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Morland 01 - Die Rückkehr der Eskatay

Titel: Morland 01 - Die Rückkehr der Eskatay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Schwindt
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und die Mädchen fragte die Frau: »Was möchten Sie trinken?«
    »Tee und Milch wären hervorragend.«
    »Gut. Zu Essen gibt es frisches Brot, Butter, Honig, Schinken und selbst gemachte Marmelade.«
    Die Frau wischte sich die Hände an der Schürze ab und ging wieder ins Haus. »Dann nehmen Sie schon einmal Platz. Ich bin gleich bei Ihnen.«
    Maura und Melina suchten sich eine Eckbank aus. Silvetta setzte sich zu ihnen, während Lennart und Hakon auf den Stühlen Platz nahmen.
    Die Gaststätte bestand aus einer großen Schankstube, die so sauber schien, als könne man vom Boden essen. DieWände waren holzvertäfelt und unter der Decke hingen die Geweihe erlegter Tiere. Durch die geöffneten Fenster wehte eine sanfte Brise, sodass sich die rot karierten Vorhänge leicht bewegten.
    Es war die perfekte Illusion eines Familienurlaubs, nur dass Hakon sichtlich fremd auf einem Stuhl saß und Silvetta Lennart noch immer keines Blickes würdigte. Nur die beiden Mädchen hatten den Spaß ihres Lebens und rutschten aufgeregt auf ihren Plätzen herum.
    Eine Viertelstunde später erschien die Gastwirtin. Sie hatte sich ein sauberes Kleid angezogen und balancierte auf einem riesigen Tablett eine Kanne Tee, einen Krug Milch sowie den Rest des Frühstücks.
    »Guten Appetit«, sagte sie, als der Tisch gedeckt war. »Wenn Sie noch etwas brauchen, rufen Sie einfach.« Sie wandte sich zum Gehen.
    »Eine Frage hätte ich tatsächlich. Wissen Sie, wo ich hier in der Nähe eine Straßenkarte kaufen kann?«
    Die Frau schaute ihn an, als hätte er Erdbeeren im Winter bestellt. »Eine Karte? Kaufen? Hier?« Sie schüttelte den Kopf. »Hier gibt es kein Geschäft, das so etwas führt. Da müssten Sie schon nach Lorick fahren.«
    Lennart schüttelte den Kopf. »Da kommen wir gerade erst her. Und wir müssen in die andere Richtung.«
    »So, so, aus Lorick kommen Sie. Und sie möchten die Vaftruden überqueren? Mit Ihrem komischen Vehikel?«
    »Das ist kein komisches Vehikel«, sagte Maura hochnäsig. »Das ist ein Automobil.«
    »So ?«, sagte die Frau und konnte ein Schmunzeln nurschwer unterdrücken. »Ich weiß aber nicht, ob euer Automobil es die Passstraße hinaufschafft.«
    »Bestimmt«, meldete sich nun Melina zu Wort. »Wir haben nämlich einen ... « Sie hielt inne und Maura flüsterte ihr etwas ins Ohr. »Wir haben nämlich einen Kotzweg, jawohl.«
    Maura gluckste und hielt sich die Hand vor den Mund, damit sie nicht laut losprusten musste. Melina trat ihr unter dem Tisch gegen das Bein. »Blöde Kuh.«
    »Es gibt drei Pässe über die Vaftruden, und nur einer ist so breit, dass Ihr Automobil dort durchkommt«, sagte die Gastwirtin. »Ganz ehrlich? Ich an Ihrer Stelle würde Ihren ...«
    »Coswig«, sagte Silvetta und sah Maura streng an.
    »Ihren Coswig irgendwo stehen lassen und mit dem Zug fahren. Wo wollen Sie denn hin?«
    »Nach Morvangar.«
    »Nach Morvangar? Du liebes Lieschen. Das schaffen Sie niemals. Ganz im Ernst, fahren Sie ein Stück zurück, bis Sie zu einer Kreuzung gelangen. Von da aus sind es nur noch zwanzig Meilen nach Tallwick. Dort gibt es einen Bahnhof.«
    Lennart schaute Hakon an, der ihm zunickte. »Ich glaube, das ist eine gute Idee.« Vor allen Dingen, weil wir mit Ihrem »Kotzweg« auffallen wie ein bunter Hund.
    »Gut. Wie lange dauert die Reise mit dem Zug?« »Nach Morvangar? Knapp anderthalb Tage.«
    »Könnten wir uns bei Ihnen mit Proviant eindecken?«, fragte Hakon.
    »Das wollte ich gerade sagen: Im Zug werden Sie nichts zu essen bekommen. Nur an den Bahnhöfen, an denen Sie halten,gibt es einige Imbisse. Aber die sind teuer. Bei mir fahren Sie da besser.«
    »Dann hätten wir gerne Proviant für drei Tage.« Die Frau lächelte. »Wird gemacht.«
    Nach dem Frühstück machten sie sich auf den Weg nach Tallwick. Maura und Melina waren allerbester Laune. Den Schock der Nacht hatten sie überwunden. Was zählte, war der unverhofft schulfreie Tag, der sogar noch mit einem Ausflug garniert wurde.
    Silvetta sprach noch immer kein Wort mit Lennart.
    Es fällt Ihrer Frau noch immer schwer, sich in der für sie neuen Welt zurechtzufinden. Ihr Standpunkt hat sich so drastisch verschoben, dass sie nicht weiß, wohin sie sich wenden soll. Sie kommen dafür nicht infrage. Von Ihnen fühlt sie sich verraten. Lassen Sie Ihr Zeit. Drängen Sie sie nicht, dann wird sie zu Ihnen zurückkommen.
    Lennart runzelte die Stirn. Es war schon ungewöhnlich, die Stimme eines fünfzehnjährigen Jungen in seinem Kopf zu

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