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Morland 03 - Das Vermächtnis der Magier

Titel: Morland 03 - Das Vermächtnis der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Schwindt
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fuhr dann leiser fort. »Hat es etwas damit zu tun, dass ich mithilfe dieser Kraft nach Morland zurückkehren könnte?«
    »Ja, aber wir haben zwei Probleme. Zum einen müssten wir ein Tor nach Lorick öffnen können, was für sich genommen schwer genug ist. Seit meiner Ankunft in dieser Welt versuche ich, die Gabe des Weltenöffnens zu entwickeln. Bis jetzt ohne Erfolg. Das war Noras Spezialität«, sagte Andre. »Das zweite Problem ist die Zeit. Sie vergeht in Morland schneller als hier. »In den wenigen Tagen, die du hier bist, sind dort Jahre oder Jahrzehnte vergangen. Du würdest irgendwann in der Zukunft landen.«
    »Es sei denn, ich könnte gegen den Zeitstrom schwimmen und mich zurück in die Vergangenheit versetzen.« Tess’ Stimme war jetzt nur noch ein Wispern.
    Andre nickte. »Wenn dir das gelingt, wirst du Nora retten können.«
    ***
    Lorick hatte sich in ein Schlachtfeld verwandelt. Vor allem in den ärmeren Randbezirken hatte der Mob viele Geschäfte geplündert. Die übrigen wurden von ihren Besitzern mit der Waffe verteidigt. In Tyndall zogen kleinere Gruppen betrunkener junger Männer grölend und marodierend durch die Straßen, warfen Scheiben ein und steckten die wenigen Automobile in Brand, die Unvorsichtige hier am Straßenrand geparkt hatten.
    »Das Viertel ist schon immer unruhig gewesen«, sagte Halldor, während er den Lastwagen durch die verwüsteten Straßen steuerte. Er fuhr nur noch Schritttempo, da der Boden von Löchern übersät war. Offenbar hatten die Randalierer Pflastersteine herausgerissen, um sie als Wurfgeschosse zu benutzen. »Aber so schlimm wie jetzt war es noch nie.«
    Er bog in eine Seitenstraße ein und hielt vor einem alten Fabrikgebäude, das mit seinen Giebeln, kleinen Türmen und der Stahltür wie eine altertümliche Festung aussah. Er stieg aus und schlug die Plane der Ladefläche beiseite.
    »Wir sind da«, sagte er und öffnete die Klappe. »Wie war die Fahrt?«
    »Erträglich«, sagte Lennart schlecht gelaunt. Er wollte herunterspringen, wurde aber von Egino beiseitegestoßen. Auch Bjarne und die anderen drängten sich an ihm vorbei, um vom Laster zu klettern. Elverum packte Egino und zog ihn zu sich heran.
    »Ihr solltet euch benehmen«, knurrte Elverum ihn an. »Sonst werde ich euch zeigen, wer hier das Sagen hat.«
    Der junge Bursche, dessen Gesicht noch nie ein Rasiermesser gesehen hatte, starrte Elverum für einen Moment verblüfft an, bis er in ein bitteres Lachen ausbrach. »Mach hier keinen Aufstand, alter Mann. Wir haben euch da rausgeholt, schon vergessen? Ohne uns hätte man dich und deine Freunde schon längst an die Wand gestellt.« Daraufhin befreite er sich mühelos aus Elverums Griff und trat zu seinen Freunden.
    »Schau sie dir an«, sagte Elverum. »Noch halbe Kinder und tun schon so, als ob ihnen die Welt gehört.«
    »Das ist wohl das Vorrecht der Jugend«, erwiderte Lennart und half ihm aus dem Wagen.
    »Denen sollte man einfach eine Tracht Prügel verpassen, damit sie wissen, wo ihr Platz ist.«
    »Das hat man wohl schon gemacht«, sagte Halldor mit Blick auf Eginos geschundene Gestalt. »Auf Gewalt reagiert keiner mehr von denen. Man muss sie anders überzeugen.«
    Der Wargebruder klopfte gegen die Tür. Eine Klappe wurde aufgeschoben und sofort wieder geschlossen. Die Tür öffnete sich und zwei Wargebrüder traten heraus. Der Jüngere kletterte in den Lastwagen und fuhr ihn fort. Der andere begrüßte Halldor mit einem kurzen Schulterdruck.
    »Einar wartet schon auf dich.«
    »Seit wann ist er aus dem Gefängnis?«, fragte Halldor.
    »Gestern Abend haben wir ihn befreit.«
    Halldor winkte Egino und seine Freunde heran. »Ich bringe euch einige Novizen, Tallak.«
    »Willkommen bei der Bruderschaft«, sagte die Wache mit einem gewinnenden Lächeln und streckte die Hand aus. Bjarne wollte sie ergreifen, doch Egino hinderte ihn daran.
    »Wer ist dieser Einar?«, fragte er.
    »Einar Gornyak ist der Anführer der Wargebrüder«, sagte Elverum.
    »Dann bringt uns zu ihm«, sagte Egino.
    »Wer ist dieser Bursche?«, wollte die Wache wissen. Die Stimme klang überrascht, fast belustigt.
    »Wir sind die Armee der Morgenröte«, sagte Egino.
    »Die Armee der Morgenröte? Ich dachte, das wäre eine Bande von Feiglingen!«, konterte der Wargebruder.
    »Also, was ist jetzt? Bringt ihr uns nun zu Gornyak oder nicht?«
    Halldor war kurz davor, die Geduld zu verlieren, doch Tallak legte ihm beschwichtigend eine Hand auf den Arm. »Natürlich werden wir

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