Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Morgaine 2 - Der Quell von Shiuan

Morgaine 2 - Der Quell von Shiuan

Titel: Morgaine 2 - Der Quell von Shiuan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
Vom Netzwerk:
Jhiruns Warngeschrei hallte ihm noch in den Ohren nach.
    Der Mob stürmte los, und Morgaine wich zurück. Vanye zog sein Schwert, und in Morgaines Hand loderte Feuer auf und fällte einen der Barrower. Ein Entsetzensschrei ertönte, und die vorderste Front geriet ins Wanken.
    »Angharan!«
brüllte jemand, und einige versuchten zu fliehen, Waffen und Mut zurücklassend; doch von anderer Seite wurden neue Waffen geschleudert, Steine. Siptah scheute und wieherte schrill.
    »Lord!« rief Jhirun. Vanye zog das Tier herum, als Shiua angriffen und sich dabei die Pferde zum Ziel nahmen. Der Wallach wich zurück, und Vanye hieb mit verzweifelten Streichen um sich, während sich die
qujal
nach bestem Vermögen mit bloßen Händen zu wehren versuchten.
    Vanye schaute nicht zurück, um zu sehen, was aus seiner Herrin wurde; ihre Feinde massierten sich genügend auch vor ihm. Er führte das Langschwert mit ungebärdiger Stärke, ließ den Wallach tollkühn in die Reihen der Angreifer galoppieren und sprengte mit kräftigen Streichen die undisziplinierten Reihen. Erst dann wagte er sich umzublicken, hörte er doch Geschrei hinter sich.
    Tote lagen zuhauf am Hang; da und dort war das Unterholz in Brand geraten; der Mob ergriff vor Siptahs Attacke die Flucht und verstreute sich in großem Durcheinander hangabwärts.
    Und Morgaine hielt nicht inne: Vanye setzte den Wallach in Bewegung und folgte ihr, ohne zu wissen, wie ihre Taktik und Strategie aussahen, außer daß sie die Straße und den Hügel geräumt haben wollte.
    Schreiende Gestalten huschten vor den Pferden auseinander, und Vanye spürte, wie der Wallach einem Menschen auswich, der vor ihm gestürzt war, das Gleichgewicht wiedergewann und sich zum Galopp streckte, als sie ebenen Grund erreichten, die
qujalin
-Straße. Morgaine machte kehrt und hielt auf die Furt über den Suvoj zu, schreiende Feinde auseinandertreibend, die sich in die falsche Richtung gewandt hatten.
    Zu beiden Seiten erstreckte sich überflutetes Land, eine Weite flachen Wassers, und die Straße führte wie ein dünner Faden hinüber, auf die überflutete Furt zu, wo das Wasser dunkel über die Steine brodelte. Hier, ein gutes Stück auf der Straße, hielt Morgaine endlich inne, und Vanye tat es ihr gleich; sie zügelten die Tiere, als vier Reiter sich zu ihnen in diese letzte sichere Zone retteten — drei entsetzte
qujal
und ein Barrow-Mädchen, größer war die eigene Streitmacht nicht, und der Suvoj toste in ihrem Rücken.
    Auf dem Hügel, den sie verlassen hatten, formierten sich die Hiua neu, sie sammelten Mut und auch ihre Kämpfer, und es wurde viel gebrüllt und geschluchzt. Fackeln wurden geschwenkt. Feuerschein erhellte die Mitte der Versammlung, und auf dieser Hügelkuppe erhob sich ein Baum, von dem Leiber herabhingen — der Anblick erfüllte Vanye mit Sorge.
    »Sie haben sie gehängt!« jammerte Kithan.
    Doch weder Kithan noch seine beiden Begleiter wagten sich gegen die Übermacht.
Seine Leute,
erkannte Vanye und setzte die Zahl der Gehängten gegen seine Erinnerung der
qujal,
die aus dem einstürzenden Ohtij-in geflohen waren, eine jämmerliche Gruppe, unter ihnen Frauen und Greise. Sie mochten wohl
qujal
sein, doch bei dem Anblick stieg auch ihm ein übler Geschmack in den Mund.
    Und plötzlich brandete aus der Versammlung am Baum ein Schrei empor, und eine Fackel wurde geschwenkt, und ein neuer Angriff begann.
    »Zurück!« rief Morgaine ihren Gefährten zu, und der Angriff kam, eine mächtige dunkle Flut von Leibern, die sich auf den Damm der Straße wagten.
Wechselbalg
sprang aus der Scheide, opalisierende Farbe zuckte die Klinge hinauf und herab, die unheildrohende, allesverschlingende Dunkelheit brauste an der Spitze, und der erste Angreifer, der so verrückt war, sich auf Morgaine zu stürzen, drang in die Dunkelheit ein, wirbelte kreischend darin fort, aufgesaugt ins Verderben.
    Der Mob wich nicht zurück. Andere drängten nach, mit wirrem Blick und mit schrillen Stimmen, in denen ihre Verzweiflung zum Ausdruck kam. Vanye hieb mit dem Schwert um sich, wobei er den Wallach am kurzen Zügel hielt, damit das Tier nicht etwa ins Wasser gedrängt wurde.
    Und plötzlich waren die Angreifer allein. Morgaine ließ Siptah in die heranstürmende Horde galoppieren und schwang die fürchterliche Klinge in einem Bogen herum, der sich von Feinden und Leichen leerte, ein sich ausbreitender Halbkreis.
    Laut rufend ritt sie weiter, trieb die anderen vor sich zum Rückzug, beseitigte erbarmungslos

Weitere Kostenlose Bücher