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Morganas Wölfe

Morganas Wölfe

Titel: Morganas Wölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Lilians braungrüne Augen. Dort schimmerte die Neugierde, und er hatte sich auch nicht geirrt, denn sie fragte: »Sagen Sie mal, Suko, was ist hier eigentlich los?«
    Er tat unwissend. »Wie meinen Sie das denn?«
    Lilian schüttelte den Kopf. »Tun Sie doch nicht so unwissend. Es werden, seit Sie hier sind, die Kranken in andere Zimmer verlegt, als wäre eine Seuche ausgebrochen. Ich bin schon einige Jahre auf dieser Station, so etwas habe ich aber noch nicht erlebt. Da muß doch etwas dahinterstecken.«
    »Da haben Sie nicht einmal unrecht.«
    »Und was steckt dahinter?« fragte sie flüsternd.
    Suko zog den Teebeutel am Band aus dem Wasser. Er legte ihn auf einen kleinen Teller, rührte den Tee mit einem Löffel um und runzelte die Stirn. »Sind Sie mir sehr böse, wenn ich Ihnen nichts sage, Lilian?«
    »Ja.«
    »Dann kann ich es auch nicht ändern.«
    Lilian lachte. Auch sie holte den Beutel hervor und legte ihn zur Seite.
    »War ja nur Spaß.« Sie trank, dann wurde sie ernst. »Kann es gefährlich werden?«
    »Das ist durchaus möglich.«
    Lilian räusperte sich. »Dann wäre es wohl besser, wenn das Personal ebenfalls die Station verläßt.«
    »Darauf wird es wohl hinauslaufen, denke ich.«
    »Wann?«
    »Nach den Patienten.«
    Die Schwester schaute ins Leere. »Es hängt doch mit den Verletzten zusammen«, murmelte sie. »Ich konnte sie mir ja anschauen; sie haben zum Teil schlimm ausgesehen, und der Professor meinte, daß sie von wilden Tieren angefallen wären. Stimmt das?«
    Suko nickte.
    Lilian sprach weiter und ihre Überlegungen aus. »Dann ist damit zu rechnen, daß diese wilden Tiere, ich denke an Hunde, noch einmal zurückkehren werden.«
    »Das will ich nicht hoffen.«
    Wieder weiteten sich ihre Augen, als sie Suko anschaute. »Warum evakuieren wir die Station dann?«
    Suko wurde einer Antwort enthoben, denn eine von Lilians Kolleginnen schaute herein. »Kommst du, Lilian?«
    Sie stand auf, trank noch einen Schluck Tee und verzog das Gesicht, weil er so heiß gewesen war. »Ich bin schon unterwegs.« Zu Suko sagte sie: »Jetzt heißt es Betten schieben.«
    »Soll ich helfen?«
    »Nein, nein, lassen Sie mal.« Abwinkend verschwand sie aus dem Raum und zog die Tür hinter sich zu.
    Suko blieb mit seinem Tee und den Gedanken allein zurück. Er beschäftigte sich mit den Wölfen, und er hoffte nicht, daß es ihnen gelang, in das Krankenhaus einzubrechen und es zu besetzen. Das wäre mehr als schlimm gewesen, denn sie würden keine Rücksicht kennen und sich wahrscheinlich auch über Patienten hermachen, die sie bisher verschont hatten. Immer vorausgesetzt, daß sie überhaupt erschienen und sie sowie ihre Herrin keine anderen Pläne verfolgten.
    Suko erinnerte sich auch an da Gespräch mit seinem Freund John. Sie mußten mit einer zweiten Feindin rechnen, eben mit der Stripperin Melanie Morton. Auch sie stand voll und ganz auf Morgana Laytons Seite und schreckte ebenfalls vor einem Mord nicht zurück.
    Obwohl die Tür geschlossen war, hörte er vom Gang her Stimmen. Die Kranken sprachen mit den Schwestern. Sie wunderten sich darüber, daß sie verlegt wurden, aber sie würden keine Chance haben, die genauen Gründe zu erfahren.
    Der Inspektor trank seinen Tee in kleinen Schlucken. Immer wieder schaute er dabei auf die Uhr, um nachzurechnen, wann John wohl hier sein könnte. Doch er brauchte nur einen Blick auf das Fenster zu werfen, gegen dessen Scheibe sich die Nebelwand drückte. Das Wetter sagte ihm alles. Es würde dauern, bis John das Ziel erreichte, denn die U-Bahnen waren um diese Zeit überfüllt.
    Wichtig war nur, daß er kam und sie sich gemeinsam den dämonischen Feinden stellen konnten. Wölfe, die von innen her ausbrannten, das hatte er noch nicht erlebt. Da war Morgana Layton tatsächlich mit einer neuen Variante erschienen.
    Als Suko seinen Tee getrunken hatte, klopfte es an der Tür, und der Professor trat ein. Im schwachen Licht sah Suko das Lächeln auf seinen Lippen.
    »Ist alles okay?«
    »Ja«, erklärte der Arzt. »Wir haben die Patienten in eine andere Station schaffen können. Aber fragen Sie mich bitte nicht, was wir zu hören bekamen.«
    »Sie haben hoffentlich nichts erwähnt?«
    »Nein, nein, keine Sorge.« Penrose winkte ab. »Ich habe nicht einmal etwas angedeutet.«
    »Das ist gut.«
    Der Professor hatte sich nicht gesetzt und sagte: »Kommen Sie dann bitte mit?«
    Suko stand auf. »Darauf habe ich gewartet.«
    Penrose lächelte und ging vor. Obwohl Suko den Gang auf

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