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Morland 01 - Die Rückkehr der Eskatay

Titel: Morland 01 - Die Rückkehr der Eskatay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Schwindt
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quittieren.
    Als die Sonne aufging, hatte er seinen Entschluss gefasst. Ohne geschlafen zu haben, machte er sich auf den Weg ins Innenministerium.
    Es war halb sechs und die Stadt erwachte langsam. Die ersten Verkaufsstände hatten geöffnet und boten neben Tee und frischen Brötchen auch die neueste Ausgabe der Tageszeitungen an. Alle hatten sie nur ein Thema: die Tote auf dem Schrottplatz. Lennart verkniff es sich, eines der Blätter zu kaufen, obwohl sein Bild auf den Titelseiten prangte.
    Hastig lief er die Treppe zum Eingang des Ministeriums hinauf, lochte seine Karte an der Stechuhr und machte sich eilig auf den Weg in sein Büro. Niemand begegnete ihm. Auch der Pförtner hatte nicht von seiner Zeitung aufgeblickt, aber es war sicher nur eine Frage der Zeit, bis die ersten Kollegen ihn auf die Ereignisse des gestrigen Tages ansprechen würden.
    Er wollte die Tür zu seinem Arbeitszimmer aufschließen, doch sie war nur angelehnt. Vorsichtig stieß er sie auf undblieb wie versteinert stehen. Der Raum war leer. Sein Schreibtisch war wie der Aktenschrank ausgeräumt, die Blumen auf der Fensterbank fort. Nichts deutete mehr darauf hin, dass er hier noch vor zwölf Stunden gearbeitet hatte.
    Er trat ein und berührte mit seinem Schuh einen Zettel, der auf dem Boden lag. Gebäude VI, Raum 313 hatte jemand in krakeligen Buchstaben geschrieben. Lennart hob das Papier auf, knüllte es zusammen und warf es in den Papierkorb. Im dritten Stock von Gebäude VI befand sich das Dezernat für Kapitalverbrechen. Irgendjemand hatte Lennarts Umzug in die Hand genommen, und er ahnte, dass es ganz bestimmt nicht Elverum gewesen war.
    Gebäude VI unterschied sich in keiner Weise von dem Trakt, in dem er all die Jahre Betrugsfälle untersucht hatte. Der Geruch nach staubigen Akten und Bohnerwachs war der Gleiche und die Türen hatten den gleichen Anstrich. Als er das Schild mit der Nummer 313 sah, trat er ein.
    Wer immer seine Sachen herübergeschafft hatte, er hatte sich Mühe gegeben. Alles stand an seinem Platz, selbst die Blumen auf der Fensterbank. Der Aktenschrank war natürlich leer.
    Lennart schaute sich um, als befände er sich in einem schlechten Traum. Er wusste nicht, wie lange er so in Mantel und Hut herumgestanden hatte, die Aktentasche in der Hand, als er hinter sich im Korridor Schritte hörte.
    Oberinspektor Elverum nickte Lennart knapp zu, als sei gestern nichts vorgefallen, und schloss die Tür zu seinem Büro auf. Es lag direkt neben Lennarts Zimmer und hatte die Nummer 312. Erst jetzt bemerkte er, dass es zwischen beidenRäumen eine Verbindung gab. Lennart klopfte an den Türrahmen.
    »Kann ich Sie einen Moment sprechen, Oberinspektor?«
    »Natürlich«, antwortete Elverum. Ohne Lennart anzuschauen, deutete er auf einen Besucherstuhl, doch Lennart zog es vor, stehen zu bleiben.
    »Es tut mir leid, was gestern vorgefallen ist. Ich werde noch heute meine Kündigung einreichen.«
    Elverum, der gerade dabei war, die Jalousien hochzuziehen, hielt in der Bewegung inne und musterte sein Gegenüber nun eindringlich. Er seufzte. »Jetzt setzen Sie sich erst einmal. Möchten Sie einen Tee ?«
    Lennart schüttelte den Kopf, nahm aber trotzdem Platz. »Wer hat Sie zum Chefinspektor ernannt?«, fragte Elverum. Er setzte sich hinter seinen Schreibtisch und holte aus einer speckigen Ledertasche eine Thermoskanne. »Staatssekretär Magnusson.«
    »Oh«, entgegnete Elverum und füllte einen Becher. »Sicher, dass Sie keinen Tee wollen? Wissen Sie, wer Anders Magnusson ist? Abgesehen davon, dass er das Amt des Staatsministers bekleidet.«
    »Nein. Ehrlich gesagt habe ich bis gestern noch nicht einmal seinen Namen gekannt.«
    »Er leitet die Abteilung für Innere Sicherheit.«
    Lennart machte ein überraschtes Gesicht. »Den Geheimdienst? Sie glauben, er hat mich als Agent rekrutiert?«
    »Er ist nach Präsident Begarell und Innenminister Norwin der drittmächtigste Mann im Staat«, sagte Elverum, statt ihm auf seine Fragen zu antworten.
    »Was sollte er von mir wollen?«, fragte Lennart verständnislos. »Für einen Mann in seiner Stellung bin ich kaum von Nutzen.«
    »Täuschen Sie sich nicht. Er hat Sie nicht umsonst erst zum Chefinspektor gemacht und dann auf diesen Fall angesetzt.«
    »Egal, was er vorhat, er wird sich jemand anderen suchen müssen. Ich steige aus.« Lennart erhob sich.
    »Ich kann Sie verstehen«, sagte Elverum. »Aber Sie werden nicht aussteigen können. Magnusson wird es nicht zulassen.«
    Lennart zuckte mit

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