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Morgaine 3 - Die Feuer von Azeroth

Morgaine 3 - Die Feuer von Azeroth

Titel: Morgaine 3 - Die Feuer von Azeroth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Anstand eurer Vorfahren aus den Bergsiedlungen«, sagte er schließlich in der
qhal
-Sprache. Einer versetzte ihm dafür einen Schlag auf den Mund. Aber Shien runzelte die Stirn und befahl seinen Männern mit strenger Stimme, sich zurückzuhalten und ihn in Ruhe zu lassen.
    Als sie sich an einem weiteren Nebenfluß des Narn für die Nacht eingerichtet hatten, starrte Shien seinen Gefangenen lange und nachdenklich an, während die anderen sich bereits niedergelegt hatten; starrte mit einer Konzentration, die Vanye zu beunruhigen begann – um so mehr, als Shien seine Männer weckte und außer Hörweite schickte.
    Dann kehrte Shien zurück und setzte sich neben ihn. »Mensch.« Mit einer abfälligen Betonung, wie sie nur ein
khal
diesem Wort geben konnte. »Mensch, es heißt, daß du mit dem Halbling Chya Roh eng verwandt bist.«
    »Mein Cousin«, antwortete Vanye, bestürzt von der Wahl des Themas. Bis jetzt war es niemandem gelungen, auf eine Frage Antwort von ihm zu erhalten, und er beschloß, nichts weiter zu sagen. Doch Shien musterte ihn mit nachdenklicher Neugier.
    »Fwars Eifer hatte die Ähnlichkeit etwas gestört, aber sie ist vorhanden; ich kann sie ausmachen. Und diese Morgen-Angha-ran... « Er gebrauchte den Namen, unter dem Morgaine diesen Wesen bekannt war, und lachte auf. »Kann der Tod sterben?« fragte er, denn Angharan galt bei den Sumpfbewohnern Shiuans als Göttin, und das war ihre Natur, die weiße Königin.
    Vanye kannte den
khalur-Humor,
denn sie glaubten an nichts und verehrten keine Götter, und er verschloß die Ohren vor dieser sinnlosen Herausforderung. Shien aber zog seinen Dolch, streichelte ihm damit die Wange und veranlaßte ihn, den Kopf wieder in seine Richtung zu drehen. »Was für ein kostbarer Gefangener du doch bist, Mensch – wenn du weißt, was Roh weiß. Ist dir klar, daß du dich sowohl frei als auch in Sicherheit unter uns bewegen könntest, wenn in deinem Schädel ruht, was ich mir vorstelle? Mensch, der du unsere Sprache sprichst! Und es würde mir nichts ausmachen, dich an meinen Tisch Platz nehmen zu lassen und dir – andere Privilegien einzuräumen. Bei den Göttern, in deinem Verhalten liegt eine besondere Anmut – mehr, als man bei manch anderem findet, die sich ihres winzigen Quantums
khalur-
Blut brüsten. Du bist keiner von der Art der Hiuas. Kannst du auch deinen Verstand walten lassen?«
    Vanye starrte Shien in die Augen – hellgrau waren sie im Tageslicht, wie man es bei Halblingen selten fand: fast reinen Blutes war dieser Prinz. Vanye erschrak bei der Erkenntnis, daß er gut sein konnte, was Shien unterstellte – ein wertvoller Gefangener bei den
khal,
ein wichtiger Mann unter den Mächtigen: er verfügte über Kenntnisse der Tore, Überlieferungen, die dieser Rasse verlorengegangen waren, Kenntnisse, mit deren Hilfe Roh bei diesen Wesen zu Macht und Ansehen gekommen war.
    »Und was ist mit Roh?« fragte er.
    »Chya Roh hat Fehler gemacht, die sich eines Tages entscheidend gegen ihn auswirken können. Du könntest diesen Fehlern aus dem Weg gehen. Du könntest sogar davon ausgehen, daß man Hetharu dazu bringen kann, seinen Zorn auf dich zu vergessen.«
    »Und du wirst Hetharu diese Lösung vortragen, nicht wahr? Ich handele auf deinen Befehl, ich gebe dir, was ich weiß, und du holst dir zurück, was Hetharu dir an Macht genommen hat?«
    Die Klinge drehte sich und ritzte eine leichte Wunde. »Wer bist du, daß du so über unsere Angelegenheiten sprichst?« 
    »Hetharu zwang sämtliche Shiua-Lords in die Knie, weil er auf Roh zurückgreifen konnte, der ihm die Macht schenkte. Steht er aus diesem Grunde deinem Herzen nahe?«
    Einen Augenblick lang glaubte er, Shien würde ihn auf der Stelle umbringen. Das Gesicht des
khal
war zu einer häßlichen Fratze verzogen. Dann steckte Shien das Messer in die Scheide zurück. »Du brauchst einen Beschützer, Mensch. Ich könnte dir helfen. Aber du willst nur Spielchen mit mir treiben.«
    »Wenn es aus dieser Situation einen Ausweg gibt, solltest du ihn mir klar aufzeigen.«
    »Eine ganz klare Sache: Überlasse mir das Wissen, das du besitzt, dann kann ich dir helfen. Sonst nicht.«
    Vanye starrte in Shiens Augen und erkannte darin die Halb-Wahrheit seiner Worte. »Und wenn ich dir genügend Wissen offenbare, daß du dich mit Hetharu und Roh einlassen kannst, dann erschöpft sich damit meine Nützlichkeit, nicht wahr? Ich soll dir Kenntnisse vermitteln, die du in deiner Politik einsetzen kannst, um mit anderen Lords

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