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Morgenlied - Roman

Morgenlied - Roman

Titel: Morgenlied - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
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der Fosters gewesen, dort im Keller hatte er zum ersten Mal in seinem Leben mit einem Mädchen geschlafen, mit der hübschen Jenny Foster, an jenem denkwürdigen Abend, als ihre Eltern aus waren.
    Weniger als achtzehn Monate später, lange nachdem er und die hübsche Jenny sich getrennt hatten, hatte ihre Mutter das Bett angezündet, während ihr Vater schlief. Während jener Sieben hatte es zahlreiche Brände gegeben, Mr Foster hatte noch Glück gehabt. Er war aufgewacht, hatte die Flammen gelöscht und seine Frau erfolgreich daran gehindert, auch die Betten der Kinder anzuzünden.
    Dort war die Bar, wo Cal, Fox und er sich an ihrem einundzwanzigsten Geburtstag fürchterlich betrunken hatten. Ein paar Jahre zuvor war Lisa Hodges aus dieser Bar getaumelt und hatte auf alles geschossen, was sich bewegte. Sie hatte ihm eine Kugel durch den Arm gejagt, erinnerte sich Gage, und ihm dann einen Blowjob angeboten.
    Seltsame Zeiten.
    Gage blickte prüfend auf die Grafiken, aber soweit er sehen konnte, gab es keine Gegend in Hollow, in der die
paranormalen Aktivitäten sich auffällig häuften. Main Street natürlich, aber man musste auch berücksichtigen, dass es dort mehr Verkehr und mehr Menschen gab als auf den anderen Straßen im Ort. Es war eben die Hauptstraße, mit dem Marktplatz als Zentrum.
    Er konnte kein besonderes Muster erkennen. Zeitverschwendung, dachte er. Sie konnten dieses Spiel wochenlang spielen, und nichts würde sich ändern. Es bewies nur, dass fast jeder Punkt innerhalb der Stadtgrenzen einmal betroffen gewesen war.
    Der Park, der Sportplatz, die Schule, die alte Bibliothek, das Bowling-Center, Bars, Läden, Privathäuser. Wenn man sie dokumentierte, bedeutete das noch lange nicht, dass sie nicht noch einmal...
    Er trat einen Schritt zurück und visualisierte die Karte von Hawkins Hollow vor seinem geistigen Auge. Vielleicht bedeutete es ja gar nichts, aber die blöden Stecknadeln lagen andererseits schon bereit. Er ergriff die Schachtel und begann, Stecknadeln mit blauen Köpfen auf der Karte zu verteilen.
    »Was machst du da?«, wollte Cybil wissen. »Warum...«
    Er hob die Hand, um sie zum Schweigen zu bringen, damit er nicht abgelenkt wurde, während er in seiner Erinnerung kramte. Es muss noch mehr gegeben haben, dachte er. Aber sie waren natürlich auch nicht immer zusammen gewesen. Sie waren zwar enge Freunde, aber schließlich nicht an der Hüfte zusammengewachsen.
    »Diese Stellen sind doch schon markiert worden«, warf Cybil ein, als er innehielt.

    »Ja, darum geht es ja. Diese besonderen Stellen waren mehr als einmal betroffen, manche davon sogar bei jeder Sieben. Und auch dieses Mal hat es an einigen Stellen schon Vorfälle gegeben.«
    »Multiple Treffer sind nur logisch.« Quinn trat neben ihn. »Eine Stadt in der Größe von Hawkins Hollow verfügt über begrenzte Möglichkeiten. Auf der Hauptstraße ballt es sich natürlich, aber da gibt es schließlich auch mehr Aktivität, mehr Personen pro Quadratmeter.«
    »Ja. Ja. Interessant, nicht wahr?«
    »Könnte sein, wenn wir wüssten, was die blauen Stecknadelköpfe zu bedeuten haben«, erwiderte Cybil.
    »Orte, Erinnerungen, Höhepunkte, Tiefschläge. Das Bowling-Center. Als Kinder haben wir drei dort unglaublich viel Zeit verbracht. Ich wohnte im ersten Stock und arbeitete - wie Cal und Fox auch - im Center, um mir mein Taschengeld zu verdienen. Der erste gewalttätige Zwischenfall, an den wir uns erinnern können, ereignete sich im Bowling-Center an unserem zehnten Geburtstag. Und an jeder Sieben findet mindestens ein gewalttätiger Akt dort statt. Auch dieses Mal schon. Da war die Schweinerei am Valentinstag, und Twisse hat mich in die Wohnung zurückkatapultiert - Illusion oder nicht, für mich hat es sich ganz schön real angefühlt. Ich bin dort oben mehr als einmal nach Strich und Faden verprügelt worden.«
    »Gewalt zieht Gewalt an«, murmelte Cybil. »Er kehrt an Orte zurück, an denen du oder einer von euch eine gewalttätige Erfahrung gemacht hat.«
    »Nicht nur. Hier.« Er tippte auf den Stadtplan. »In
diesem Haus hier hatte ich zum ersten Mal Sex. Damals war ich fünfzehn.«
    »Frühreif«, murmelte Quinn.
    »Die Gelegenheit bot sich eben. Bei der nächsten Sieben versuchte die Dame des Hauses, es niederzubrennen, während die ganze Familie zu Hause war. Glücklicherweise ist es ihr nicht gelungen. Bei der nächsten Sieben hatte meine Jugendliebe geheiratet und war weggezogen, und der Rest der Familie war in ein größeres

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