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Mordswiesn: Der fünfte Fall für Max Raintaler (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Mordswiesn: Der fünfte Fall für Max Raintaler (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Titel: Mordswiesn: Der fünfte Fall für Max Raintaler (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Gerwien
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anständig. Hat halt im Rausch einen Fehler gemacht und überdreht. Soll er sein ganzes Leben lang dafür büßen? Außerdem ist mein Arm wieder okay. Ich werde heute Abend sogar Gitarre spielen können, so wie es aussieht. Das hätte ich zuerst gar nicht erwartet.« Max trank einen Schluck aus seinem Maßkrug.
    »Wenn das so ist, dann können wir ja gleich jeden jungen und dummen Straftäter laufen lassen. Also alle. Da sparen wir uns viel Mühe und dem Staat viel Geld.« Bernd bekam einen roten Kopf. Er hasste nichts so sehr wie dieses weichliche Getue, das liberale Menschen wie Max manchmal an den Tag legten. Obwohl er Max ansonsten als erfolgreichen Exkollegen schätzte. Aber wie sollte man denn so jemals Ordnung in das Chaos bringen, das uns überall auf der Welt umgab?
    »Jeden eben nicht, Bernd. Da muss man schon genau unterscheiden. Sei doch mal ehrlich. Warst du als Jugendlicher immer ein Engel? Ich nicht.« Max blickte ernst ins Gesicht seines Gegenübers. Im Grunde hatte Bernd ja recht. Aber dann auch wieder nicht. Man konnte schließlich nicht alle Menschen ohne jedes Augenmaß über einen Kamm scheren. Wo blieb denn da die Gerechtigkeit? Und wo der gesunde Menschenverstand?
    »Ich war auch kein Engel, Max. Aber Raufen ist immer noch etwas anderes als mit dem Messer auf jemanden loszugehen.« Jetzt war Bernd an der Reihe, seinen Maßkrug zu heben.
    »Da gebe ich dir nicht recht«, erwiderte Max währenddessen. »Beim Raufen gibt es nämlich auch sehr brutale Burschen, die ihren Gegner, wenn es sein muss, sogar tottreten. Schau dir bloß die ganzen U-Bahnschlägerdeppen an. Oder die Schlägereien hier auf der Wiesn. In was für einen Fall ermitteln wir denn gerade? Totschlag mit dem Maßkrug. Wer braucht da noch ein Messer?«
    »Mag sein«, räumte Bernd ein. »Trotzdem hätte ich diesen Lars hinter Gitter gebracht, damit er Zeit hat, darüber nachzudenken, ob man auf andere mit dem Messer losgehen darf oder nicht.«
    »Ich glaube jedenfalls, dass ich da keinen Fehler gemacht habe«, bekräftigte Max seinen Entschluss noch einmal. »Prost, Exkollege.«
    »Prost, Exkollege!«
    Sie stießen miteinander an.
    »Und dieser Bernie Schweitzer? Der hat ein wasserdichtes Alibi, meint Franzi.« Max wechselte das Thema, gleich nachdem sie ihre Gläser wieder auf dem Tisch abgestellt hatten.
    »Richtig. Er hatte Besuch von zwei Freunden, die Stein und Bein schwören, dass sie alle drei den ganzen Abend bei ihm verbracht haben.«
    »Aha.«
    »Was aber noch lange nicht heißen muss, dass der Typ unschuldig am Tod von Schorsch Huber ist«, meinte Bernd. »Das weißt du wie ich. Er hätte den Mord ja ebenso gut in Auftrag geben können. Wie unsere anderen Verdächtigen im Übrigen auch.«
    »Ja, sicher. So weit war ich auch schon.«
    »Man müsste halt herausfinden, wer von ihnen das stärkste Motiv hatte, Max. Dann hätten wir auch den Auftragskiller, falls es einer war.«
    »Da kann ich dir leider schon wieder nicht recht geben. Motive hatten sie alle. Jeder auf seine Art. Nicht das stärkste Motiv ist hier entscheidend. Sondern vielmehr die Tatsache, dass einer unserer Verdächtigen wegen seines Motivs bereit war, einen Mord zu begehen oder in Auftrag zu geben.«
    »Ach?«
    »Ja. Wir sollten deshalb also nicht unbedingt nach dem stärksten Motiv suchen, sondern vielmehr nach der skrupellosesten, eifersüchtigsten, unmoralischsten oder leidenschaftlichsten Persönlichkeit unter den Verdächtigen. Die müssen wir herausfinden. Dann haben wir denjenigen welchen.«
    »Jawohl, Herr Professor. So ungefähr habe ich es ja auch gemeint.« Bernd musste lächeln. Bei all seinem Hang zu weichlicher Liberalität, ein Hund ist er schon, der Raintaler, dachte er. Er findet immer noch einen Dreh, auf den man selbst nicht gekommen wäre.
    »Franzi, weißt du schon etwas über Spuren in dieser Hütte, aus der ihr mich befreit habt?«, rief Max jetzt seinem alten Freund und Exkollegen, Hauptkommissar Wurmdobler, quer über den Tisch hinweg zu.
    »Ein paar herrenlose Fingerabdrücke gab es. Wir haben alle unsere Verdächtigen auf dem Revier antanzen lassen und die Abdrücke verglichen. Angefangen bei den Maiers, über Gerd Huber und diesen Rüdiger. Auch Bernie Schweitzer und sogar den Herrn Regisseur Hirnickl, der inzwischen wieder in Grünwald weilt und diesen Seeberger haben wir herbeizitiert. Und Hildegard Huber.«
    »Und?«
    »Ohne Ergebnis. Im Garten haben wir einen Fußabdruck gesichert. Aber auch da wissen wir noch nicht, zu wem

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