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Morganas Wölfe

Morganas Wölfe

Titel: Morganas Wölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nichts.
    Die beiden Hälften der Glastür schwangen zur Seite. Mit einer Handbewegung deutete Suko den beiden Frauen an, ihnen den Vortritt zu lassen. Sie lächelten scheu, betraten die Halle und wandten sich sofort den beiden Aufzügen zu.
    Der Inspektor ging in die andere Richtung, wo in einem großen Glasbau die Anmeldung untergebracht war, Davor standen ein Mann und eine junge Frau mit einem Kind an der Hand. Das Mädchen nuckelte an einem Lutscher und streckte Suko, als es ihn sah, eine rot gefärbte Zunge entgegen. Er erwiderte diesen ›Gruß‹, indem er das Gesicht verzog. Dabei ging er an der schmaleren Seite der Anmeldung vorbei, allerdings nicht in den Gang hinein, sondern stieß die Tür zu einem Büro auf, in dem zwei Frauen an verschiedenen Schreibtischen saßen und über die Störung ungehalten waren. Sie blickten Suko nicht eben freundlich an.
    »Was können wir für Sie tun?« fragte die ältere der Frauen. Sie trug eine weinrote Bluse und einen schwarzen Rock dazu. Das Haar hatte sie strähnig gefärbt.
    »Sie können mich bei Professor Penrose anmelden.«
    »Ach.«
    »Ja, sagen Sie ihm, daß ein gewisser Inspektor Suko eingetroffen ist. Der Professor weiß dann schon Bescheid.«
    »Inspektor…?« dehnte die Person.
    »Genau.«
    Auch die zweite Frau wurde aufmerksam, nahm ihre Brille ab und reckte den Hals. »Scotland Yard.«
    »Oh.« Die Tante in der roten Bluse zuckte zusammen. Dann versuchte sie es mit einem Witz, während sie schon zum Telefon griff. »Wollen Sie unseren guten Professor verhaften?«
    »Später«, sagte Suko. Er schaute auf ein Kalenderblatt, das, der Jahreszeit entsprechend, einen blattlosen Baum zeigte. Unter ihm war eine kleine Gestalt dabei, das Laub mit beiden Händen in die Höhe zu schaufeln und es wie einen Regen auf sich niederfallen zu lassen. Ein Kind mit einer roten Pudelmütze.
    »Der Professor erwartet Sie auf der Station D«, wurde Suko informiert.
    »Dort erkundigen Sie sich bitte dann bei Schwester Lilian nach seinem Privatbüro.«
    »Danke für die Mühe.«
    »Für die Polizei tut man doch alles.«
    Suko war schon an der Tür. Er drehte sich noch einmal um und zwinkerte den beiden Damen zu. »Wirklich alles?« fragte er, lachte, weil beide einen roten Kopf bekamen, und zog sich dann aus dem Büro zurück. Diesmal war er es, der zu den Fahrstühlen ging, die beide sehr geräumig waren. Suko stieg ein und sah sich von Wänden umgeben, die zum Teil aus Holz und zum anderen Teil aus Metall bestanden.
    Mit ihm zusammen fuhren ein Pfleger und ein Mann mit hellem Vollbart hoch. Der Mann sah in seinem gestreiften Bademantel aus wie ein Knastologe auf dem Witzblatt.
    Er starrte immer nach unten auf seinen eingegipsten rechten Fuß und stützte sich auf einem knotigen Stock ab. Er schlich in der zweiten Etage ebenso aus dem Lift wie der Pfleger, dessen Haar im Nacken einen wirren Pferdeschwanz bildete.
    Den Rest der Strecke legte Suko allein zurück. In der vierten Etage, der Station D, stieg er aus und sah den Buchstaben in einer grünen Farbe auf die helle Wand gemalt.
    Suko stand etwas verloren in einem T-förmigen Gang. Zwei Bänke rahmten einen Tisch ein, auf dem Zeitschriften lagen, und in einem Winkel zwischen Wand und Decke war ein Fernseher angebracht worden. Die Mattscheibe zeigte dasselbe Grau wie der vor den großen Glasbausteinen liegende Nebel.
    Ein Pfeil zeigte mit der Spitze nach rechts, und Suko nahm auch diesen Weg.
    Er gelangte in einen relativ breiten Flur. Rechts und links lagen die verschiedenen Zimmer, und aus einem trat eine Schwester, die stehenblieb, als sie Suko sah.
    Auch der Inspektor stoppte. »Schwester Lilian?«
    »Ja, und Sie müssen der Inspektor sein, der mir gemeldet wurde.«
    »So ist es.«
    »Ich werde Ihnen das Zimmer des Professors zeigen. Bitte, folgen Sie mir.«
    Suko ging gern hinter ihr her, denn Lilian war eine attraktive Person, und der Schwung ihrer Hüften, ob beabsichtigt oder nicht, konnte so manchem Kranken schneller auf die Beine helfen.
    Lilians Haar war hennarot gefärbt. Die wirren Locken wurden durch ein Band zusammengehalten.
    Professor Penroses Büro verteilte sich auf zwei Räume. Hinter einem Vorzimmer lag sein eigentliches Büro. Suko konnte durch die offene Tür hineinschauen. Er sah einen lindgrünen Teppichboden und das helle Holz eines Schreibtisches.
    Hinter ihm erhob sich der Arzt, bedankte sich bei Lilian, die Suko kurz anlächelte und danach verschwand.
    Ben Penrose stand hinter seinem Schreibtisch. Er

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