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Mordsschock (German Edition)

Mordsschock (German Edition)

Titel: Mordsschock (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaby Hoffmann
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interessiert. Klopf bei einer Wohnzeitschrift an, wenn du Homestorys absetzen willst!“ Ich knalle der Schnepfe die Tür vor der spitzen Nase zu, die dabei fast eingeklemmt wird.
    Ich höre einen empörten Aufschrei, dann entfernt sich ihr Schatten.
    Ich bin zutiefst beunruhigt. Diese blöde Ilse Walter läuft also wieder durch die Gegend und quatscht. Dabei ist sie ausgerechnet auf die einzige Person gestoßen, bei der sie mit ihrer Tratscherei etwas ausrichten kann. Ich denke, Jelzick oder Herbie hätten die Finger davon gelassen. Und die Typen von den Wochenblättern rühren eh nichts an, was über Häkelclub und Hundesport hinausgeht. Mehr Echo kann Ilse Walter nicht ernten als ein Artikel made by Gundula.
    Ich vergesse meinen Zorn auf Ken und weihe ihn in Gundulas Vorhaben ein.
    Er wird gar nicht so fuchsteufelswild, wie ich befürchtet habe, sondern sagt kühl: „Lass mich das regeln!“
    Am nächsten Tag trifft er sich mit meiner Exkollegin zum Gespräch. Von nun an finde ich regelmäßig Quittungen der teuersten Restaurants in seinen Jackentaschen, wenn ich die Sakkos in die Reinigung bringe. Im Rosenhagener Tageblatt erscheinen im Gegenzug täglich neue Ken-PRs, die ihn als strahlenden politischen Helden präsentieren. Kein Wort von der Grundstücksverteilung oder Ilse Walter!
     
    Wusste ich es doch, diese Frau macht nichts als Ärger! Diesmal ist Gundula so schlau, nicht persönlich vorbeizukommen, sondern anzurufen. Vermutlich hat sie keine Lust, noch mal eine halbe Stunde in der Kälte vor unserer Haustür herumzulungern. Ich vermute, sie will wieder mit der Grundstücksverteilung anfangen, aber Gundula ist ja Weltmeisterin im Ausdenken von neuen bösartigen Spitzfindigkeiten.
    „Du hast so viele Enttäuschungen in letzter Zeit erlebt. Ich meine, deine Karriere ... Diese möchte ich dir ersparen und warne dich rechtzeitig“, flötet sie, ganz der gute Gundulaengel, am Telefon.
    „Mach hinne! Ich habe einen Braten in der Röhre!“
    Sie räuspert sich. „Nun, ich will es kurz halten: Ken wird dich verlassen!“ Gundula schweigt, damit ich das eben Gehörte ausreichend verdauen kann. Dann schiebt sie hinterher: „Er liebt mich!“
    „Das ging aber schnell! Seit ihr euch in einer Woche einig geworden? Glückwunsch!“ Ich bin nicht entsetzt, nur verärgert über die ewige Dummdreistigkeit von Gundula. Keine Sekunde glaube ich, dass an ihrem Geschwätz was dran ist. Ken benutzt diese Frau, damit sie die Klappe hält und fleißig für ihn schreibt.
    Gundula zieht hörbar die Luft ein. Sie ist enttäuscht, dass mir nicht vor Schreck der Hörer aus der Hand gefallen ist. Die tolle Gundulafrau, die ihren Job behielt, während ich meinen verlor, und die sich einen Mann angelt, der mich ihretwegen verlässt. Sicher bewundert sie sich stundenlang im Spiegel.
    Jedes Wort, das ich dieser verblendeten Eitelkeit entgegne, ist pure Verschwendung. „Bist du fertig? Kann ich jetzt auflegen?“
    „Ich sage dir Bescheid, damit du dich seelisch darauf vorbereiten kannst.“ Ihre barmherzige Schwesternstimme verwandelt sich in eine gehässige Giftspritze. „An deiner Stelle würde ich mich nach einer Wohnung umsehen. Wir wollen zusammen in das Haus ziehen. Nur ein rechtzeitiger Tipp von mir! Oder hast du so viel Geld, um ihn auszuzahlen?“
    Ich tue ihr den Gefallen und verliere die Beherrschung: „Falls du es nicht weißt, Haus und Grundstück gehören mir! Ich habe das Geld in die Beziehung gebracht. Ich bin eine reiche Erbin. Ken besitzt seit seiner Scheidung keinen Cent mehr!“ Ich werfe das Telefon in die Ecke und ärgere mich, dass ich mich zu diesem Stuss habe hinreißen lassen.
    Gundulas Bosheiten sind mir egal, aber Ken ist eindeutig über das Ziel hinausgeschossen. Alles saugt sich meine Exkollegin nicht aus den Fingern. Er muss dieser Dumpfbacke irgendwelche Versprechungen gemacht haben!
    „Es ist nichts Konkretes zwischen uns. Du kennst meinen Geschmack: Die ist mir viel zu hässlich!“ Ken leugnet nicht, Gundulas eindeutige Avancen nicht zurückgewiesen zu haben. Natürlich sei keine Rede davon gewesen, dass er mit ihr zusammenziehen wolle. Sie habe zwar solche Zukunftspläne verbal ausgemalt, aber er sei nie darauf eingegangen.
    Ich bin stinkwütend.
    Er spielt das Opferlamm. „Ich muss uns diese Schrulle vom Hals halten! Sei lieber dankbar, dass mir das gelingt und sie dir nicht am Ende auf die Spur kommt! Du solltest vorsichtiger sein, Nina!“
    Ach ja, richtig, seine Gaunereien verschwinden

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