Morgen heiratet mein Mann: Wer seinem Herzen folgt (German Edition)
sprang.
„Was, zum Teufel, hast du vor?“ Er blickte sie durchdringend an. „Du solltest noch eine Zeit lang liegen bleiben. Meine Mutter ruft gerade ihren Arzt an.“
„Mir geht es gut“, behauptete Fiona und stand auf, wie um es zu beweisen.
Doch prompt wurde ihr wieder schwindlig. Philip packte sie an den Schultern und drückte sie aufs Sofa zurück.
„Tu, was ich dir sage, Fiona, und bleib sitzen.“ Er ließ sich in den nächsten Sessel sinken und schüttelte den Kopf, als könnte er ihr Benehmen nicht verstehen. „Du bist ohnmächtig geworden und kannst von uns nicht erwarten, dass wir es ignorieren. Wir müssen erst wissen, was los ist.“
„Mir geht es wirklich gut“, erklärte sie. „Es war nichts.“
„Du hast gerade selbst gesagt, dass es dir zum ersten Mal passiert ist.“
„Immer ist es irgendwann das erste Mal. Ich habe auch noch nie zuvor das Frühstück ausgelassen“, erwiderte sie.
„Du siehst aber so aus, als würdest du nur selten frühstücken.“
„Willst du damit andeuten, ich sei zu dünn?“
Er zuckte die Schultern. „Ich will mich mit dir nicht über dein Gewicht streiten, bin jedoch der Meinung, du könntest ganz gut einige Kilo mehr vertragen.“
„Ach ja? Dann habe ich dir wohl damals, als ich noch pummeliger war, besser gefallen.“
„Du warst nie pummelig, sondern wunderbar üppig und keineswegs zu dick.“
„Deine Familienangehörigen waren anderer Meinung“, fuhr sie ihn an.
In dem Moment kam seine Mutter mit einem Glas Wasser in der Hand herein. „Der Arzt ist nicht zu Hause“, sagte sie und reichte Fiona das Glas. Dann setzte sie sich neben sie aufs Sofa und betrachtete sie besorgt. „Sie sind immer noch sehr blass. Wollen Sie sich nicht von Philip zum Notarzt fahren lassen?“
„Bestimmt nicht. Es ist alles okay“, wiederholte Fiona und trank einen Schluck Wasser. „Ich habe Philip schon erklärt, dass ich heute nicht gefrühstückt habe. Sobald ich etwas gegessen habe, ist alles in Ordnung.“
„Oh meine Liebe, hätten Sie doch etwas gesagt“, rief Charlotte aus. „Dann hätte ich Ihnen mit dem Kaffee eine Kleinigkeit zu essen hingestellt, statt bis zum Lunch zu warten. Ich mache Ihnen rasch ein Sandwich. Bleiben Sie einfach sitzen, ich bin gleich wieder da.“
Sie eilte aus dem Zimmer. Fiona ärgerte sich über so viel liebevolle Fürsorge. An die neue warmherzige Charlotte musste sie sich erst gewöhnen.
„Du brauchst nicht so eine finstere Miene zu machen. Sie meint es nur gut“, erklärte Philip scharf.
Fiona seufzte. „Ich weiß. Es ist nur so …“
„Du hast es ihr nicht zugetraut?“
Sie nickte.
Philip seufzte auch. „Zugegeben, sie war eine Zeit lang sehr egoistisch. Und sie war ein Snob. Erst hat ihr eigener Vater sie verwöhnt, dann mein Vater. Er hat sie sehr gern gehabt und ihr jeden Wunsch erfüllt. Aber seit du sie zuletzt gesehen hast, hat sie sich sehr verändert. Sie hat auch viel mitgemacht in den vergangenen Jahren. Du hast sicher gehört, dass mein Vater gestorben ist, oder?“
„Ja“, gab sie zu.
„Es war nicht ganz so, wie es in den Zeitungen berichtet wurde. Mein Vater ist nicht friedlich eingeschlafen. Er hat lange gegen den Krebs gekämpft und starke Schmerzen gehabt.“
Fiona war betroffen. Philips Vater war ein fairer und anständiger Mensch gewesen. Ihrer Meinung nach hatte er keinen qualvollen Tod verdient. Er hatte Fiona nie so sehr verurteilt wie Charlotte.
Sekundenlang saß Philip gedankenverloren da. Dann räusperte er sich. „Ich glaube, der Tod eines geliebten Menschen kann einen sehr verändern“, sagte er. „Meine Mutter hat sich natürlich nicht völlig verändert. Sie legt immer noch großen Wert auf Umgangsformen und Äußerlichkeiten, wie du sicher selbst gemerkt hast.“
„Wahrscheinlich hat Corinne den Test bestanden“, stellte Fiona ziemlich scharf fest.
Philip verzog das Gesicht. „Oh verdammt! Ich habe Corinne ganz vergessen. Ich muss sie unbedingt anrufen und ihr sagen, dass ich später komme.“
„Ich habe einen besseren Vorschlag. Warum willst du noch warten, Philip? Es gibt hier nichts mehr zu tun für dich. Fahr doch gleich zu ihr.“
Er zögerte und wirkte seltsam unentschlossen, beinah gequält, was Fiona nicht verstand.
„Du brauchst dir um mich keine Sorgen zu machen“, erklärte sie. „Für meine Gesundheit bist du nicht verantwortlich. Erst wenn du den Vertrag für deine Hochzeitsfeier unterschrieben hast, könntest du ein gewisses Interesse daran
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