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Morgaine 2 - Der Quell von Shiuan

Morgaine 2 - Der Quell von Shiuan

Titel: Morgaine 2 - Der Quell von Shiuan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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ich nicht großzügig bin. Wirklich nicht. Es wird eine Zeit kommen, da wir dir keinen Schutz mehr bieten können. Es ist mir gleichgültig, welcher Streit dich aus Barrow-Feste vertrieben hat; es geht mich nichts an. Ich glaube nicht, daß du gefährlich bist, vielmehr trifft das auf deine Feinde zu. Und aus diesem Grunde bist du bei uns nicht willkommen. Du hast ein Pferd. Du kannst, wenn du willst, die Hälfte unseres Proviants haben; Vanye und ich kommen schon zurecht. Und es wäre gut für dich, wenn du auf das Angebot eingingst und dir einen anderen Weg durch diese Berge suchtest — vielleicht kannst du dich verstecken und den Rest deiner Tage in irgendeiner Höhle verbringen. Geh! Such dir ein Fleckchen, nachdem sich die Ohtija verlaufen haben! Geh in die Berge und such dir einen Ort, an dem man dich nicht kennt! Das ist mein Rat.«
    Jhiruns Hand wanderte zu Vanyes Arm. »Lord«, sagte sie schwach, flehend.
    »Es gab eine Zeit«, sagte Vanye kaum hörbar, »da Jhirun für sich behielt, was sie hätte aussprechen können, da sie nicht alles verriet, was sie von dir wußte, und bei mir blieb, als es für sie nicht nötig war. Ich will dir gestehen, daß ich ihr ein Versprechen gegeben habe ... ich weiß, ich hatte dazu nicht das Recht, und sie hätte mir nicht glauben dürfen, aber das wußte sie nicht. Ich habe ihr gesagt, daß sie mir nicht hätte glauben dürfen; aber wäre es so falsch,
liyo,
sie unseren Weg mit beschreiten zu lassen? Ich weiß nicht, welche andere Hoffnung sie hegen kann.«
    Morgaine blickte ihn starr an und sagte einen langen, unendlich langen Augenblick nichts. »Ihr habt recht«, hauchte sie schließlich. »Dazu hattet Ihr kein Recht.«
    »Trotzdem«, gab er gelassen zurück, »bitte ich dich darum, denn ich habe ihr gesagt, ich würde sie in Sicherheit bringen.«
    Morgaine richtete ihren Blick auf Jhirun. »Flieh!« sagte sie. »Ich gebe dir ein besseres Geschenk als er. Doch wenn du nicht so vernünftig bist, darauf einzugehen, kannst du ruhig bleiben, auf sein Wort. Im Gegensatz zu Vanye binde ich mich an nichts. Begleite uns solange du kannst und solange es mir genehm ist!«
    »Danke«, sagte Jhirun beinahe tonlos, und Vanye drückte ihren Arm und löste damit ihren Griff. »Geh ein bißchen abseits«, sagte er. »Ruh dich aus! Laß die Dinge auf sich beruhen!«
    Jhirun stand auf, verließ den kleinen Schutzbau und verschwand aus dem Kreis des Feuerscheins. Sie waren allein. Drüben im Lager weinte ein Kind, ein Tier blökte, Geräusche, die den ganzen Abend schon zu hören waren.
    »Es tut mir leid«, sagte Vanye, verneigte sich bis auf den Boden und erwartete nun, daß sie ihm ihren Zorn zeigte oder — was noch schlimmer war — mit Schweigen reagierte.
    »Ich war nicht dabei«, sagte Morgaine leise. »Ich verlasse mich darauf, daß du getan hast, was du jetzt behauptest, und daß die Gründe dieselben sind. Ich will es versuchen. Sie hält unser Tempo oder nicht; ich kann ihr nicht helfen.
Das..
.« Mit einem Blick deutete sie auf das Lager. »Das hat ebenfalls seine Wünsche, identisch mit denen von Jhirun.«
    »Sie glauben«, antwortete er, »daß es dort für sie einen Ausweg gibt. Daß dieser Ausweg durch die Brunnen führt. Daß sie auf der anderen Seite ein Land finden werden.«
    Darauf erwiderte sie nichts.
    »Liyo«,
sagte er langsam, »du könntest es doch tun — du könntest diesen Leuten geben, woran sie glauben — oder?«
    Auf der anderen Seite des Lagers gab es einen Tumult, wie schon oft an diesem Abend; ferne Rufe tönten herüber: Streitereien zwischen verängstigten Menschen.
    Morgaines Gesicht wurde starr. Sie schüttelte abrupt den Kopf. »Ich könnte, ja, aber ich tue es nicht.«
    »Du weißt, warum sie dir gefolgt sind. Das weißt du.«
    »Ihr Glaube ist mir egal. Ich tue es nicht.«
    Er dachte an die einstürzenden Türme von Ohtij-in:
dem Meer um eine Handbreit näher,
hatte Jhirun gesagt in dem Versuch, die Lage' mit Humor zu sehen. Das Kind weinte noch immer. Unter diesen Leuten gab es Unschuldige, Harmlose.
    »Das Land dieser Leute stirbt«, sagte er. »Einige von denen, die heute existieren, werden die Katastrophe noch erleben. Diesen Leuten die Tore zu öffnen, wäre das keine ...«
    »Ihre Zeit ist um, das ist alles. So etwas geschieht auf jeder Welt.«
    »Um Himmels willen,
liyo
...!«
    »Vanye, wohin sollten wir diese Leute bringen?«
    Hilflos schüttelte er den Kopf. »Werden wir dieses Land denn nicht verlassen?«
    »Hinter keinem Tor gibt es

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