindruck. Russische Flugzeuge, die unerkannt nachts in den deutschen Luftraum eindrangen, erschütterten sein Selbstbewusstsein und seine Vorstellung von einer wehrhaften Bundesrepublik. »Wer steckt dahinter«, wiederholte er, »alte Seilschaften aus dem Osten?«
    »Möglich«, antwortete Hünerbein. »Die müssen dann aber einflussreiche Helfer in diversen Behörden haben. Immerhin mischen Teile der Bundeswehr mit. Diese ABC -Truppe rückt doch nicht aus, ohne dass es mit höheren Stellen abgesprochen ist. Und wer hat die Genehmigung erteilt, dass dieser private Wachschutz für das heikle Gelände verantwortlich ist? Nicht zuletzt: Wer hat die Evakuierung Altgriebens veranlasst? Das sind die Fragen, denen wir jetzt nachgehen müssen.«
    »Nicht wir.« Palitzsch schüttelt den Kopf. »Sondern das BKA . Ich verständige die Kollegen Goerdeler und Paulsen.«
    »Sind Sie sicher, dass die wirklich ermitteln wollen?« Hünerbein schien das zu bezweifeln. »Oder gehören die zum Vertuschungskommando?«
    »Verschonen Sie mich bitte mit Ihren Verschwörungstheorien.« Palitzsch winkte heftig ab und ging zur Tür. »Es ist doch so schon schlimm genug. Kümmern Sie sich lieber um den toten Skinhead in der S-Bahn.« Er ging und schloss die Tür etwas zu laut hinter sich.
    »Der ist fertig«, stellte Hünerbein fest und sah Matuschka und Beylich gespannt an. »Und? Was habt ihr zu dem Skinhead?«
    »Wir suchen den Hund«, antwortete Matuschka.
    »Einen Hund?«
    »Nicht einen Hund. Den Hund!« Matuschka zeigte auf die Pinnwand, an der auch ein Foto von einem weißen Kampfhund klebte, passenderweise direkt unter dem von Hünerbein gemalten Totenkopf. »Nach Beschreibung der Zeugen soll der Tote genau so einen bei sich geführt haben. Ein American Pit Bull Terrier.«
    »Und wo ist der Hund jetzt?«
    »Wir wissen es nicht«, Matuschka hob die Hände, »sonst würden wir ihn ja nicht suchen.«
    »Die Jungs haben ausgesagt, dass er der Oma gefolgt sei«, erklärte Beylich.
    »Lasst mich bloß mit der Oma zufrieden«, winkte Hünerbein ab, »dass denen keine bessere Ausrede eingefallen ist, zeugt doch nur von deren Blödheit.«
    »Das können wir so nicht unterschreiben.« Beylich sah seinen Kompagnon an. »Nicht wahr, Matuschka?«
    »Mhm«, machte der. »Leider. Die Oma wurde auch von den übrigen Zeugen beschrieben. Einschließlich der schwer verletzten Tunte.« Er schob Hünerbein die Akte hin. »Hier! Kannst dir die Aussagen ja mal durchlesen.«
    »Das gibt’s doch nicht.« Hünerbein schlug verblüfft die Akte auf. »Was soll das denn für ’ne Großmutter gewesen sein?«
    »Eine mit asiatischer Kampfkunsterfahrung«, erwiderte Beylich. »Ganz hinten gibt’s ein Phantombild von ihr.«
    Hünerbein schlug es auf. »Sieht

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