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Morland 03 - Das Vermächtnis der Magier

Titel: Morland 03 - Das Vermächtnis der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Schwindt
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besiegt. Damit stehen mir alle Rechte eines Anführers der Todskollen zu. Aber ich werde auf diese Macht verzichten. Bevor ich das tue, werde ich jedoch Ahlborg aus der Gemeinschaft ausschließen.«
    Ahlborg, der bis dahin die Nummer zwei der Todskollen gewesen war, sprang auf. »Treib es nicht zu weit. Für einen Polizisten hast du eine verdammt große Klappe.«
    »Ich bin der Überzeugung, dass die Todskollen ihre Angelegenheiten am besten selbst regeln sollten. Deswegen werde ich keinen Vorschlag machen, wer meinen Platz einnehmen soll. Wie auch immer die Entscheidung ausfällt, ich werde sie ohne Widerspruch akzeptieren.«
    »Du bist ein toter Mann!«, schrie Ahlborg und zeigte mit ausgestrecktem Finger auf Elverum. »Hörst du? Du bist tot!«
    Einer der Todskollen stand jetzt auf. »Wir haben gehofft, dass du dich so entscheiden würdest. Deswegen haben wir noch in der Nacht die Nachfolge geregelt. Mein Name ist Radumir Makarow. Und ich trete Elverums Nachfolge an.«
    Er gab vier seiner Männer ein Zeichen, die daraufhin Ahlborg packten, um ihn abzuführen.
    »Ich bring dich um!«, schrie Ahlborg. »Du wirst den morgigen Tag nicht erleben!«
    »Niemand wird dir ein Haar krümmen, Polizist«, sagte Makarow. »Dafür werde ich sorgen.«
    Kaum hatte er das gesagt, als vor der Tür ein Schuss zu hören war. Elverum, der ohnehin schon blass war, wurde noch etwas weißer im Gesicht.
    »So. Und jetzt, da diese unerfreuliche Angelegenheit geklärt ist, kommen wir zum eigentlichen Grund dieser Zusammenkunft.« Gornyak gab Lennart ein Zeichen.
    »Ein Luftschiff hat gestern seine Fracht über Morvangar verloren. Sie bestand aus zweihundert Blumen«, sagte Lennart. »Diese Blumen haben nichts mit Rosen, Nelken und Narzissen zu tun. Sie haben die Macht, einen Menschen in einen Eskatay zu verwandeln – sofern er den Kontakt mit ihnen überlebt. Mehrere Hundert dieser Eskatay bereiten gerade einen Angriff auf Lorick vor. Ihr Ziel ist es, so viele Menschen wie möglich zu infizieren und Präsident Begarell mithilfe einer ganzen Armee von Eskatay die absolute Macht über Morland zu sichern.«
    »Woher stammt diese Nachricht?«, fragte Makarow. »Seit das Kriegsrecht ausgerufen wurde, sind die Nachrichtenverbindungen unterbrochen. Wir haben seit einer Woche keinen Kontakt mehr zu unseren Leuten im Norden.«
    »Wir auch nicht«, sagte Gornyak. »Wieso bist du schlauer als wir, Hagen Lennart?«
    »Weil ich heute Nacht Besuch von einem Gist erhalten habe.«
    Helga Varnrode trat vor. »Bevor jetzt unnötige Fragen gestellt werden: Die Gist gehören zu den magisch Begabten, die vor sechstausend Jahren den Krieg überlebten. Um sich von ihrer Vergangenheit loszusagen, haben sie sich einen anderen Namen gegeben.«
    Tallak musterte die Frau kritisch. »Du bist opiumsüchtig«, stellte er fest.
    Helga verdrehte die Augen. »Kluger Kerl. Sag mir etwas, was ich noch nicht weiß.«
    »Wer sagt uns, dass du dir das alles nicht bloß im Rausch zusammenfantasiert hast? Wieso sollten wir dir glauben?«
    »Gist unterscheiden sich von den Eskatay in zwei Dingen. Zum einen: Wir können Kinder bekommen. Zum Zweiten: Wir wollen den Menschen nichts Böses. Ein Krieg hat gereicht. Wir wollen nur in Ruhe gelassen werden. Dummerweise hat uns Begarell einen Strich durch die Rechnung gemacht.«
    »Beweise es«, sagte Tallak.
    »Beweise was?«
    »Dass du ein Gist bist.«
    Helga schnaubte. »Soll ich das wirklich?« Bevor Tallak antworten konnte, hatte sie ihn an der Stirn berührt. Augenblicklich sackte er zusammen und schlug mit dem Kopf auf die Tischplatte. Die Wargebrüder sprangen auf.
    »Ganz ruhig«, sagte Helga. »Er schläft nur.«
    »Sie hat Tallak etwas gegeben«, rief einer der Männer empört.
    »Habe ich nicht«, sagte sie und massierte sich die Stirn, als plagten sie auf einmal heftige Kopfschmerzen.
    »Dann wecke ihn!«, sagte der Mann drohend.
    »Sehen heißt glauben, was?« Helga schnaubte verächtlich. »Also gut.«
    Sie breitete die Arme aus und erhob sich in die Luft. Ihre langen Haare bewegten sich, als triebe sie unter Wasser.
    Todskollen und Wargebrüder fluchten laut, als sie aufsprangen und dabei die Stühle umwarfen.
    »Erwache, Tallak von den Wargebrüdern«, sagte Helga salbungsvoll mit dunkler Stimme.
    Tallak blinzelte und hob benommen den Kopf. Helga sank wieder herab.
    »Zufrieden?«, fragte sie.
    Die Antwort war Schweigen. »Ihr solltet euch von solchen Dingen nicht zu sehr beeindrucken lassen. Die Eskatay, die auf dem Weg

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