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Morland 01 - Die Rückkehr der Eskatay

Titel: Morland 01 - Die Rückkehr der Eskatay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Schwindt
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Erstarrung erwacht war, kam Begarell mit ausgestreckter Hand auf ihn zu. »Sie sind also die neue Geheimwaffe der Abteilung für Kapitalverbrechen! Magnusson hat wahre Wunderdinge von Ihnen berichtet!«
    Lennart wusste erst nicht, was er mit der dargebotenen Hand anfangen sollte, bis er sie schließlich ergriff. Er war überrascht, wie groß sie war; sie fühlte sich hart und schwielig wie die eines Schwerarbeiters an.
    »Guten Tag, Herr Präsident«, sagte er mit einem nervösen Zittern in der Stimme. Normalerweise ließ sich Lennart nicht so leicht von anderen Menschen beeindrucken, aber wann stand man dem Präsidenten von Morland schon einmal leibhaftig gegenüber?
    »Sind Sie im Fall des Serienmörders schon weitergekommen?«, fragte Begarell.
    Lennart schaute Hilfe suchend zu Magnusson, der ihm aufmunternd zunickte.
    »Wir haben eine erste Spur«, sagte er bedacht.
    »Wirklich?«, fragte Begarell begeistert. »Haben Sie vielleichteinen Moment Zeit? Dann können Sie mir alles berichten.«
    Wieder schaute Lennart zu Magnusson, der ihm jetzt verschwörerisch zuzwinkerte. »Kramfors, schauen Sie doch bitte mal, ob das Kaminzimmer frei ist«, sagte der Staatssekretär. Der Soldat salutierte, machte auf dem Absatz kehrt und marschierte davon.
    »Wie haben Sie sich denn in der neuen Abteilung eingelebt?«, wandte sich Magnusson jetzt Lennart zu. »Ich weiß, dass dieser Elverum ein harter Hund ist, und ich möchte wetten, dass er es Ihnen nicht leicht macht.«
    »Wir sind zwar noch immer keine Freunde, aber wir kommen gut miteinander aus«, sagte Lennart vorsichtig, der sich fragte, worauf dieses Gespräch hinauslaufen würde. »Die Rivalität behindert die Ermittlung jedenfalls nicht.«
    Magnusson gab ihm einen anerkennenden Klaps auf die Schulter. »Sehr gut. Genauso habe ich mir das gedacht. Ich glaube, außer Ihnen hätte das niemand zustande gebracht.«
    Der Soldat meldete, dass das Kaminzimmer frei sei.
    »Sie sind der Hausherr«, sagte der Präsident und ließ Norwin mit einer einladenden Geste den Vortritt.
    Das Kaminzimmer war ein gemütlicher, kostbar eingerichteter Raum. Um einen niedrigen Tisch standen große lederbezogene Sessel und ein Sofa, auf dem vier Männer vom Kaliber Magnussons bequem Platz fanden. Begarell ließ sich mit behaglichem Seufzen in einen der Fauteuils fallen und schlug die Beine übereinander. Erstaunt nahm Lennart zur Kenntnis, dass die Schuhe, die er trug, abgewetzt waren, eine der Sohlen hatte sogar ein Loch.
    Lennart setzte sich neben Magnusson auf das Sofa, während Norwin sich in einem zweiten Sessel niederließ. Nur der vierte Mann, ein Glatzkopf mit randloser Brille, der sich nicht vorgestellt hatte, nahm etwas abseits auf einem Stuhl Platz, sodass er in Lennarts Rücken saß.
    Ein Diener erschien und servierte geräuschlos Tee, um dann ebenso diskret wieder zu verschwinden. Als die Tür geschlossen wurde, trat eine Stille ein, die Lennart als unangenehm empfand. Er fühlte sich wie ein ungebetener Gast. Vorsichtig trocknete er seine schweißnassen Hände an der Hose ab und drehte sich nervös um. Der Glatzkopf schien ihn mit seinen Blicken zu durchbohren.
    »Habe ich Sie einander schon vorgestellt?«, fragte der Staatssekretär, dem offenbar Lennarts Unruhe aufgefallen war. »Das ist Hendrik Swann, Leiter der Inneren Sicherheit. Machen Sie sich keine Gedanken, in seiner Gegenwart fühle ich mich auch immer, als hätte ich etwas ausgefressen.«
    Swann lächelte und nickte Lennart zu, sagte aber kein Wort. Seine eisblauen Augen waren kalt wie Glasmurmeln.
    »Also«, begann Innenminister Norwin. »Was ist der Stand der Dinge?«
    Lennart räusperte sich. »Wir können mittlerweile von vier Toten ausgehen, denen der Kopf fehlt, beziehungsweise bis zu Unkenntlichkeit zerstört ist. Die letzte Leiche haben wir in einem Wehr bei Tyndall aus dem Wasser gezogen. Die Ver wesung ist aber so weit fortgeschritten, dass eine Identifikation unmöglich ist.«
    »Die Frau in der Schrottpresse?«, fragte Begarell. »Ebenfalls Fehlanzeige. Bevor sie sich umbrachte, hat siesämtliche Spuren beseitigt, die einen Rückschluss auf ihre Person erlauben könnten. Selbst die Etiketten in ihrer Kleidung hat sie zuvor entfernt. Das sind die schlechten Nachrichten.«
    »Es gibt auch gute?«, fragte Magnusson überrascht.
    Lennart rutschte auf seinem Platz hin und her. Er spürte, dass dieser Swann ihn beobachtete, fixierte, ihn mit seinen eisfarbenen Augen durchleuchtete.
    »Meine Vermutung ist, dass es

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