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Morgenlied - Roman

Morgenlied - Roman

Titel: Morgenlied - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
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erste Mal im Februar gesehen hat, als sie gerade erst angekommen war. Als dann Layla auch in ihrem Hotel abgestiegen war, tauchte er erneut auf, und sie sahen ihn beide im Speisesaal. Seitdem ist er immer stärker und schneller geworden. Im Bowling-Center am Valentinstag waren vier von uns sechs da, und als er vor Cals Haus Lump angriff, waren wir alle sechs dabei. Dieses Mal haben wir die individuellen und gemeinsamen Erlebnisse eingegeben. Wieder das Bowling-Center, der Marktplatz, Fox’ Kanzlei und Wohnung, dieses Haus. Wenn wir also zur letzten Sieben zurückgehen, dann gibt es ein Ortsmuster.«
    »Das Bowling-Center ist ein Hauptort.« Quinn studierte den Stadtplan. »Die Highschool, die Bar, das ehemalige Haus der Fosters, die Gegend um den Marktplatz. Die Gründe dafür liegen auf der Hand. Aber es ist interessant, dass vor diesem Jahr weder in Fox’ Haus noch
in diesem Gebäude etwas passiert ist. Wir sind hier irgendeiner Sache auf der Spur.«
    »Warum ist uns das nicht schon früher aufgefallen?«, frage Cal. »Wie konnten wir das nur übersehen?«
    »Wir haben nie Landkarten und Grafiken gezeichnet«, warf Fox ein. »Natürlich haben wir Sachen aufgeschrieben, aber so strukturiert haben wir es nie zusammengebracht.«
    »Ihr seht es ja auch jeden Tag«, fügte Cybil hinzu. »Du und Cal, ihr lebt hier. Ihr seht die Stadt jeden Tag, die Straßen, die Gebäude. Gage nicht, deshalb sieht er den Stadtplan auch mit anderen Augen. Sein Beruf hat ihn außerdem gelehrt, nach Mustern zu suchen.«
    »Und was fangen wir jetzt damit an?«, fragte Layla.
    »Wir geben so viele Daten wie möglich aus der Erinnerung der Männer ein«, erwiderte Cybil. »Dann studieren und analysieren wir das daraus entstehende Muster und...«
    »... und können so berechnen, wo der erste Schlag stattfinden wird«, beendete Gage den Satz. »Beim ersten Mal das Bowling-Center, beim zweiten Mal die Bar. Was bei der dritten Sieben geschah, wissen wir nicht, weil wir uns am Heidenstein aufgehalten haben.«
    »Doch, das wissen wir schon.« Stirnrunzelnd zeigte Cal auf einen Punkt auf dem Stadtplan. »Mein Vater war in der Stadt geblieben. Er wusste, dass wir zur Lichtung wollten, deshalb blieb er da, falls... Ich wusste nichts davon. Er erzählte es mir erst hinterher, als alles vorbei war. Er hielt sich in der Polizeiwache
auf. Auf dem Parkplatz vor der Bank gingen ein paar Typen aufeinander und auf ihre Autos mit Wagenhebern los.«
    »Ist euch da schon mal was Signifikantes passiert?«
    »Ja.« Fox hakte die Daumen in die Vordertaschen seiner Jeans. »Napper hat sich dort einmal auf mich gestürzt und mich verprügelt. Aber als ich mich von meiner Überraschung erholt hatte, habe ich ihn zusammengeschlagen.«
    »Genau das, was ich wissen wollte«, sagte Cybil. »Wo hast du deine Jungfräulichkeit verloren, Cal?«
    »Ach, du lieber Himmel.«
    »Du brauchst nicht so schüchtern zu sein.« Lachend tätschelte Quinn ihm die Schulter.
    »Auf dem Rücksitz meines Wagens, wie jeder andere Highschoolschüler mit Selbstachtung.«
    »Er war ein Spätzünder«, warf Gage ein.
    Cal straffte die Schultern. »Das habe ich aber seitdem mehr als wettgemacht.«
    »Das habe ich schon gehört«, meinte Cybil, und Quinn musste lachen. »Wo hattest du geparkt?«
    »Oben an der Rock Mount Lane. Damals gab es da noch nicht viele Häuser. Sie hatten gerade erst angefangen, die Gegend zu erschließen...« Er wandte sich zur Karte und zeigte auf einen Punkt. »Hier, genau hier. Bei der letzten Sieben brannten zwei der Häuser dort bis auf die Grundmauern nieder.«
    »Fox?«
    »Weit außerhalb der Stadtgrenzen, irgendwo am Bach. Dort stehen jetzt auch ein paar Häuser, aber sie gehören
nicht mehr zur Gemeinde Hollow. Ich weiß nicht, ob das eine Rolle spielt.«
    »Wir sollten sie auf jeden Fall eingeben. Versucht, euch an alles zu erinnern, was irgendwie wichtig sein könnte. Eine gewalttätige, eine traumatische oder eine sexuelle Episode. Dann stellen wir die Verbindungen her. Layla, das kannst du unheimlich gut.«
    »In Ordnung. Meinen Laden, also meinen zukünftigen Laden hat es bei jeder Sieben schwer getroffen«, sagte Layla. »Er ist ja auch dieses Mal schon beschädigt worden. Ist dort etwas passiert?«
    »Es war früher ein Trödelladen.«
    Gages Tonfall und die Tatsache, dass Cal und Fox schwiegen, sagten Cybil, dass hinter dieser Äußerung nicht nur etwas Wichtiges, sondern etwas Monumentales steckte. »Es war so ein Laden mit billigen Antiquitäten. Meine

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