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Morganas Wölfe

Morganas Wölfe

Titel: Morganas Wölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hastigen Schritten überquerte sie die Straße und streifte die Jacke auf der anderen Seite über. Ein wenig weit war die Jacke schon, und sie reichte mit dem Saum bis an die Knie der Tänzerin heran.
    Melanie Morton war mit sich und ihrer Beute sehr zufrieden. Den ersten Schritt hatte sie getan, der zweite würde schwieriger sein, aber sie ging davon aus, daß sie ihn auch noch schaffte.
    Der Nebel war ihr Verbündeter, und Melanie wußte genau, was sie zu tun hatte.
    Sie freute sich zudem darüber, in London zu sein, einer Stadt mit vielen großen Parks, aber auch kleineren Grünflächen, die immer wieder von Menschen besucht wurden.
    Melanie suchte sich einen Park aus, wo sie eine sichere Beute erwartete.
    Bei diesem Wetter waren nur wenige Menschen unterwegs, auch ein Vorteil für sie, wie dieser handliche Stein, den sie entdeckte, aufhob und in der rechten Hand behielt.
    Die Stripperin eilte quer über eine nicht sehr breite Rasenfläche, weil sie auf der anderen Seite, nahe einer verschwommen wirkenden Laterne, eine Gestalt ausgemacht hatte. Nahezu lautlos huschte Melanie über den Rasen. Sie hatte noch nicht erkennen können, ob die Gestalt eine Frau oder ein Mann war, das sah sie wenig später, als sie sich dicht hinter ihr befand.
    Melanie ging etwas schneller, dabei schaute sie sich einige Male um und mußte mit Freude erkennen, daß keine weiteren Spaziergänger in der Nähe waren.
    Die Frau vor ihr trug einen braunen Mantel mit einem Pelzkragen. Sie erschrak, als links neben ihr jemand auftauchte, doch das Erschrecken wich einem Lächeln, als sie eine Frau erkannte.
    Auch Melanie lächelte, wobei sie gleichzeitig gegen die Tasche schaute, deren Riemen die Frau um ihren Arm geschlungen hatte.
    »Mieses Wetter, wie?«
    Melanie nicke. »Das können Sie wohl sagen.« Dann hob sie den Arm und deutete nach rechts. »Was ist das denn?«
    »Wo?« Automatisch drehte sich die Frau um. Melanie schaute auf ihren Rücken. Dann schlug sie zu.
    Die Frau gab einen grunzenden Laut ab, als der Stein ihren Nacken traf.
    Auf der Stelle brach sie zusammen.
    Melanie schleuderte den Stein weg, an dem Haare, Haut und Blut klebten, riß die Tasche an sich und stellte fest, daß die Frau noch lebte.
    Sie war nur bewußtlos. »Sei froh«, sagte Melanie im Weglaufen, »ich hätte auch schießen können.« Sie kam sich toll vor, daß sie es nicht getan hatte, verließ auf dem schnellsten und kürzesten Weg den Park und blieb schließlich an der Rückseite einer Telefonzelle stehen, die noch von einem Baum beschützt wurde, aus dessen Astwerk die Blätter trudelten.
    Melanie untersuchte die Tasche. Sie interessierte sich nur für das Portemonnaie, fand die flache Börse sehr schnell, klappte sie auf, und ihre Augen glänzten, als sie die Scheine sah. Es waren mindestens hundert Pfund, ein Sümmchen, mit dem sie ohne weiteres ihren Plan fortführen konnte.
    Dabei spielte ein Taxi eine zentrale Rolle. Die Wagen fuhren trotz des miesen Wetters, und Melanie hatte auch das Glück, sehr schnell eines zu finden.
    Sie gab das Ziel an, als sie in den Fond stieg.
    »Wird aber was dauern«, sagte der Fahrer.
    »Das ist mir egal. Hauptsache, ich komme überhaupt ans Ziel…«
    ***
    Suko hatte bei Schwester Lüian gewartet, was dieser nicht unangenehm gewesen war, denn eine Unterhaltung mit einem Polizisten von Scotland Yard bekam sie selten geboten, und deshalb genoß sie Sukos Gesellschaft auch und wollte es ihm so angenehm wie möglich machen.
    Sie hatte Suko einen Platz angeboten und stand selbst an dem Tisch mit der Kaffeemaschine. Lilian deutete auf den Topf. »Möchten Sie Tee oder Kaffee, Inspektor?«
    Suko lächelte und schaute in ihr rundes Gesicht.
    Lilian stand auf Schmuck. An ihren Ohren hingen mehrere golden schimmernde Ringe ineinander, so daß sie nach unten hängende Spiralen bildeten, die beim Gehen auf und ab federten. »Ich plädiere für Tee, aber nur, wenn Sie den Inspektor weglassen und mich Suko nennen.«
    Sie strahlte. »Dann bin ich Lilian für Sie, und ohne das Wort Schwester.«
    »Mögen Sie es nicht?«
    Sie hängte jeweils zwei Teebeutel über die Ränder der Tassen und goß aus dem Topf mit dem Schnabelausguß abgekochtes Wasser hinein.
    »Nein, es klingt so nach Kloster.«
    »Das stimmt.«
    Lilian stellte beide Tassen auf den Tisch. Sie setzte sich auf den zweiten Stuhl, saß im rechten Winkel zu Suko und brachte sein Gesicht näher an das des Besuchers heran. Zwischen ihnen wölkte der Dampf hoch. Suko schaute in

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