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Mordspuren - Neue spektakulaere Kriminalfaelle - erzaehlt vom bekanntesten Kriminalbiologen der Welt

Mordspuren - Neue spektakulaere Kriminalfaelle - erzaehlt vom bekanntesten Kriminalbiologen der Welt

Titel: Mordspuren - Neue spektakulaere Kriminalfaelle - erzaehlt vom bekanntesten Kriminalbiologen der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Benecke
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draußen sind diese Männer.‹ Es dauerte nicht lang, da kam auch schon der Erste. Er war der Priester. Er stand auf blonde Mädchen. Und auch auf Jungs.
    Ich saß ja wie gesagt immer mit meinen Geschwistern in der ersten Reihe in der Kirche, und er starrte uns dann immer so an. Er nannte uns seine ›Goldengelchen‹. Mir wurde schlecht, wenn ich den gesehen habe. Einmal musste ich mich sogar deswegen in der Kirche übergeben.
    Der Widerling hat übrigens nur bei uns, also seinen ›Goldengelchen‹, beim Auflegen der Hostie seine dicken Finger auf unsere Zunge gelegt. Er hat uns auch alle immer angetatscht, mich allerdings nur an der Schulter. Das habe ich irgendwann meiner Mutter erzählt. Die sagte aber nur: ›Kein Wort darüber! Ein Priester macht so was nicht! Und erzähl deine ausgedachten Geschichten auf keinen Fall deinem Vater!‹
    Das war typisch für meine Mutter. Sie glaubte oder wollte, dass im Dorf die Welt in Ordnung war. Ich finde aber, da ist gar nichts in Ordnung. Ich habe meine Mutter deswegen später immer gequält; so mit vierzehn habe ich damit angefangen. Beispielsweise bin ich bei meiner eigenen Kommunion aus der Kirche gegangen, weil der Priester so ekelig war. Und das, bevor ich den ›Leib Christi‹ empfangen hatte! Da tratschten dann natürlich alle Nachbarn.
    Ich durfte auch nie mit einem Loch in der Hose rumlaufen. Meistens musste ich einen Rock anziehen und Lackschühchen und eine Schleife ins Haar binden. Dabei wäre ich lieber auf Bäume geklettert.
Der gute Ruf
    Weil ich mir immer so sehr einen Hund gewünscht hatte, überraschte mich mein Patenonkel eines Tages mit einem total unerzogenen Schäferhund-Rüden. Er hieß Blacky. Ich habe ihn heiß und innig geliebt und immer schön gefüttert und gekämmt.Ein Junge aus der Nachbarschaft hat meinen Hund oft geärgert, indem er ihn mit Steinen beworfen hat. Eines Tages ist Blacky ausgebüxt und hat den Jungen ins Bein gebissen.
    Obwohl dessen Eltern sich nie beschwert haben – sie wussten, was für ein Früchtchen ihr Sohn war –, fühlte sich meine Mutter anscheinend genötigt zu handeln. Ich wurde wieder mal zu meiner Oma gebracht, und bei meiner Rückkehr war der Hund weg. Eine Erklärung gab es nicht.
    Ich habe aber ständig nachgefragt, und meine Mutter hat mir dann irgendwann erzählt, dass sie den Hund zu einem Reiterhof gebracht hätte, wo er es doch viel besser hätte. Ein paar Wochen später habe ich durch Zufall erfahren, dass sie ihn hatte erschießen lassen.
    Im Garten hat meine Mutter Gemüse angebaut. Damit hat sie alles selber gekocht, auch Babybrei. Wenn sie draußen im Garten arbeitete, musste ich auf meine Geschwister aufpassen. Meine Mutter hatte keine Ahnung, was passierte, wenn sie weg war. Ich habe acht Brüder, die mich natürlich verhauen haben. Wenn einer von denen allein ankam, habe ich deswegen versucht, ihn sofort umzuhauen und mich auf ihn gesetzt. Ich habe meine Brüder manchmal auch geknebelt und gefesselt. Im Grunde konnte ich die Jungs aber gar nicht bändigen. Ich sollte trotzdem auf sie aufpassen. Als Letzte wurde dann meine kleine Schwester geboren. Sie war natürlich die Prinzessin.
    Im Dorf kommt es sehr auf das Ansehen an. Allerdings auf sehr verdrehte Art. Zum Beispiel gab es Gerüchte, dass ein verheirateter Mann einem Mädchen aus der Nachbarschaft etwas angetan hatte. Es gab eine Anzeige – mit der einzigen Folge, dass sich in der Kirche alle von dem Mädchen wegsetzten und sie beim Bäcker nicht mehr bedient wurde. Ich hatte darum in der Kirche öfter Lachanfälle, weil der Typ da oben, also der Priester, so log. Der machte aber gleichzeitig den Religionsunterricht in der Schule und fragte uns darüber ab, was ersonntags in der Kirche gesagt hatte. Also musste man schon deswegen in die Kirche gehen.
    Selbst als er eines Tages von seinem Kirchendiener erwischt wurde, wie er mit einem Jungen in den Hinterräumen der Kirche Analverkehr hatte, passierte nichts, außer dass er in ein anderes Dorf versetzt wurde. Alle wussten es und hätten es sich sowieso denken können, denn die Fummelspiele hat er immer gemacht und auch mich und meine Geschwister immer gekrault. Die Leute im Dorf sind aber alle wie meine Mutter.
    Diese scheinheiligen Leute! Ich würde bei der Jubiläumsfeier in ein paar Wochen am liebsten eine Bombe reinwerfen. Das würde nur wenige treffen, die es nicht verdient hätten. Lies doch mal
Das Buch der Schande
, das habe ich hier stehen, da sind die ganzen sexuellen

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