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Mordswiesn: Der fünfte Fall für Max Raintaler (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Mordswiesn: Der fünfte Fall für Max Raintaler (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Titel: Mordswiesn: Der fünfte Fall für Max Raintaler (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Gerwien
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Also, mach’s gut. Ich melde mich morgen wieder. Okay?«
    »Unbedingt, Moni. Einen schönen Tag noch. Servus.«
    »Servus.«
    Sie legten auf. Max setzte seine Kaffeemaschine in Betrieb, stellte sich unter die Dusche, wechselte den Verband an seinem Arm und schluckte seine Blutdrucktablette. Wenn die Wiesn nächste Woche vorbei ist, gibt es erst einmal ein strenges Diät- und Sportprogramm, schwor er sich, als ihn die eiskalten Wassertropfen hart auf der Haut trafen. Sonst roste ich noch völlig ein.

21
    Kurz vor zehn parkte Max mit vom Föhnen fliegenden Haaren seinen R4 vor Josefs Haus und klingelte am Gartentor. Keine Minute später öffnete ihm Bellina die Haustür.
    »Hallo, schöner Mann. Schön, dass du da bist«, rief sie ihm fröhlich zu. »Wir sind gleich soweit. Nur einen Moment.«
    »Alles klar. Ich warte solange hier draußen.« Er wandte sein Gesicht der Sonne zu und lehnte sich gegen den dunkel gebeizten, mannshohen Gartenzaun.
    »Hey, Max. Was macht der Arm?« Josef hatte seinen dunkelgrauen 7er-BMW aus der Garage geholt und hielt direkt neben ihm an. »Wir fahren am besten mit meinem Wagen«, fuhr er, ohne Max’ Antwort abzuwarten, fort. »Dein Schnauferl könnte mit vier Leuten drinnen glatt schlappmachen. Vor allem in den Bergen.«
    »Wie du meinst, Josef. Aber so schwach ist mein R4 gar nicht. Ich bin schon zigmal mit Moni und großem Gepäck über den Brenner damit gefahren. Kein Problem.«
    »Aber in meinem ist mehr Platz.«
    »Okay. Dem Arm geht es übrigens auch schon wieder besser. Da hat sich Gott sei Dank nichts entzündet.«
    »Na super.«
    »So, da sind wir auch schon.« Bellina trat Mariella im Schlepptau fröhlich lächelnd aus dem Gartentor auf die Straße hinaus. Sie lief eilig zu Max hinüber und gab ihm einen langen verliebten Kuss zur Begrüßung.
    »Ja, hallo! Womit habe ich das denn verdient?«, erkundigte er sich lachend, als er wieder Luft bekam.
    »Der war für deine tolle Idee mit dem Ausflug in die Berge und überhaupt.«
    »Das mit dem Überhaupt würde ich bei Gelegenheit gern genauer erfahren. Meinst du, das wäre möglich?« Er sah ihr lange in die wundervollen smaragdgrünen Augen.
    »Meine ich schon, ja.« Sie hielt seinem Blick eine Weile lang stand, packte ihn dann unvermittelt an den Ohren und küsste ihn gleich noch einmal.
    »Wenn ihr so weitermacht, fahren wir vielleicht doch besser erst morgen. Was meint ihr, ihr Turteltäubchen?« Josef sah durch das Seitenfenster zu ihnen hinaus. Mariella saß bereits angeschnallt neben ihm.
    »Wir kommen schon, Josef«, rief Bellina und kicherte übermütig.
    Sie nahm Max an der Hand und zerrte ihn zu sich auf den Rücksitz. »Es kann losgehen!«, rief sie, als Max die Tür hinter sich zugezogen hatte. Dann küsste sie ihn zum dritten Mal. Lang und gierig.
    Ja, Herrschaftszeiten. Die ist ja wie ausgehungert, dachte Max. Das macht die Sache auch nicht gerade leichter. Moni mache ich alberne Vorwürfe, und selbst lasse ich mich einfach so küssen, ohne mich zu wehren. Es bleibt einem auch nichts erspart. Aber das sind halt die Hormone. Gerade als Mann ist man denen ja völlig hilflos ausgeliefert. Da kann man gar nichts machen, selbst wenn man wollte. Das haben sie sogar neulich in dieser BBC-Dokumentation gesagt. Es war also sozusagen wissenschaftlich erwiesen. Er legte seinen Arm um Bellina und erzählte ihr von dem liebeskranken Russen, den er gestern auf der Wiesn getroffen hatte. Sie lachte Tränen.
    »Wo wollen wir eigentlich zuerst hin?«, fragte Josef, als sie sich dem mittleren Ring näherten.
    »Zum Märchenschloss!«, kam es wie der Blitz aus Bellinas Mund.
    »Ja, genau. Zum Märchenschloss des Königs, Neuschwanstein«, krähte Mariella vom Beifahrersitz und schwenkte dabei eine bunte Broschüre über ihrem Kopf. ›Bayrische Schlösser und Seen‹ stand darauf.
    »Aha«, meinte Josef. »Gut, dass ich gefragt habe. Dann müssen wir jetzt hier nach links. Und dann auf die Lindauer Autobahn. Alles klar, ich weiß Bescheid.«
    Er bog auf den mittleren Ring Richtung Luise-Kiesselbach-Platz ein und reihte sich gekonnt in den schnell dahinfahrenden Verkehr ein. Es war ein weiterer wunderschöner Spätsommertag, und der Vorhersage nach würde das herrliche Wetter auch noch anhalten. Die Blätter an den Bäumen, die den Straßenrand säumten, zeigten sich immer noch im saftigsten Grün.
    Max dachte einen Moment lang voller Wehmut an seine Kindheit. Damals war er oft mit seinen Eltern zum Starnberger See und in die Berge

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