Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Morland 01 - Die Rückkehr der Eskatay

Titel: Morland 01 - Die Rückkehr der Eskatay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Schwindt
Vom Netzwerk:
Nerta verächtlich. »Wieso muss ich immer an einen Hai denken, wenn ich ihn sehe?«
    »Tun Sie das wirklich?«, fragte Magnusson. »Dann weiß er ja, was Sie von ihm halten.«
    »Professor, wäre das nicht eine lohnenswerte Aufgabe für Sie? Ein Gerät zu entwickeln, das Swanns Gabe neutralisiert?«
    Doch Strashok ging nicht auf die Frage ein. »Was ist mit dem Gist?«
    Ja, dachte York. Was war mit dem Gist? Sein Herz klopfte heftig. Er spürte, dass sein Schicksal eng mit dem dieses Hakon Tarkovski verbunden war.
    »Hakon Tarkovski ist der Sohn einer Irina Koroljowa. Den Namen brauchen Sie sich nicht zu merken. Er ist mit Sicherheit falsch. Irina Koroljowa ist in der Nähe von Morvangar zum Zirkus Tarkovski gestoßen, um dort ihr Kind zur Welt zu bringen.«
    »In der Nähe von Morvangar?«, sagte Strashok. »Das ist interessant.«
    York kam wieder die Karte in den Sinn. In der Nähe der Bahnlinie von Morvangar nach Horvik lag die Station ii. Was sich dort nahe dem Polarkreis verbarg, wusste er nochimmer nicht, aber es musste etwas mit einer Blume zu tun haben. Einer Blume, die den Richter getötet hatte.
    »Als sie Hakon zur Welt brachte, ist sie verschwunden, ohne eine Spur zu hinterlassen«, sagte Magnusson.
    »Na, wenigstens haben wir endlich den Beweis dafür, dass es die Gist gibt«, sagte Norwin.
    »Und dass sie sich fortpflanzen«, ergänzte Strashok, als wäre dies von einer besonderen Wichtigkeit. »Werden Sie mir den Jungen übergeben?«
    »Nein«, sagte Magnusson.
    Strashok setzte sich mit einem Ruck auf. »Warum nicht?« »Nun, weil ich glaube, dass der Bursche uns den Weg zu den anderen Gist zeigen kann.«
    »Sie haben uns noch immer nicht gesagt, welche Gabe dieser Hakon hat«, sagte Nerta.
    »Er hat dasselbe Schlüsseltalent wie Swann. Hakon Tarkovski kann Gedanken lesen. Und er kann Menschen manipulieren«, sagte Magnusson.
    »Mit Verlaub, das können Sie auch«, sagte Norwin, aber er lachte nicht dabei. Was wie ein Witz klang, schien der Innenminister ernst zu meinen.
    »Danke für dieses Kompliment«, sagte Magnusson und verneigte sich leicht in die Richtung seines Vorgesetzten. »Aber meine Künste werden von denen eines Hakon Tarkovski weit in den Schatten gestellt. Wissen Sie, ich muss meinen nicht unerheblichen Charme spielen lassen, um etwas zu erreichen. Dabei vermische ich meistens eine kleine Wahrheit mit einer großen Lüge. So erringe ich das Vertrauen meines Gegenübers.«
    »Danke für die Aufklärung«, sagte Nerta trocken. »Das nächste Mal, wenn Sie mich um einen Gefallen bitten, weiß ich Bescheid.«
    Magnusson legte freundlich eine Hand auf den Arm des Generals. »Sie wissen doch, dass wir keine Geheimnisse voreinander haben. Wir sind alle Teil eines großen Kollektivs.«
    »Aber nur, wenn wir einen guten Tag haben«, sagte Egmont fröhlich. Sein Grinsen erstarb, als er sah, dass niemand mit ihm lachte. Nur Magnusson sprang dem Privatsekretär bei.
    »Das stimmt allerdings. Das Kollektiv verursacht Kopfschmerzen, nicht wahr? Deswegen nutzen wir diese Fähigkeit so gut wie kaum. Ich denke, wir sollten sie trainieren, alleine schon um Swann zu kontrollieren.«
    »Der Gist«, sagte Norwin, um wieder auf das alte Thema zurückzukommen.
    »Richtig. Also, wir wissen nicht, wie viele Gist es noch gibt. Auch wenn sie magische Fähigkeiten haben, sind sie nicht Teil des Kollektivs. Deswegen können wir sie auch nicht auf diesem Weg aufspüren.«
    »Das ist uns allen schon bekannt«, sagte Nerta ungeduldig.
    »Nein, das ist es nicht«, sagte Strashok. »Bis jetzt hatten wir es noch nie mit einem Gist zu tun. Wir alle haben gedacht, dass sie den Krieg nicht überlebt hatten. Deswegen konnten wir diese Hypothese nicht überprüfen.«
    »Nun, wie dem auch sei, ich habe heute Chefinspektor Hagen Lennart zu Hakon ins Staatsgefängnis geschickt, um dem Jungen ein Angebot zu unterbreiten.«
    »Ein Angebot, das er vermutlich nicht ausschlagen kann«,ergänzte Norwin und schenkte sich noch etwas von dem Schaumwein ein.
    York spürte, wie es in seinem linken Unterschenkel zog. Er wusste nicht, wie lange er schon in diesem Versteck ausharrte, aber es fühlte sich an, als hätte er Stunden in dem engen Kabuff zugebracht. Vorsichtig versuchte er, sein Gewicht auf das andere Bein zu verlagern, und stieß unwillkürlich einen leisen Schrei aus, als sich ein stechender Schmerz in die Wade bohrte. York hatte noch nicht einmal Zeit, in Panik zu geraten, als plötzlich vor ihm die Bücherwand eingerissen

Weitere Kostenlose Bücher