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Morgenlied - Roman

Morgenlied - Roman

Titel: Morgenlied - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
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O’Dells.« Layla wies zum Tisch. »Setz dich doch und trink deinen Kaffee. Ich brate die Eier.«
    Cybil trank einen Schluck. »Ich muss dich einfach fragen. Was hast du vor, Darnell?«
    Layla schlug das erste Ei auf. »Ich wollte euch um einen Gefallen bitten, und ich hätte auch Quinn mit Frühstück bestochen, wenn sie hier übernachtet hätte und nicht bei Cal. Ich habe heute Morgen frei, und ich dachte, ich könnte Quinn und dich überreden, mit mir in den Laden zu gehen und Farbmuster anzuschauen.
Ich möchte gerne entscheiden, wie er gestrichen werden soll.«
    Cybil trank noch einen Schluck Kaffee. »Wie kommst du eigentlich auf die Idee, dass du uns bestechen musst, damit wir dir unsere Meinung zu deiner Farbwahl sagen?«
    »Gut. Gut. Weißt du, es kommt mir so verrückt vor, über Wandfarbe nachzudenken, wo es doch um Leben und Tod geht.«
    »Bei Farben geht es auch um Leben und Tod.« Layla lachte und erwiderte kopfschüttelnd: »In ungefähr sechs Wochen will uns ein Dämon ans Leder, und ich kann an nichts anderes denken als an die Eröffnung meines Ladens in dem Ort, den er als persönlichen Spielplatz betrachtet. Fox ist damit beschäftigt, eine Nachfolgerin für mich zu finden, und so ganz nebenbei überlegen wir noch, wie wir am Leben bleiben und das Böse zerstören können. Außerdem werde ich Fox fragen, ob er mich heiraten will.«
    »Wir können ja nicht aufhören zu leben, weil... hey!« Cybil hob die Hand. »Auf der Journalismusschule hat man das >die Spur vergraben< genannt. Gut gemacht.«
    »Ist es verrückt?«
    »Ja, natürlich, Ehe ist immer verrückt - deshalb ist es ja menschlich.« Cybil nahm sich eine Scheibe Speck.
    »Ich meine nicht die Ehe. Ich meine, ihn zu fragen. Es sieht mir so gar nicht ähnlich.«
    »Das hoffe ich doch. Du läufst ja wohl nicht herum und machst wildfremden Männern Heiratsanträge.«
    »Ich habe immer gedacht, dass mir mal ein Mann
einen Antrag wie im Film macht, wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist.« Seufzend widmete Layla sich wieder den Eiern. »Das sieht mir eigentlich ähnlich. Aber woher sollen wir wissen, ob der Zeitpunkt der richtige ist? Und ich will nicht mehr warten.«
    »Schnapp ihn dir, Schwester.«
    »Würdest du - ich meine, unter den Umständen?«
    »Darauf kannst du Gift nehmen.«
    »Ich habe das Gefühl... da kommt er. Sag nichts«, flüsterte Layla.
    »Oh, verdammt, und ich wollte schon alles heraussprudeln und Konfetti streuen.«
    »Morgen.« Fox lächelte Cybil verschlafen an, dann wandte er sich zu Layla. »Du kochst ja.«
    »Mein Chef hat mir den Morgen frei gegeben, deshalb habe ich Zeit dazu.«
    »Dein Chef sollte dir immer alles geben, was du brauchst.« Er öffnete den Kühlschrank, um sich seine übliche Cola herauszuholen. »Was ist eigentlich los?«, fragte er und blickte von einer Frau zur anderen.
    »Nichts.« Da sie seine Fähigkeit, Gedanken und Gefühle zu lesen, kannte, drohte Layla ihm mit dem Schneebesen. »Untersteh dich zu schnüffeln. Wir haben nur über die Boutique geredet, über Farben und so. Wie viele Eier willst du?«
    »Zwei oder drei.«
    Layla warf Cybil ein zufriedenes Lächeln zu, als Fox ihr einen Kuss auf den Nacken drückte und hinter ihrem Rücken ein Stück Speck stibitzte.

    Das Gebäude, in dem Layla ihren Laden eröffnen wollte, wirkte großzügig und hell. Ein entschiedenes Plus, fand Cybil. Layla hatte jahrelange Erfahrung im Verkauf von Mode, und sie hatte einen ausgezeichneten Blick für Stil, was weitere Vorteile waren. Hinzu kam, dass sie ebenso wie Fox Gedanken und Gefühle lesen konnte, damit hatte sie bei Kunden natürlich einen enormen Vorteil.
    Sie ging durch den Raum. Ihr gefielen vor allem die alten Holzdielen. »Charmant oder elegant?«
    »Charmant und eine Spur elegant.« Layla stellte sich neben Quinn ans Schaufenster und hielt ein Farbmuster ins natürliche Licht. »Ich möchte die Großzügigkeit des Raums betonen und ein paar farbige Akzente setzen. Weiblich, bequem, aber nicht zu kuschelig.«
    »Also kein Rosa, Rose oder Mauve.«
    »Nein«, erwiderte Layla entschieden.
    »Ein paar gute Stühle, auf denen die Kundinnen sitzen können«, schlug Quinn vor, »um Schuhe anzuprobieren oder auf eine Freundin in der Umkleidekabine zu warten, aber kein Chintz und keine Blumenmuster.«
    »Wenn das hier eine Galerie wäre, dann ginge es vor allem um die Kunstwerke.«
    »Genau.« Layla strahlte Cybil an. »Deshalb denke ich auch an neutrale Töne für die Wände. Aber warme Farben, wegen

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