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Morganas Wölfe

Morganas Wölfe

Titel: Morganas Wölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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trug einen weißen Kittel, den er nicht geschlossen hatte. Darunter ein blaues Hemd und helle Jeans, so machte er gar nicht den Eindruck eines Professors, wie man ihn aus zahlreichen Seifenopfern kannte, deren Handlungen in irgendwelchen Krankenhäusern angesiedelt waren. Auch die Frisur fiel etwas aus dem Rahmen. Sein dichtes Haar reichte bis in den Nacken.
    Dafür hatte er eine ausgeprägte Stirnglatze.
    Sein Gesicht zeigte einen scharfen Schnitt, es lief zum Kinn hin spitz zu und ließ den Mund klein aussehen. Eine Schönheit war er nicht, dafür eine Kapazität.
    »Nehmen Sie doch Platz, Inspektor.« Penrose deutete auf einen Stuhl, den Suko zu sich heranzog.
    »Ja, danke.«
    Auch der Professor setzte sich.
    Suko hätte jetzt Zeit gehabt, sich wieder Bilder anzuschauen, die an den Wänden hingen, aber die Ruhe gab ihm der Professor nicht. Er begann die Unterhaltung eigentlich mit einem Kopfschütteln, was Suko nicht eben optimistisch stimmte.
    »Darf ich raten?«
    »Können Sie.«
    »Sie haben es nicht geschafft!«
    Der Arzt nickte. »Ja, ich habe es nicht geschafft, obwohl ich mich wirklich bemüht habe. Es ging nicht zu machen. Wir haben leider keinen so großen Raum, in dem wir alle Verletzten unterbringen können. Sie sind nach wie vor auf dieser Station verteilt.«
    »Wie viele sind es denn?«
    »Sechs.«
    »Mehr nicht?«
    »Nein, denn die anderen waren in dem Sinne nicht verletzt. Sie hatten einen Schock bekommen, ihre Kleidung war zerrissen, doch Wunden hatten sie keine. Man konnte bei ihnen mehr von Kratzern sprechen, die wir desinfizierten und mit Pflastern zuklebten.«
    »Hoffentlich reicht es.«
    »Moment, wie meinen Sie das?«
    Suko winkte ab. »Schon gut, Professor. Ich möchte Sie fragen, wie schwer diese sechs Patienten verletzt sind.«
    »Hm.« Penrose schaute auf einen Bleistift, der vor ihm lag. »Das ist schwer zu sagen.«
    »Besteht bei einem oder anderen Lebensgefahr?«
    Er hob beide Arme. »Nein, nein, Inspektor, auf keinen Fall. Wir haben alles unter Kontrolle, das werden Sie selbst sehen können.« Er beugte sich lächelnd vor. »Und einen Kompromiß haben wir auch schließen können.«
    »Inwiefern?«
    »Die sechs Patienten liegen zwar nicht in einem Raum, dafür in zwei Zimmern, die miteinander durch eine Tür verbunden sind.«
    »Das ist gut.«
    »Sagte ich doch.« Penrose lehnte sich zurück. Er war wieder entspannter geworden. »Es bleiben natürlich noch einige Rätsel bestehen, und dabei möchte ich Sie um Aufklärung bitten.«
    »Gern.«
    »Zuerst eine schlichte Frage. Weshalb sind Sie hier? Was ist so ungewöhnlich an den Patienten, abgesehen eben von diesen Bissen? Daß Menschen von Tieren angefallen werden, kommt öfter vor. Nie habe ich ein derartiges Interesse der Polizei, sogar Scotland Yard, erlebt.«
    Suko wollte dem guten Mann nicht alles preisgeben, er mußte vorsichtig sein und seine Antwort behutsam formulieren. »Es ist möglich, daß es sich dabei um besondere Tiere handelt, die eben auch besondere Bißwunden hinterlassen haben.«
    Der Professor war enttäuscht. »Wenn Sie mich anschauen, Inspektor, sehen Sie vielleicht das Fragezeichen auf meiner Stirn. Ich kann Ihnen nicht so recht folgen.«
    »Es ist auch schwer für mich.«
    Penrose nahm den Bleistift. Er tippte mehrmals mit dem flachen Ende auf die Schreibtischplatte und lehnte sich dabei zur rechten Seite. »Ich habe schon verstanden. Sie wollen, dürfen oder können mir nicht alles sagen, Inspektor.«
    »So ähnlich.«
    »Aber Sie gestatten, daß ich mir Sorgen mache.«
    »Zweifelsohne. Ich bin auch nicht frei von Sorgen, und ich hoffe, daß alles gut verläuft.«
    »Könnte denn etwas schiefgehen?«
    »Damit müssen wir rechnen.«
    »Hm.« Penrose überlegte. »Denken Sie immer daran, daß auch noch andere Patienten auf meiner Station liegen. Ich möchten nicht, daß es für sie gefährlich wird.«
    »Das verstehe ich, Professor, aber bitte erwarten Sie von mir keine Garantie.«
    »Natürlich nicht, wer kann die schon geben? Aber…« Das Summen des Telefons unterbrach ihn. Mit einem Blick entschuldigte er sich bei Suko, hob ab und reichte den Hörer schon wenig später weiter. »Es ist für Sie, Inspektor. John Sinclair.«
    »Oh, wunderbar. Ja, John, was gibt’s?«
    »Alles im Eimer.«
    »Wie bitte?« Suko hörte zu und kam aus dem Staunen nicht mehr raus.
    Er mußte auch ein Grinsen unterdrücken, denn trotz der ernsten Lage konnte er sich lebhaft vorstellen, wie diese Melanie Morton versucht hatte, seinen

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