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Morgenroetes Krieger

Morgenroetes Krieger

Titel: Morgenroetes Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Anthony Foster
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den alten Zeiten …, aber die Dinge, die wir machten, kamen außer Gebrauch, wir hatten keine Arbeit, keinen Ort zum Leben. So schafften wir etwas für uns selbst. Ich nenne es euch gegenüber einen Geschichtensammler, einem Zlat gegenüber würde ich es als ‚das letzte Geschenk’ bezeichnen. Wir machten ursprünglich große, wie dieses hier auf dem Schiff. Wir hatten keine Energie, nur diejenige des Geistes, und auch keine Maschinen, außer den Händen.“
    Sie lächelte selbstvergessen. „Ich war daran gewohnt zu glauben, daß all diese Dinge ein Schein sind. Aber jetzt? Vielleicht sahen wir schon immer durch Zeit und Raum – bis hin zum Längstvergangenen oder zum Kommenden. Wie die Geschichte von Koren und Jolise; erinnert ihr euch? – Sie ist vielleicht wirklich, real, i r gendwo, irgendwann. Ich weiß es nicht. Ich will nicht wissen, ob sie wirklich ist oder nicht, denn so wie dort, kann man schöne oder aber auch häßliche und böse Di n ge sehen.“
    Han fragte sie: „Könnte ich lernen, ihn zu benutzen?“
    Sie überlegte einen Moment lang und entgegnete: „Nein, ich glaube nicht. Das, was du bist, dein Wesen, deine Art, ist nicht der Grund. Aber du bist schon zu alt, du kennst zu viele Wörter. Man muß damit anfangen, bevor man zu sehr auf Wörter festgelegt ist. Sehr früh. In jungen Jahren, wenn man noch kaum laufen kann. Und sie – die Ler? Niemals. Sie haben nicht den Geist dafür – sie können sich nicht gehenlassen. Du änderst mich auf dein eigenes Leben hin, wie du es mir schon sagtest und zeigtest, und indem ich lerne und begreife, werde ich dies hier verlieren. Nach ein paar Jahren werde ich nicht mehr in der Lage sein, ihn zu benutzen – er wird nur noch ein Drahtgeflecht sein. Sei nicht traurig! Ich will es so, a n dernfalls wäre ich nicht mit dir mitgekommen. Seit ich bei dir bin, brauche ich keine Geschichten mehr, denn ich lebe und erlebe eine, die weit mehr ist als alle, die man hierin sehen kann.“
    Sie blickte hinüber zu Hatha. „Bei ihnen hatten wir Zeit, eine Zeit, die wir eine Illusion nannten. Es mußte so sein, um die Geschichtensammler überhaupt benutzen zu können. Zeitlosigkeit – oder es klappt nicht. Dies ist ein weiterer Grund, warum du ihn nicht benutzen kannst. Du, Han, glaubst, daß alles miteinander verbunden ist, daß das eine aus dem anderen hervorgeht. Sie – Liszendir – glaubt, daß die Dinge in sich selber ruhen. Beides ist falsch.“
    Han fiel aus allen Wolken. Dieses Mädchen hier, das noch vor wenigen Wochen ein Haustier war, diskutierte nun in aller Seelenruhe das Problem des Raum-Zeit-Kontinuums und verwarf es in der Sprache einer Ach t jährigen.
    „Ich bin anderer Meinung und werde diese auch nicht ändern“, sagte Liszendir. „Sie meint, daß die Kausalität eine Illusion der Zeit sei, die freie Wahl eine Illusion der Unwissenheit und die Zeit selber eine Illusion der … äh … Ausdehnung ist vielleicht das beste Wort.“
    „Ja, ja, du verstehst!“ rief sie aus. „Genauso ist es. Sie bewegt sich nicht. Mir fehlen die Worte. Wir bewegen uns hier drinnen, in unserem Geiste.“
    „Von mir aus könnt ihr dieser Zukunftsdeuterin und Hellseherin soviel glauben wie ihr wollt“, spottete Hatha. „Ich jedenfalls habe sie immer gescheucht, sobald sie sich im Lager herumgedrückt haben. Alles Blödsinn! Sie ist ein Klesh. Sie weiß nichts.“
    Das Mädchen drehte sich zu ihm um und fuhr ihn mit einer Stimme voller Gift und Galle an: „Nur weil ich j e nes weiß, das du in deinem Stumpfsinn als ein Nichts bezeichnest, weil ich dies hier benutzen kann und all de i ne Ränke und Pläne durchschaue! Ein höheres Volk, das sich Haustiere hält. Wie töricht! Deine Haustiere stehen höher als du, Haustierhalter! Und das, was du zu wissen glaubst, ist ein Nichts, bloßer Plunder, Bruchstücke, Scherben eines Glases, das nie ein Ganzes ist, mit dem du niemals Wasser schöpfen kannst. Es hat nichts mit Magie zu tun, nichts mit Hellseherei oder Prophetic Es ist nur ein Mittel, das mir hilft zu sehen … das, was ist; das, was war, und das, was sein wird. Willst du wissen, was ich noch gesehen habe? Daß du den Sonnenaufgang über Morgenröte nicht mehr erleben wirst – das war’s, was ich gesehen habe.“
    Hatha wich zurück, ganz im Gegensatz zu dem, was er gerade gesagt hatte. „Bleibe mir vom Leib, Zlat-Hexe!“
    „Ich tue dir nichts! Du wirst es selber tun!“ Sie war ärgerlich und trotz ihrer geringen Körpergröße und dem

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