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Morland 01 - Die Rückkehr der Eskatay

Titel: Morland 01 - Die Rückkehr der Eskatay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Schwindt
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etwas geschieht. Wir müssen handeln und versuchen, den Eskatay immer um einen Schritt voraus zu sein.«
    Eliasson schien noch immer nicht überzeugt zu sein, nickte aber. »Also gut. Alles ist besser, als hier herumzusitzen.«
    »Dann heize ich den Wagen vor«, sagte Solrun. »Zum Glück habe ich noch nicht ausgepackt.«
    »Wir werden mit dem Automobil nicht weit kommen«, sagte York. »In den Bergen gibt es keine Straßen, die wir benutzen könnten. Aber nicht weit von Station ii führt eine Bahntrasse nach Norden.«
    »Was ist dann unser erstes Ziel?«, fragte Tess. »Morvangar«, sagte York. »Das ist auch die Stadt, in der ich geboren wurde und in der meine Mutter gelebt hat.«
     
    ***

»Silvetta? Silvetta, wach auf«, flüsterte Lennart und rüttelte seine Frau sanft an der Schulter. Mit einem Schlag war sie hellwach.
    »Was ist los?«, fragte sie. »Bist du im Ministerium gewesen?«
    »Ja, und im Staatsgefängnis. Die Dinge sind schlimmer, als wir befürchtet haben. Viel schlimmer.«
    Silvetta setzte sich auf und zog sich eine dünne Strickjacke über. »Was ist geschehen?«
    »Wir befinden uns am Vorabend eines Krieges«, flüsterte Lennart.
    »Oh mein Gott, wird Morland angegriffen?«
    »Nein, die Grenzen sind unverletzt. Der Feind sitzt im Inneren und hat die Schalthebel der Macht besetzt. Der Ausnahmezustand war erst der Anfang. Wir müssen weg.«
    »Wann?«, fragte sie erschrocken.
    »Jetzt. Auf der Stelle«, sagte Hakon.
    Silvetta erschrak, als der Junge ins Licht der Petroleumlampe trat, die Lennart in der Hand hielt.
    »Wer ist das ?«, fragte sie, dann erkannte sie ihn. »Du bist der Junge aus dem Zirkus! Warum ist er hier, Lennart? Warum hast du ihn zu uns nach Hause gebracht?«
    »Scht«, machte Lennart. »Beruhige dich.«
    »Ich will mich nicht beruhigen! Du weckst mich mitten in der Nacht und erzählst von einem Krieg, der bald losbrechen wird«, rief sie völlig außer sich vor Erregung. »Ich will das nicht hören! Du hättest niemals das Angebot von diesem Magnusson annehmen sollen.«
    »Das hätte nichts geändert.«
    »Ich will von den Dingen, die du siehst, nichts wissen. Das ist nicht meine Welt!«
    »Doch, das ist sie immer schon gewesen«, widersprach Lennart. »Nur weil du die Augen vor ihr verschließt, heißt es nicht, dass sie nicht existiert. Irgendwann werden sie auch an deine Tür klopfen und dich abholen, dich und die Kinder. Wenn das geschieht, möchte ich, dass ihr nicht mehr hier seid. Wir sind nicht mehr sicher.«
    »Nein.« Sie schüttelte den Kopf. »Nein, nein, nein! Ich will einfach nur ein ganz normales Familienleben führen, ist das denn zu viel verlangt?«
    »Silvetta, wir können nicht die ganze Nacht darüber diskutieren, wie die Welt sein könnte, wenn alle unser Wünsche in Erfüllung gingen. Wir müssen die Kinder wecken und von hier verschwinden.«
    Silvetta schüttelte jetzt energischer den Kopf. »Ich will das nicht, hörst du?«
    Lennart drehte sich zu Hakon um. »Zeig ihr, was du mir gezeigt hast.«
    »Ich weiß nicht, ob das eine gute Idee wäre«, sagte Hakon unbehaglich.
    »Mich hast du auch überzeugen können.«
    »Ja, aber Sie sind anders. Ihre Frau könnte daran zerbrechen.«
    »Silvetta! Bitte, du musst ...«
    »Ich komme nicht mit«, sagte sie störrisch und wischte sich mit einem zusammengeknüllten Taschentuch, das sie aus der Tasche ihrer Bettjacke gezogen hatte, die Tränen aus den Augen. »Und die Kinder bleiben auch hier.«
    Lennart holte tief Luft. »Hakon, bitte.«
    »Wirklich, ich weiß nicht, ob wir das tun sollten.« »Tu es!«
    Hakon streckte seine Hand aus, aber Silvetta wich ängstlich zurück. »Geh weg«, sagte sie. »Fass mich nicht an.«
    Hakon wandte sich verzweifelt zu Lennart um. »Es ist sinnlos! Sie tun Ihrer Frau damit keinen Gefallen.«
    Lennart war jetzt wütend. Er packte seine Frau und hielt sie fest. Sie begann zu schreien.
    »Schnell, bevor die Kinder wach werden.«
    Hakon ergriff Silvettas Arm und schloss die Augen. Hagen Lennarts Frau zappelte energisch und gab einen schrecklichen, gurgelnden Laut von sich. Dann wurde sie still. Ihre Augen waren in eine imaginäre Ferne gerichtet. Vorsichtig ließ Lennart sie los.
    »Silvetta?«
    »Ja?«, sagte sie träge, ohne ihren Mann anzuschauen. »Silvetta, ist alles in Ordnung?«
    »Ja.«
    »Verstehst du jetzt, was ich meine?«
    »Ja.« Ihr Blick verlor sich noch immer in der Dunkelheit des Schlafzimmers.
    Hakon sah sie bestürzt an. »Was haben wir getan? Sie steht unter einem

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