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Morganas Wölfe

Morganas Wölfe

Titel: Morganas Wölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Professor auch, und er war plötzlich kooperativ. Da Sir James die Lautsprecher eingeschaltet hatte, konnten auch wir zuhören und erfuhren, daß es den Patienten den Umständen entsprechend ging.
    Das war natürlich viel zuwenig, Sir James bohrte nach. Zumindest erhielten wir die Antwort, daß niemand in Lebensgefahr schwebte.
    »Ansonsten zeigen die Patienten keinerlei Veränderungen?«
    »Wie meinen Sie das, Sir James?«
    »Auf der Haut, im Gesicht…«
    »Nein, nicht die Spur.«
    »Gut, ich danke Ihnen.«
    »Kann ich sonst noch etwas für Sie tun?«
    »Im Augenblick nicht. Es könnte aber sein, daß einer von meinen Mitarbeitern Ihr Krankenhaus besucht, um die Patienten unter Kontrolle zu halten. Und da hätte ich schon eine große Bitte an Sie.«
    »Ich höre.«
    »Wäre es möglich, Professor, daß Sie die Patienten in einem großen Raum zusammenlegen?« Diese Frage bewies uns, wie scharf und auch logisch Sir James mitgedacht hatte.
    Schweigen. Dann ein leises Lachen oder Röcheln. So genau war das nicht zu verstehen. »Sind Sie noch dran, Professor?«
    »Ja, das schon, aber warum verlangen Sie das, Sir?«
    »Ich habe meine Gründe.«
    »Uber die Sie nicht reden können – oder?«
    »So ist es.«
    Der Arzt stöhnte auf. »Mein Gott, Sie bringen mich in Schwierigkeiten. Es wäre natürlich möglich, aber ich weiß nicht, ob ich als Arzt dies verantworten kann.«
    »Versuchen Sie es bitte. Tun Sie es nicht, könnten die Folgen schlimmer sein.«
    »Hm. Und Sie wollen mir auch keine Andeutung geben?«
    »Darf ich nicht.«
    Wieder stöhnte der Professor auf. »Gut, ich werde sehen, was sich machen läßt.«
    »Ich danke Ihnen jetzt schon.« Als Sir James auflegte, da huschte ein Lächeln über seine Lippen. Suko und ich klatschten leise Beifall, denn das hätten wir nicht so leicht geschafft.
    Auch Tanner griente, dann gähnte er und stand auf. »Ihr müßt mich entschuldigen, aber eine Nachtschicht schlaucht einen alten Mann wie mich. Wir hören sicherlich voneinander.«
    »Klar«, sagte ich.
    Suko meinte: »Grüßen Sie bitte Ihre Frau, Mr. Chief Inspector?«
    Tanner warf dem Chinesen einen bitterbösen Blick zu. »Wenn ich bei meiner Frau eure Namen erwähne, habe ich Theater zu Hause. Deshalb lasse ich es lieber.« Er verabschiedete sich und ging.
    Sir James schaute stirnrunzelnd gegen die geschlossene Tür. »Was hat seine Frau denn gegen Sie beide?«
    »Immer wenn wir in einem Fall mitmischen, wird es für Tanner sehr, sehr spät.«
    »Ah, so ist das also.«
    Ich nickte. »Okay, wir haben zwei Spuren. Einen Mann namens Phil Butcher und eine Stripperin namens Melanie Morton. Ich denke, wir sollten uns um die beiden kümmern.«
    »Drei Spuren, John. Vergessen Sie die Verletzten nicht. Man sollte sie bewachen.«
    »Später. Wenn der Keim tatsächlich gelegt ist, dann wird er erst bei Anbruch der Dunkelheit aufbrechen.«
    »Wie Sie meinen.« Er lächelte knapp. »Dann machen Sie sich mal auf die Suche nach einer gewissen Morgana Layton…«
    ***
    Phil Butcher hatte geschlafen und war darüber selbst erstaunt gewesen.
    Es hatte an der Wirkung der Tabletten gelegen, die allerdings nicht lange anhielt. Als sie nachließ, da stellte Butcher fest, daß er sich in einer verdammt miesen Lage befand, denn die Erinnerungen an die Ereignisse der vergangenen Nacht stürzten über ihm zusammen wie ein mächtiges Bauwerk. Es war schlimm für ihn gewesen, und er bekam es ebenso schlimm zurück, denn er fing an zu zittern, war wieder in Schweiß gebadet und dachte natürlich an seinen Partner Don Amalfi, der nicht mehr lebte und jetzt im Leichenschauhaus lag. Butcher wußte nicht genau, wie er ums Leben gekommen war, jedenfalls durch einer Biß.
    Oder waren es mehrere gewesen? Er wollte nicht darüber nachdenken.
    Auf seinem Bett liegend starrte er gegen die schräge Schlafzimmerdecke. Seine Mansardenwohnung war nicht groß, gehörte zu einem Altbau, aber er hatte sich die Wohnung wunderbar renovieren lassen. Hell gestrichen, mit neuen Möbeln, auch die elektronischen Unterhaltungsgeräte waren alle neu.
    Durch Fernsteuerungen ließen sich die Geräte bedienen. Phil wunderte sich darüber. Er konnte sich nicht erinnern, den Apparat ein- oder ausgeschaltet zu haben. Das Durcheinander war zu groß geworden.
    Er setzte sich im Bett hin und schlug die Hände vor sein Gesicht. Das verdammte Zittern mußte endlich aufhören. Es brachte nichts, wenn er durchdrehte. Was geschehen war, das war nun einmal passiert und ließ sich nicht

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