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Morland 03 - Das Vermächtnis der Magier

Titel: Morland 03 - Das Vermächtnis der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Schwindt
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und führte Elverum zu einem Platz an seiner Seite. Lennart setzte sich neben Halldor, der ihm kameradschaftlich auf die Schulter klopfte. Auch die anderen Wargebrüder nickten ihm wohlwollend zu. Ein Familienmitglied hatte sich in ihrer Mitte eingefunden.
    Gornyak gab einem Bruder an der Tür ein Zeichen, woraufhin das Essen serviert wurde. Es war ein fürstliches Mahl mit hervorragendem Wein. Gornyak erwies sich als vollendeter Gastgeber, der geistreiche Anekdoten erzählte und die bedrückende Stimmung, die draußen in der Stadt herrschte, auszublenden wusste. Alle lachten und waren gut gelaunt– außer Elverum und die Todskollen.
    Plötzlich warf einer von ihnen sein Besteck auf den Tisch. »Ich kriege in Gegenwart dieses Hundes keinen Bissen runter! Er ist dafür verantwortlich, dass ich zusammen mit drei meiner Kameraden zehn Jahre im Staatsgefängnis gesessen habe.«
    Das Gelächter erstarb.
    »Diese Narbe auf meinem Kopf habe ich ihm zu verdanken, als er und seine sauberen Freunde Persson und Holmqvist mich in die Mangel genommen haben.«
    Einer der Wargebrüder kicherte prustend, riss sich aber sofort wieder zusammen, als Gornyak ihm einen eisigen Blick zuwarf.
    Elverum stand auf. »Ich kenne dich. Du bist Lars Ahlborg. Nun, ich war immer der Meinung, dass Gefängnisstrafen bei euch Berufsrisiko sind und es daher nicht als Schande gilt, eine Zelle von innen zu gesehen zu haben. Ich könnte mir vorstellen, dass es dir im Gefängnis sogar ganz gut gegangen ist. Hat sich Schestakow nicht während deiner Abwesenheit um deine Familie gekümmert? Man kann viel über ihn sagen, aber er steht zu seinem Wort.«
    Die Mehrheit der Todskollen murmelte zustimmend. Ahlborg begann allmählich, nervös zu werden.
    »Du sagst, du hast eine Narbe am Kopf, weil wir dich zu hart rangenommen haben?«, fuhr Elverum langsam fort. »Nun, das tut mir leid. Wir haben dich für weniger zimperlich gehalten.«
    »Dir steht Satisfaktion zu, Polizist«, sagte Gornyak. »Ich nehme an, das weißt du.«
    »Ja. Das weiß ich. Aber ich will Ahlborg nicht noch einmal wehtun.«
    Grölendes Gelächter war die Antwort, sowohl von den Wargebrüdern als auch von den Todskollen.
    »Aber wenn sich der Hund nicht benimmt, liegt es meistens an seinem Herrn«, rief Elverum. »Ich fordere Jefim Schestakow heraus!«
    Lennarts Herz stand still. Gornyak sprang auf. »Nein, das tust du nicht!«, schrie er ihn an.
    »Warum? Soweit ich den Kodex der Boxvereine kenne, kann ich jeden zu einem Zweikampf herausfordern. Und ich fordere Jefim Schestakow heraus. Es sei denn, er schickt einen Stellvertreter.«
    Schestakow grinste und strich sich mit der Hand über die Glatze. »Ganz bestimmt nicht. Dann würde mir ja der Spaß entgehen. Wann willst du kämpfen, Polizist?«
    »Jetzt.«
    »Sie sind verrückt!«, zischte Lennart in Elverums Ohr, als sie sich auf den Weg zum Ring machten. »Schestakow wird Sie in der Luft zerreißen!«
    »Dann hat es so sein sollen«, antwortete Elverum, den Blick starr nach vorne gerichtet.
    »Mit diesem Manöver bringen Sie Gornyaks Pläne durcheinander. Er ist ganz schön wütend auf Sie.«
    »Das ist meine Absicht«, sagte Elverum.
    »Sie sind ein Narr!«
    »Wünschen Sie mir Glück«, sagte Elverum mit einem matten Lächeln.
    Die Menge johlte, als die beiden Kontrahenten in den Ring kletterten. Lennart setzte sich neben Halldor, der sich einen besonders guten Platz in der ersten Reihe gesichert hatte.
    Tallak hatte die Rolle des Ringrichters übernommen. Er winkte die Kontrahenten zu sich heran. In beiden Händen hielt er je ein Paar Handschuhe.
    »Die Regeln sind bekannt?«, fragte er Elverum. »Kein Treten, kein Spucken, kein Schlag in die Genitalien.«
    Elverum nickte. »Und keine Handschuhe.«
    Tallak hob die Augenbrauen und Schestakow nickte grinsend.
    »Also gut«, fuhr der Ringrichter fort. »Es wird so lange gekämpft, bis einer am Boden liegt. Wer ist Ihr Sekundant, Jefim Schestakow?
    Der Angesprochene drehte sich um und winkte Lars Ahlborg heran, der bereits neben dem Ring wartete. Tallak blickte Elverum auffordernd an.
    »Ich kämpfe ohne Sekundanten.«
    Die Todskollen reagierten darauf mit heftigen Beschimpfungen und auch Schestakows Miene gefror.
    »Ich habe den Polizisten unterschätzt«, sagte Halldor zu Lennart. »Er setzt alles auf eine Karte und geht dabei ziemlich klug vor. Der Verzicht auf einen Sekundanten ist eine der größten Beleidigungen, die man einem Gegner antun kann. Schestakow kocht vor Wut.«
    »Wozu

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