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Morland 03 - Das Vermächtnis der Magier

Titel: Morland 03 - Das Vermächtnis der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Schwindt
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gebracht?«
    »Dass wir alle denselben Feind haben«, sagte Sönders.
    »So? Auf einmal?«, fragte York. »Was hat Sie denn dazu bewegt, plötzlich Ihre Meinung zu ändern?«
    »Henriksson hat mir erklärt, was euch hergeführt hat«, sagte Sönders.
    York wollte etwas erwidern, doch er schwieg, als er Mersbecks warnenden Griff spürte. »Wem gilt Ihre Loyalität?«
    »Ich habe einen Eid auf den Staat geleistet, nicht auf den Präsidenten«, erwiderte Sönders, den Blick nach vorne gerichtet. »Begarell will ganz Morland unter seine Herrschaft zwingen. Das kann ich nicht zulassen.« Er drehte sich zu Mersbeck um. »Ich hätte niemals die Klappe am Schiff öffnen dürfen. Auf diese Weise habe ich die Blumen über der Stadt verteilt und Begarells verbrecherischen Zwecken gedient. Sie glauben gar nicht, wie sehr mich das reut.«
    »Doch, das glaube ich Ihnen«, sagte Mersbeck leise und strich sich nachdenklich über das stoppelige Kinn.
    Die Fangleinen wurden ausgerollt, damit die Bodenmannschaft das Luftschiff zum Ankermast ziehen konnte. Es gab einen Ruck und Sönders stellte die Motoren aus. Die plötzliche Stille markierte den Endpunkt ihrer Reise.
    »Also gut«, sagte Henriksson. »Wie sieht jetzt unser Plan aus?«
    »In Statio n 11 befindet sich ein Archiv, das vor sechstausend Jahren angelegt wurde«, sagte Mersbeck. »Falls es eine Möglichkeit gibt, die Eskatay an der Machtübernahme zu hindern, dann werden wir sie dort finden. Und wenn wir unser Ziel erreicht haben, zerstören wir Statio n 11.«
    »Ohne einen Menschen zu töten?«
    »Ohne einen Menschen zu töten.«
    »Aber?«, fragte Henriksson, der wie York den Zweifel in Mersbecks Stimme gehört hatte.
    »Aber ich habe keine Eins-a-Sicherheitsfreigabe für diesen Teil der Station«, sagte Mersbeck. »Die haben nur Strashok und Begarell.«
    Sie hörten ein Poltern, als die Treppe an das Luftschiff herangeschoben wurde.
    »Was tun wir als Nächstes?«, fragte Eliasson.
    »Wir gehen und sondieren die Lage«, sagte Lukasson.
    Henriksson runzelte die Stirn und stützte sich auf sein Gewehr. »Kein besonders durchdachter Plan.«
    »Die Waffen werden Sie übrigens abgegeben müssen«, sagte Mersbeck.
    Da klopfte es an der Tür. »Machen Sie auf!«, rief eine Stimme.
    »Wir müssen uns entscheiden«, sagte Mersbeck. »Wenn wir nicht bald öffnen, wird der Sicherheitsdienst Verdacht schöpfen.«
    Henriksson stellte sein Gewehr in eine Ecke. »Also gut.«
    Sönders ging voraus. Er entriegelte die Tür.
    »Alles in Ordnung?«, fragte ein Offizier und spähte misstrauisch in das Luftschiff.
    »Guten Abend, mein lieber Enköpping«, sagte Mersbeck. »Stimmt etwas nicht?«
    »Wer sind die drei Männer und das Kind?«, fragte der Soldat.
    »In Morvangar hat es einen Zwischenfall gegeben. Diese vier haben wir retten können.«
    »Was für einen Zwischenfall?«
    »Die Eskatay haben die Stadt erobert«, sagte Mersbeck.
    Wenn diese Nachricht für den Mann eine Überraschung war, so ließ er es sich nicht anmerken. »Haben Sie Waffen?«, fragte er.
    »Die lassen wir an Bord«, sagte Henriksson.
    Diese Antwort schien Enköpping zu genügen. Er trat beiseite und wies auf einen kleinen Wagen, der mit seinem Anhänger Platz genug für alle bot. In zwei weiteren Fahrzeugen saßen zwölf bis an die Zähne bewaffnete Soldaten.
    »Ist etwas geschehen?«, fragte Mersbeck Enköpping, als er auf York gestützt die Treppe hinunterhumpelte.
    »Das erkläre ich Ihnen, wenn wir in der Station sind«, entgegnete dieser knapp. »Was ist mit Ihnen, Kapitän?«
    Sönders stand noch immer oben auf der Treppe. »Ich werde noch das Logbuch vervollständigen und die Funktionen der Unverwundbar überprüfen, bevor sie in den Hangar gezogen wird.«
    Mersbeck nickte. »In Ordnung. Und, Sönders?
    »Ja?«
    »Vielen Dank.«
    Der Kapitän salutierte und verschwand im Inneren des Luftschiffes.
    Sie nahmen Platz und die Wagen setzten sich surrend in Bewegung. Nach wenigen Minuten erreichten sie den Eingang des Hauptgebäudes. Enköpping eskortierte sie noch zur Empfangshalle, dann grüßte er und marschierte mit seinen Männern davon.
    Dolores, jene Assistentin, die Gustav Haxby, den Leiter von Statio n 6, so beeindruckt hatte, saß heute Abend am Empfang. Sie hatte schwarze Ringe unter den Augen und sah müde aus. Als sie Mersbeck erblickte, brach sie in Tränen aus und rief: »Gott sei Dank, Sie leben noch!«
    »Warum? Was ist passiert?«, fragte Mersbeck verwirrt.
    »Minister Strashok ist

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