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Morgenrötes Krieger

Morgenrötes Krieger

Titel: Morgenrötes Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. A. Foster
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Umständen sein Schiff retten.“
    Liszendir fügte hinzu: „Und so habe ich das Ende einer Legende erlebt, das Ende der Sanjirmil-Geschichte. Irgendwie bedauere ich es …, hätte mir etwas Besseres für sie gewünscht … Nun aber ist es vorbei, und wir können nach Hause zurückkehren. Nun sind wir frei.“
    „Wir sind frei – und haben die Wahl“, sagte Han ruhig.
    „Was für eine Wahl?“ fragten die beiden Mädchen im Chor.
    „Wir können nach Hause fliegen oder das erledigen, was noch zu tun bleibt.“
    „Was gäbe es hier noch zu tun?“
    „Aving. Habt ihr ihn vergessen? Ich weiß, daß Aving nicht auf jenem Schiff am Südpol war. Unmöglich! Er wäre selbst an einem Ort wie Morgenröte niemals in der Lage gewesen, unbemerkt sein eigenes Schiff aufzusuchen und wieder zu verlassen; es war größer noch als das von Hatha. Nein, nein! Der einzige Zeitpunkt, zu dem er es betreten konnte, war der, wenn Hatha fort war, nachts, wenn alle anderen wegen der strengen Jahreszeit in den Häusern blieben und nichts sehen konnten. Auch war es ihm nicht möglich, am Südpol zu leben. Aving ist als einziger nicht in den Trümmern seines eigenen Abenteuers untergegangen. Er wird eine Nachrichtenverbindung mit seinem Schiff haben, und so weiß er jetzt, daß es verschwunden ist. Sie können seine Rufe nicht beantworten; die Leitung wird schweigen, und er wird ahnen, was passiert ist. Wenn wir ihn mit zurückbringen – tot oder lebendig –, so haben wir einen Beweis. Denn er mag noch so sehr wie ein Ler aussehen, ich wette Kopf und Kragen, daß er innen anders ist. Und noch eines: Wir wissen nicht, ob er mit seinem Heimatplaneten in Funkkontakt steht. Vielleicht ruft er Hilfe herbei. Wir wissen auch nicht, wo und wie weit entfernt dieser Planet ist. Es können Hunderte von Lichtjahren sein, oder er ist gleich im nächsten Planetensystem.“
    Liszendir schaute ernst und nachdenklich. „Ja, es könnte so sein, wie du sagst. Aber was du vorhast, Han, ist gefährlicher als alles, was wir bisher gemacht haben. Bedenke doch: Wir kamen nur, um nachzuschauen – und wir wurden bis an das Ende des Universums verschleppt, wurden gejagt und besiegt. Wenn wir nun nachschauen, um einen wie diesen aufzuspüren, so droht dieselbe Gefahr. Und glaube mir: Noch einmal will ich mich nicht auf einem anderen Planeten wiederfinden. Mir steht der Sinn nach Sicherheit – und du wirst so freundlich sein, sie mir zu geben.“
    Auch Usteyin war dagegen. „Ich stimme Liszendir zu. Mehr noch. Wer soll das tun? Wer soll diese Kreatur fangen oder gar töten? Wir sind nur zu dritt; ihr zwei seid Kämpfer, das weiß ich – ich aber nicht, auch wenn ich einen von ihnen getötet habe.“
    „Ich sage nicht, daß wir wie Blinde dorthin fliegen sollen. Aber wenigstens sollten wir einen Blick riskieren. Wir wissen, daß er kein Schiff hat, und sicherlich ist er auch nicht im Besitz von Waffen, um uns schaden zu können. Wir würden schon vorher die Energiequelle orten – falls es eine gibt. Und sollte er fort sein, so brauchen wir nicht bis an unser Lebensende nach ihm zu suchen. Aber hierlassen mag ich ihn nicht.“
    Liszendir ging an Han vorbei und programmierte von sich aus den Kurs. „Nun gut, ich sehe ein, daß du recht hast. Ich will ebenfalls nicht, daß er noch länger frei herumläuft.“
    Usteyin schaute sie beide an. „Mir gefällt das ganz und gar nicht; aber ich weiß nicht, wie ich euch hindern soll. Auch sehe ich keine Möglichkeit, von diesem Schiff herunterzukommen. Ich bin keineswegs tapfer. Ich fürchte mich vor Wesen, die andere so mißbrauchen können.“
    „Nicht tapfer? Ich glaube, das stimmt nicht ganz, Usteyin. Und wenn, so mußt du es schleunigst werden. Denn wenn einer von uns diese Burg betritt, so mit Sicherheit wir beide. Einer, der das Schiff fliegen kann, muß hierbleiben – und das ist nun mal Liszendir.“
     
    In kürzester Zeit näherten sie sich Avings Burg von Süden her. Als sie die Stadt Leilas überflogen, hielten Han und Liszendir Ausschau nach irgendwelchen Lebenszeichen. Aber nichts war zu sehen, nichts rührte sich, Leilas lag begraben unter dem Schnee. Kurz darauf waren sie über dem höchsten Punkt des nördlichen Beckenrandes und verlangsamten ihre Geschwindigkeit bei sinkender Flughöhe. Sie überfolgen die Burg, schauten, ob sich unten etwas rührte. Aber alles war ruhig. Im Zwielicht des Nordwinters lag sie leer und düster da. Sie war verlassen.
    Während Han und Liszendir die Burg und das

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