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Mordsviecher

Mordsviecher

Titel: Mordsviecher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Förg
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wirken ziemlich verängstigt. Also bei Pferden, ich weiß nicht …«
    Da stellte sich der Mann dem wüstesten Ungetier entgegen und hatte Angst vor Pferden? Für Andrea gab es kein Halten mehr. Sie schob bereits das erste Tier ganz sanft rückwärts die Rampe hinunter, und Irmi war – Kuhbäuerin hin oder her – doch Landwirtin genug, das zitternde Tier an den Flanken abzustützen.
    Als sie alle drei unten hatten, übernahm Andrea die Führung. »Bringt sie auf das Paddock, und die brauchen Wasser!« Andrea achtete darauf, dass die Tiere nicht gleich zu viel zu trinken bekamen. Sie hatte längst ihren Vater angerufen, dass er kommen möge.
    Inzwischen war auch das Hasenteam eingetroffen und erhielt den Auftrag, den Lkw zu untersuchen. So viel war klar: Der Wagen war vollgestopft mit Daunen, und es gab irgendwelche Frachtpapiere. Irmi war froh, dass es für diesen Teil von Stowassers Doppelleben die Kollegen gab.
    Aber sie? Was hatte sie eigentlich vorzuweisen? Eine Sonja Ruf, die hoffentlich dem Tode noch von der Schippe springen würde. Noch immer wusste sie so gut wie nichts, nur dass Sonja Ruf über den Türöffner verfügt hatte und mit Skorpionen hantieren konnte. Der Skorpion hatte bei der Aktion übrigens sein Leben gelassen, er lag auf einem Papier neben dem Notarztwagen.
    Mittlerweile hatte der Schlangenmann die beiden Schlangen, die er als Tigerpythons identifiziert hatte, in seinen Wagen umgeladen. Zusammen mit zwei Sanitätern, denn die Kisten mit den meterlangen Schlangen hatten einiges an Gewicht.
    »Sie hatte auch einen Türöffner«, ergänzte Kathi. »Warum nur?«
    »Das alles werden wir sie fragen, wenn sie stabil ist. Lass bitte auf jeden Fall einen Polizisten vor ihr Zimmer setzen. Jetzt darf nichts mehr schiefgehen«, sagte Irmi und ergänzte innerlich: Und dann will ich endlich die ganze Geschichte hören, Frau Ruf.
    »Käthe ist übrigens im Krötenraum. Zumindest war sie da bis gerade eben. Es sei denn, sie ist wieder durch das Loch entkrochen«, meinte Irmi und fühle sich auf einmal sehr, sehr müde.
    Tina Bruckmann starrte sie verständnislos an. Wie sollte sie auch wissen, wer Käthe war?
    Irmi sah sie entschuldigend an.
    »Ich nehme an, Sie sagen mir jetzt gleich, dass Sie am Montag eine PK machen, oder?«
    Irmi nickte. »Touché.«
    »Und was mach ich jetzt mit der exklusiven Seite, die ich Ihnen freigehalten habe?«, fragte Tina Bruckmann mit einem verschmitzten Lächeln.
    »Eventuell könntest du sie ja der Käthe widmen, sofern dieser Kriechtierflüsterer sie herbringt«, meinte Kathi grinsend. »Wenn es geht, bitte ohne den Hinweis auf Sonja Ruf. Und diesmal gelobe ich , dass du als Erste alles erfährst.« Sie machte eine Pause. »Und es wäre auch sehr hilfreich, wenn du nicht erwähnst, dass meine Kollegin bei dir angerufen hat. Wir haben uns hier alle zufällig getroffen. Hatten eben alle die gleiche Idee.«
    Tina Bruckmann lächelte und nickte fast unmerklich mit dem Kopf. Soeben kamen zwei Pferdehänger vorgefahren, gesteuert von Andreas Vater und ihrem Bruder.
    »Wird des jetzt zur Tagesordnung?«, brummte Herr Gässler. »Arme Viecher, wo solln denn die jetzt no hin, Andrea?«
    »Auf eine Quarantänestation, ich nehme mal an, das sind rumänische Pferdchen«, mischte sich Irmi ein. »Die muss auf jeden Fall ein Tierarzt checken.«
    »Aha«, sagte Gässler. »Und dann?«
    »Ist der Tierschutz sicher heilfroh, wenn Sie die drei nehmen würden. Mit etwas mehr Fleisch auf den Rippen sind das sicher hübsche Pferde.«
    »Eben, Papa«, sagte Andrea. »Die Tante Annelies braucht für ihre Stellwagenfahrten brave Pferde, und die sind nicht so groß.«
    »Des san so Stiegeng’länder«, sagte Gässler und sah zu, wie die Pferde das von ihm mitgebrachte Heu vertilgten. »So, Burschn, jetzt essts erst amol was guates Boarisches.«
    Sie alle standen eine Weile herum und betrachteten die kauenden Pferde, Andrea versuchte ihre Tränen zu verstecken, und Kathi schüttelte unentwegt den Kopf.
    Irgendwann kam der Schlangenmann über den Platz, in der Hand einen großen Baumwollsack. »So, Käthes Irrfahrt ist beendet. Eine ganz schön große Käthe ist das.«
    »Kann ich ein Foto machen?«, fragte Tina Bruckmann.
    »Wenn der den Beutel öffnet, sterbt ihr alle«, rief Kathi.
    Sie lachten, aber unter Tränen. Tränen der Angst, Tränen der Wut und Tränen der Erleichterung.
    Andrea wurde beauftragt, mit Doris Blume alles Weitere zu klären, die Sanitäter bestanden darauf, Kathi mit ins

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