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Morgenlied - Roman

Morgenlied - Roman

Titel: Morgenlied - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
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habt, säße ich jetzt nicht hier an diesem schönen Tag auf meiner Terrasse. Ohne euch gäbe es Hawkins Hollow nicht, Gage. Ohne dich, Cal und Fox wäre diese Stadt tot.«
    Sie drückte seine Hand. »Ich bin so stolz auf dich.«
    Bei ihr konnte er gar nicht anders als ehrlich sein. »Ich bin nicht wegen der Stadt hier.«

    »Ich weiß, und es macht mich nur noch stolzer auf dich. Du bist ein guter Mann, Gage. Doch, das bist du«, fügte sie hinzu, als sie merkte, dass er widersprechen wollte. »Du warst immer der beste Freund, der beste Bruder für meinen Sohn. Du kannst nicht nur jederzeit hierherkommen. Das ist dein Zuhause, wann immer du es brauchst.«
    Gage schluckte. »Ich liebe dich«, sagte er und blickte sie an. »Ich glaube, um dir das zu sagen, bin ich heute hergekommen. An meine Mutter kann ich mich nicht mehr besonders gut erinnern, aber es hat dich und Jo Barry gegeben, das war für mich unheimlich wichtig.«
    »Oh, das ist so lieb von dir.« Mit Tränen in den Augen erhob sich Frannie und umarmte ihn.
    Anschließend fuhr Gage in die Gärtnerei außerhalb der Stadt. Joanne Barry hatte bestimmt lieber eine Topfpflanze als Schnittblumen, deshalb kaufte er ihr eine blühende Orchidee. Er fuhr zur Farm hinaus, und als er dort niemanden antraf, stellte er die Orchidee auf die vordere Veranda und hinterließ eine Nachricht unter dem Topf.
    Diese Gesten und das Gespräch mit Frannie hatten ihn nach dem Vorfall auf dem Friedhof wieder beruhigt, er beschloss, zu den anderen zu fahren. Schließlich war er Teil eines Teams. Aber Fox’ Auto stand nicht mehr vor der Kanzlei. Wahrscheinlich war er bei Gericht oder besuchte einen Mandanten. Ein Besuch bei Cal kam nicht in Frage, weil er keine Lust hatte, im Bowling-Center seinem Vater zu begegnen.

    Gage drehte und fuhr zum gemieteten Haus. Anscheinend war heute sein Frauentag.
    Sowohl Cybils als auch Quinns Autos standen vor der Tür. Ohne zu klopfen, trat er ein. Er wollte gerade in die Küche gehen, als Cybil oben an der Treppe erschien.
    »Zweimal an einem Tag«, sagte sie. »Erzähl mir bloß nicht, dass du auf einmal gesellig wirst.«
    »Ich hole mir rasch Kaffee. Bist du mit Quinn oben im Arbeitszimmer?«
    »Ja, wir sind fleißige Arbeitsbienen.«
    »Ich komme auch gleich.«
    Bewaffnet mit einer Tasse Kaffee lief er die Treppe hinauf. Quinn saß am Computer. Sie lächelte ihn an, als er eintrat. »Hi. Setz dich.«
    »Danke.« Er trat an den Stadtplan, den sie an die Wand geheftet und mit Stecknadeln an den Orten versehen hatten, wo sich paranormale Ereignisse häuften.
    Der Friedhof gehörte nicht dazu, stellte er fest, aber vielleicht war das ja auch ein Klischee.
    Cybil saß vor ihrem Laptop. »Ich habe eine Quelle gefunden, nach der der Blutstein ursprünglich Teil des großen Alpha war - oder Lebensstein. Klingt interessant.«
    »Steht da auch, wie wir den Scheißkerl damit um die Ecke bringen können?«
    Cybil blickte auf. »Nein«, sagte sie zu Gage. »Aber hier steht etwas über den Krieg zwischen den dunklen und den hellen Mächten - dem Alpha und dem Omega, den Göttern und den Dämonen -, je nachdem, um welche Version der Mythologie es sich handelt. Und bei diesen Kriegen zersprang der große Stein in viele Einzelteile,
getränkt mit dem Blut und der Macht der Götter. Diese Fragmente gab man den Hütern.«
    »Hey.« Quinn drehte sich zu Cybil um. »Das kommt der Sache aber ziemlich nahe. Dent hat den Stein also als Hüter bekommen. Und er hat ihn an unsere Jungs hier zu drei gleichen Teilen weitergegeben.«
    »Andere Quellen erwähnen die Verwendung des Blutsteins in magischen Ritualen, weil er physische Kraft verleiht und heilt.«
    »Trifft auch zu«, sagte Quinn.
    »Er kann angeblich auch den weiblichen Zyklus regulieren.«
    »Ist dir das peinlich?«, fragte Gage Cybil.
    »Kein bisschen«, antwortete sie. »Für unsere Zwecke ist allerdings die heilende Funktion wichtiger.«
    »Das wussten wir bereits. Cal, Fox und ich haben schon vor Jahren unsere Hausaufgaben gemacht.«
    »Es hat alles etwas mit Blut zu tun«, fuhr Cybil fort. »Das wissen wir auch. Blutopfer, Blutsbande, Blutstein. Und auch mit Feuer. Feuer spielte bei vielen Ereignissen eine wichtige Rolle, auch in der Nacht, als Dent und Twisse aneinandergerieten, oder als ihr drei am Heidenstein übernachtet habt, war es ein wesentlicher Faktor. Ebenso in der Nacht, als wir den Stein wieder zu einem Ganzen zusammengefügt haben. Also denkt mal nach - was bekommt man, wenn man Steine

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