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Morgaine 3 - Die Feuer von Azeroth

Morgaine 3 - Die Feuer von Azeroth

Titel: Morgaine 3 - Die Feuer von Azeroth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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seine Lippen etwas berührten, das sie selbst benutzten. Einer warf ihm während der Mahlzeit einen Brocken Fleisch zu, der jedoch unberührt im Gras liegenblieb, weil er so nicht essen wollte, wie sie es am liebsten gesehen hätten. Mürrisch wandte er das Gesicht ab. Die Rast bedeutete aber immerhin, daß er stehen konnte, sobald man ihn aus der sitzenden Stellung hochgezogen hatte. Sie hatten sein Knie versorgt, überlegte er, weil sie danach nicht mehr so große Mühe hatten, ihn in und aus dem Sattel zu bekommen.
    »Außer deiner Herrin war ein
khal
bei euch«, sagte Shien am Nachmittag zu ihm, nachdem er dicht herangeritten war. »Wer war das?«
    Vanye hob nicht den Kopf, er ließ sich nicht anmerken, daß er die Worte überhaupt gehört hatte.
    »Na, du hast bestimmt noch Zeit, darüber nachzudenken«, sagte Shien und ritt verächtlich weiter. Er verzichtete mit einer Selbstverständlichkeit auf die Frage, die für seine Rasse eigentlich nicht typisch war.
    Auf dieses
Wer
hatte er offenbar einen Namen hören wollen, als hielten sie Lellin für einen der ihren, der sich auf die andere Seite geschlagen hatte. Als ob... und plötzlich regte sich Hoffnung in ihm, als wäre ihnen die Existenz der
arrhendim
noch nicht zu Bewußtsein gekommen, als hätten sie noch gar nicht mitbekommen, daß es auch in diesem Land außer den Menschen noch etwas anderes gab. Vielleicht hatte Eth mehr für sich behalten können, als man vermuten durfte; oder seine Mörder waren nicht mehr lebendig aus Shathan herausgekommen.
    Gegen seinen Willen hob er den Kopf und warf einen Blick auf den vor ihm liegenden Horizont – grasbewachsen und flach, so weit das Auge reichte, eine Fläche, die nur da und dort durch Büsche oder Dornen-Dickichte unterbrochen wurde. Dem Beobachter, der mitten auf der Ebene Azeroths stand, wurde die unnatürliche Form der Aussparung nicht bewußt; sie war zu groß, um mit einem Blick erfaßt zu werden. Vielleicht war den Shiua noch etliches mehr verborgen geblieben – ein Hinweis darauf, daß bisher noch kein Angehöriger aus Lellins Volk gefangengenommen worden war und daß die Mirrindim noch ungeschoren sein mochten.
    Eine angstvolle Hoffnung erfüllte ihn für diese Menschen und
qhal;
für sich selbst erhoffte er nichts mehr.
    Die folgende Nacht brachten sie im Freien zu; diesmal aber standen praktische Erwägungen im Vordergrund, und man gab ihm kurz die Hände frei und bewachte ihn währenddessen mit Schwertern und Piken, als hätte er aufspringen und davonrennen können. Er aß ein wenig, und einer der
khal
ließ sich sogar dazu herab, ihm einen Schluck Wasser zum Trinken in die Hände zu schütten. Auf diese Weise bewahrte er sich die Reinheit seiner Wasserflasche. Doch zum Schlafen wurden die Fesseln wieder an Händen und Füßen angebracht und darüber hinaus noch mit einem der schweren Sättel verbunden, die auf dem Boden lagen, so daß er nicht in die Dunkelheit entwischen konnte. Schließlich warf man einen Mantel über ihn, damit er nicht fror, denn er war bis zur Hüfte unbekleidet.
    Dann legten sich alle schlafen; auf herausfordernde Weise fühlten sie sich sicher, denn es wurde keine Wache aufgestellt. Lange probierte Vanye an seinen Fesseln herum, mit der Absicht, sich ein Pferd zu stehlen und zu fliehen; aber er kam an die Knoten nicht heran, und die Schnüre saßen zu fest. Erschöpft schlief er endlich ein und erwachte schließlich am nächsten Morgen, getroffen von einem Tritt, den Fluch eines
khal
in den Ohren.
    Am nächsten Tag erging es ihm kaum anders als zuvor: erst am Abend bekam er Nahrung und Wasser, eben genug, daß er am Leben blieb, aber kaum mehr. Er hielt seinen Zorn am Leben, der ihm ebensoviel Kraft vermittelte wie die Nahrung, doch zugleich behielt er seinen Verstand beieinander und ließ die Arroganz dieser Wesen ohne Widerstand über sich ergehen. Nur einmal verließ ihn die Beherrschung, als nämlich ein Wächter sein Haar zu fassen bekam. Er stürzte sich auf den Halbling – und als der Wächter seinen Gesichtsausdruck bemerkte, trat er unwillkürlich einen Schritt zurück. Nach dieser Szene schlug man ihn nieder – aus keinem anderen Grunde, als daß er es gewagt hatte, einem
khal
in die Augen zu blicken. Danach behandelte man ihn noch schlechter. Die Wesen quälten ihn mit absichtlicher Bosheit und begannen, sich frei miteinander über die Dinge zu unterhalten, die ihm bei ihnen zustoßen mochten, wußten sie doch, daß er ihre Worte verstand.
    »Ihr habt den

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