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Morgens 15.30 in Deutschland

Morgens 15.30 in Deutschland

Titel: Morgens 15.30 in Deutschland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Werker
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ausgewachsenen Hirsch plattgemacht – und nachher durfte er das Geweih als Trophäe behalten! Da war ich echt ein bisschen neidisch. Gut, andererseits, wenn du bei mir zu Hause reinkommst: die Gehhilfe über dem Kamin ist auch ganz nett! Nein, Quatsch! Bei mir hängt natürlich nicht wirklich ’ne Gehhilfe über dem Kamin! Hallo?! Ich hab ja gar keinen Kamin. Nein – die Gehhilfe hängt über dem Bett.

Studentenleben XXL
Wochenende
Gehen in der Uni nach einer Woche voller Hektik, Kaffeemissbrauch und Kopierstress am Donnerstag pünktlich um 13:30 Uhr die Lichter aus, strömen erleichterte Studenten scharenweise ins wohlverdiente Wochenende. Aber: Jetzt beginnt der Stress erst recht! Ein gelungenes Wochenende ist leichter gesagt als geplant: Ob Festival, WLAN-Party oder Rotkehlchenschießen im Vogelpark – was du dir vorstellen kannst, das kannst du auch tun: Free your mind and the rest will follow! Also, hau die Hacken in den Teer und gib Gas! Die einen gehen auf das Konzert des Jahres, die anderen zu Xavier Naidoo. Die einen machen was los, die anderen veranstalten einen SingStar-Abend. Die einen feiern, die anderen studieren in Siegen ...
Selbst in Zeiten, in denen unkontrolliertes Umherzappeln nicht mehr ADS heißt, sondern Wii Sports, sich die Brettspielfolter „Die Siedler von Catan“ unverändert großer Beliebtheit erfreut und wir mittlerweile gespannt auf die garantiert unvorhersehbare Wende am Ende von „Saw 12“ warten, bleibt die Wochenendaktivität Nummer eins immer noch: die Party! Die Fete! Die Obi-Baumarkt-Eröffnung! Das beidhändige Reißen in der Halbliterklasse!
Wie sonst auch in seinem exzessiven Leben neigt der Student beim Feiern dazu, ein wenig von der Norm abzuweichen. „Angemessene Kleidung“ heißt da für viele: Nicht nackig! – zumindest nicht anfangs, also nicht vor Mitternacht! Ich hab schon Kommilitonen gesehen, die, getreu dem Motto „Wir kommen, wie wir sind“, in Chucks, Kapuzenmantel und Trekkingrucksack aufschlagen, und sich ernsthaft wundern, warum sie die Securitykräfte beim Galadiner der Schweizer Botschaft nicht gleich durchwinken!
Trotzdem gibt es in der Regel ein heilloses Überangebot an Partyspaß, es steht also nicht so sehr die Frage im Vordergrund, komm ich rein oder nicht? Sondern vielmehr:
Wo
gehen wir überhaupt zuerst rein, und wohin dann danach? Okay, ich gebe zu, in Siegen ist das nicht wirklich so! Ich hab allerdings schon Freunde in der Zivilisation besucht, und da multipliziert sich die Zahl der denkbaren Partys blitzschnell ins Unendliche mit der Anzahl der Leute, die du in die Abendplanung mit einbeziehst! Im Handumdrehen siehst du dich da kaum zu beantwortenden Endlos-Fragen ausgeliefert:
„Sollen wir zuerst ins ‚Dock12‘, ins ‚LevelOne‘ oder ins ‚MP3‘? Gehen wir nachher ins ‚In‘ weiter, oder bleiben wir so lange im, äh, wo wir dann halt grade sind, bis Stefan und Sarah vom ‚Siedler-Abend‘ zu uns stoßen? Das dürfte so gegen drei Uhr sein – wenn’s schnell geht! Oder trinken wir erst mal gemütlich bei Silke? Aber die versteht sich grade nicht so mit Sonja wegen Stefan, der ja in letzter Zeit eher Sarah ganz gut findet – zumindest solange sie ihm die drei Holz brav gegen ein Lehm tauscht! Sonja würde ja gerne ins ‚LevelOne‘, weiß aber noch nicht genau, weil sie Montag Klausur schreibt, deshalb telefoniert sie jetzt erst mal mit Katha, wo die hingeht. Bettina, die 1,90-Meter-Hostess, könnte uns eventuell ins ‚Cookies‘ reinbringen, allerdings ist da heute Limboabend, und da hätte sie ja dann selber genau nix von ... Was für Musik läuft heute eigentlich im ‚Dock12‘? Wenn da wieder dieser experimentelle Minimalpunk-Quatsch aufgelegt wird, ist das ‚Dock12‘ für mich persönlich raus! Stefan, der alte Siedler, findet den kranken Scheiß vermutlich ganz geil! Was ist überhaupt mit Hotte und Kante, sind die wieder am Start, oder ziehen die ihr Experiment ‚zwei Wochen ohne Alkohol‘ wirklich durch? Wir könnten natürlich auch die ganze Zeit im ‚MP3‘ bleiben, oder wir gehen ins ‚3001‘, ins ‚Heaven‘, ins ‚Hell‘ oder versacken alle Mann in ‚Lena’s Bierrampe‘! Bettina hat gesagt, nach dem Schwangerschaftstest, der zum Glück negativ war, geht sie auf gar keinen Fall noch mal ins ‚Hell‘, Silke geht mit Sonja generell nirgendwohin, keine Ahnung, was mit Katha ist ... ja, was machen wir denn jetzt???“
Viele antworten da reflexartig: „Ach, wisst ihr wat, ich muss heut Abend gar

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